Kapitel 39

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Am nächsten Tag betrat Lucas mit einem unguten Gefühl den Schulhof. Zwar war er auf der einen Seite froh dass ihm nun jemand glaubte und ebenfalls gesehen hatte dass die Statuen zum Leben erwachten. 

Auf der anderen Seite wurde er das Gefühl nicht los dass die Statuen ihn anstarrten als er sich auf den Weg ins Schulgebäude machte. Bildete er sich das nur ein? Zu allem Übel traf er auch noch auf den Direktor der mit säuerlicher Miene das Sekretariat verließ.

„Einfach krank werden! So was gibt es doch nicht,“ murmelte er und Lucas fragte sich von wem er wohl sprach.

Zum Glück begnügte der Direktor sich damit ihm einen giftigen Blick zu zu werfen und hielt sich mit Drohungen zurück als er an ihm vorbei ging.

Zu allem Unglück begann der Tag auch noch mit Mathe. Sicherlich würden sie heute die Klassenarbeiten zurück bekommen und Lucas rechnete mit keinem allzu guten Ergebnis. Er bemerkte nicht dass Jennifer und Mirko ihn gehässig beobachteten.

„Dem seine Schonfrist ist vorbei! Das wird lustig werden!“, kicherte Jennifer und reichte Mirko Nadjas Geldbörse. Diese war natürlich in den Plan, den die beiden verfolgten, eingeweiht worden und hatte ihr Geld bis auf zehn Euro hinaus genommen.

Mirko erhob sich und ging an Lucas Platz vorbei. Wie erwartet hing dessen Jacke auf der Stuhllehne. Mirko bückte sich und kroch auf dem Boden herum. „Ich finde meinen Kulli nicht!, jammerte er als Andy, der neben Lucas saß, sich umdrehte. 

„Und ausgerechnet hier soll der sein?“, fragte er, drehte sich aber wieder um als Frau Igel schlecht gelaunt den Raum betrat. Schnell steckte Mirko die Geldbörse in Lucas Jackentasche.

„Der wird gleich den größten Ärger seines Lebens kriegen,“ freute sich Mirko und grinste bei dem Gedanken.

„Mirko, kannst du aufhören auf der Erde herum zu kriechen und an deinen Platz gehen? Gerade du solltest dem Unterricht künftig etwas aufmerksamer folgen!“, forderte die Lehrerin ihn auf.

„Entschuldigung, aber ich habe meine Kulli gesucht!“, sagte Mirko und kehrte auf seinen Platz zurück.

„Jetzt, da endlich alle sitzen, können wir uns vielleicht einmal der letzten Arbeit widmen! Ich muss sagen ich bin sehr enttäuscht! Ich verstehe dass Franziskas Tod euch alle sehr mitgenommen hat und ihr sehr traurig seid. Trotzdem solltet ihr an eure Zeugnisnoten denken! Denkt daran dass ihr euch mit den nächsten Zeugnissen vielleicht schon bewerben müsst!“, sage die Lehrerin und begann die Klassenarbeiten auszuteilen.

Lucas erhielt seine als einer der ersten zurück und sah auf die bereits erwartete Vier. Für seine Verhältnisse war das nicht schlecht. 

Andy neben ihm grinste. „Hat sich das Risiko wenigstens gelohnt, guck mal, ich hab eine Zwei bekommen!“

„Ja, für eine Zwei kann man sein Leben ruhig schon mal riskieren,“ dachte Lucas spöttisch.

Plötzlich meldete sich Nadja. „Frau Igel, ich glaube man hat mich beklaut! Meine Geldbörse ist weg! Die ist rosa mit Herzchen und blauen Perlen! Die will ich wider haben!“, jammerte sie fast schon übertrieben.

„Wieso gestohlen? Hast du sie vielleicht zu Hause vergessen?“, fragte Frau Igel mürrisch. Die schlechten Noten ihrer Schüler hatten ihr den Tag verdorben. 

„Nein, ich hab die nicht vergessen! So was tu ich nie tun! Ich bin nicht vergesslich! Aber ich kann mir schon denken wer das war!“, sagte Nadja aufgebracht während Jennifer vor sich hin kicherte.

Frau Igel legte Nadja ihre Arbeit auf den Tisch. Auf die Fünf warf diese nur einen flüchtigen Blick. Wozu brauchte sie Mathe? Sie wollte schließlich eines Tages Modell werden! Dünn genug war sie schließlich schon.

Dämonische StatuenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt