Jonas folgte ihr in das Behandlungszimmer und sie drückte ihn auf den Behandlungsstuhl. 

„Dann bin ich mal gespannt, was Frau Dr. Ungemann zu deinen Zähnen sagt, denn glaub mir, die hat noch bei jedem ein Loch gefunden!“, teilte Jessica ihm grinsend mit und Jonas dachte angestrengt nach, ob er sich auch gründlich genug die Zähne geputzt hatte.

„Hoffentlich habe ich keinen Mundgeruch und meine Zähne sehen nicht zu schlimm aus,“ dachte er besorgt. 

„Nicht, dass sie mich für ein Ferkel hält, dass sich nicht die Zähne putzt!“

Kurz darauf betrat die Zahnärztin, eine dunkelhaarige Frau von vielleicht Anfang vierzig den Behandlungsraum. 

„Guten Tag, Herr Schneider. Sie haben also so schreckliche Zahnschmerzen und können es fast nicht mehr aushalten? Dann machen Sie doch bitte mal den Mund auf und ich sehe einmal nach!“, sagte sie und legte sich einige Instrumente zurecht.

„Das ist ja wie bei der Inquisition,“ fuhr es Jonasin den Sinn. „Da haben sie den Opfern auch immer zuerst die Folterwerkzeuge gezeigt, bevor es denn dann anfing!“

Trotzdem öffnete der den Mund und Frau Dr. Ungemann sah hinein. Eigentlich musste mit seinen Zähnen doch alles in Ordnung sein, immerhin hatte er keinerlei Beschwerden gehabt und die Ärztin sah ihn nun auch erstaunt an während Jessica kicherte.

„Und Sie haben Zahnschmerzen? Das ist aber merkwürdig, das muss ich mir noch einmal genauer ansehen,“ sagte sie und sah sich seine Zähne noch einmal an.

„Da ist ja tatsächlich ein kleines Loch! Da werde ich mich sofort einmal drum kümmern, wenn Sie sich schon die Mühe gemacht haben, her zu kommen,“ stellte die Ärztin zufrieden fest, während Jonas blass wurde. 

„Ein Loch?“, nuschelte er, da die Ärztin immer noch in seinen Zähnen herum wühlte.

„Soll ich Ihnen eine Spritze geben? Nötig ist es ja eigentlich nicht, aber ich weiß ja nicht, wie viel Sie aushalten können!“, fragte die Zahnärztin freundlich lächelnd.

„Wenn ich mir jetzt eine Spritze geben lasse, dann denkt Jessica ich wäre wehleidig,“ dachte Jonas und schüttelte den Kopf. „Nein, es geht schon so!“

„Ganz wie Sie wollen,“ stimmte die Ärztin zu und begann mit der Behandlung.

Kurz darauf bereute Jonas es bereits, dass er sich keine Betäubung hatte geben lassen, jedoch was tat man nicht alles, um eine hübsche Frau zu beeindrucken? Er war nur froh und dankbar, dass sie nicht im Krankenhaus als OP-Schwester arbeitete, denn bei einer Blinddarmoperation wäre das ganze doch komplizierter geworden....

Nachdem Dr. Ungemann ihre Behandlung beendet hatte erhob sich Jonas mit zitternden Knien von dem Behandlungsstuhl, während Jessica ihn anlachte. Oder lachte sie ihn aus? Aber eigentlich war es ihm egal, denn ihr Lachen gefiel ihm...

„Na, lebst du noch?“, erkundigte sie sich, während die Zahnärztin lächelnd den Raum verließ, um sich dem nächsten Patienten zu widmen.

„Nachdem ich so tapfer war könntest du als kleine Entschädigung am Wochenende mit mir ins Kino gehen,“ platze es aus Jonas heraus und er betete zu allen Heiligen, dass sie zustimmen würde und vor allem keinen festen Freund hatte.

„Bitte, heiliger Andreas, ich habe deine Kirche von diesem Dämon befreit, du schuldest mir etwas,“ dachte er und sah sie zu seiner großen Erleichterung lächeln.

„Ja, ich komme gerne mit ins Kino, aber ich will in keinen Action-Film! Die sind mir zu blöd, am besten irgend was lustiges!“, stimmte sie zu und Jonas schickte ein Dankgebet an den Heiligen Andreas, den er in diesem Moment zu seinem persönlichen Lieblingsheiligen erklärt hatte.

Dämonische StatuenWhere stories live. Discover now