Kapitel 108

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Sabrina verließ die Toilettenräume und sah erleichtert dass Lucas noch vor der Tür auf sie wartete.

„Gut dass du noch da bist. Auch wenn es noch nicht Mitternacht ist, irgendwie ist diese Burg unheimlich. Und warum warst du noch mal unterwegs,“ erkundigte sie sich.

„Wegen Mirko. Er ist abgehauen. Er will ins Dorf und dort ein Taxi rufen. Wegen der Statue die hier nachts durch die Burg schleicht. Er ist fest davon überzeugt dass sie ihn holen will. Ist ja auch kein Wunder, er hatte damals Probleme mit den Henkern von Engelmann. Und jetzt hat er eine Heidenangst vor den Dingern auch wenn sich mein Mitleid mit ihm in Grenzen hält!“, antwortete Lucas nachdenklich und begleitete Sabrina bis zu ihrem Schlafraum. Doch dann hörten sie plötzlich das Schließen einer Tür und Schritte.

Sabrina wurde blass. „Das war doch hoffentlich nicht....du weißt schon!“

„Ja, ich weiß was du meinst. Aber es ist noch nicht ganz Mitternacht, andererseits hat Jonas schon Statuen erledigt die sich auch nicht unbedingt an Termine hielten. Wer weiß was das war....aber die Schritte kommen nicht näher, es klingt eher als würde jemand in den Keller gehen,“ stellte Lucas fest.

„Sollen wir nachsehen,“ fragte Sabrina, all ihren Mut zusammen nehmend und Lucas sah sie entgeistert an. „Du willst was? Tatsächlich im Keller nachsehen?“

„Nein, natürlich nicht. Aber wir könnten uns wenigstens bis zur Tür schleichen und hören ob da unten jemand ist. Vielleicht war es ja Mirko und er sucht da nach einem Versteck weil das Burgtor zu ist oder so,“ antwortete Sabrina nachdenklich und schließlich stimmte Lucas zögernd zu.

„Gut, aber wir gehen nur bis zur Tür und dann machen wir dass wir in unser Bett kommen. Oder ich habe noch eine andere Idee. Wir wecken einfach Frau Igel und Herrn Tegemann und alle anderen. Wir sagen dass Mirko weg ist. Nicht um ihn zu verraten. Aber wenn alle wach sind, überall Licht brennt, dann wird diese Statue vielleicht nicht kommen. Vielleicht sind ihr das dann zu viele Zeugen und sie bleibt im Keller!“, schlug Lucas ohne große Überzeugungskraft vor.

Sabrina sah ihren Schulfreund fragend an. „Meinst du?“

Lucas zuckte die Achseln. „Es könnte natürlich sein. Oder aber die Statue schlachtet alle ab und es gibt das Massaker von dem Frau Igel sprach als sie uns die Handys abgenommen hat.“

Inzwischen waren sie in den Rittersaal geschlichen. Schritte waren mittlerweile keine mehr zu hören. Die alte Uhr schlug halb zwölf.

„Ein bisschen Zeit haben wir ja noch,“ murmelte Lucas und griff sich eines der Schwerter die neben dem Geschirrwagen hingen. 

Nach kurzem Zögern griff sich auch Sabrina eins. „Die sind so schwer, murrte sie. „Und wie man damit umgeht weiß ich auch nicht. Aber besser als gar nichts. Und wir hängen sie ja zurück sobald wir an der Kellertür nachgesehen haben, nicht wahr?“

Lucas nickte. Natürlich würden sie die Waffen an Ort und Stelle zurück bringen. Allzu brauchbar waren sie sowieso nicht. Sie waren stumpf und schwer. Er hatte genau so wenig Ahnung vom Umgang mit ihnen wie Sabrina. Aber zumindestens würde es einem möglichen Gegner Schmerzen bereiten wenn er damit geschlagen wurde und sie fühlten sich nicht ganz so hilflos.

Mirko war dem Herbergsleiter Herr Bender zurück in die Burg gefolgt. „Du brauchst dir keine Sorgen zu machen, wir gehen jetzt in meinen Aufenthaltsraum den ich mir hier eingerichtet habe und dann besprechen wir alles in Ruhe,“ sagte er und Mirko stutzte ein wenig als Herr Bender die Tür zum Keller öffnete.

„Was sollen wir denn da unten? Ist da Ihr Aufenthaltsraum? Da steht doch außerdem „Betreten verboten!“, fragte er ratlos.

„Aber das Verbot gilt natürlich nicht für mich. Ich habe dort unten einen Raum eingerichtet damit ich manchmal meine Ruhe habe wenn es hier zu unruhig wird. Komm ruhig mit hinunter,“ antwortete Herr Bender und Mirko folgte ihm, nachdem er die Tür hinter sich geschlossen hatte, in den Keller.

Dämonische StatuenWhere stories live. Discover now