Dämonische Statuen

By deirana

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Hier folgt nun die Fortsetzung von "Geheimnis der alten Statue". Der Dämon, der die Stadt jahrhundertelang ty... More

Kapitel 1
Kapitel 2
Kapitel 3
Kapitel 4
Kapitel 5
Kapitel 6
Kapitel 7
Kapitel 8
Kapitel 9
Kapitel 10
Kapitel 11
Kapitel 12
Kapitel 13
Kapitel 14
Kapitel 15
Kapitel 16
Kapitel 17
Kapitel 18
Kapitel 19
Kapitel 20
Kapitel 21
Kapitel 22
Kapitel 23
Kapitel 24
Kapitel 25
Kapitel 26
Kapitel 27
Kapitel 28
Kapitel 29
Kapitel 30
Kapitel 31
Kapitel 32
Kapitel 33
Kapitel 34
Kapitel 35
Kapitel 36
Kapitel 37
Kapitel 38
Kapitel 39
Kapitel 40
Kapitel 41
Kapitel 42
Kapitel 43
Kapitel 44
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Kapitel 46
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Kapitel 48
Kapitel 49
Kapitel 50
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Kapitel 52
Kapitel 53
Kapitel 54
Kapitel 55
Kapitel 56
Kapitel 57
Kapitel 58
Kapitel 59
Kapitel 60
Kapitel 61
Kapitel 62
Kapitel 63
Kapitel 64
Kapitel 65
Kapitel 66
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Kapitel 68
Kapitel 69
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Kapitel 95
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Kapitel 184
Kapitel 185
Kapitel 186
Kapitel 187
Kapitel 188
Kapitel 189
Kapitel 190
Kapitel 191
Kapitel 192
Kapitel 193
Kapitel 194
Kapitel 195
Kapitel 196
Kapitel 197
Kapitel 198
Kapitel 199
Kapitel 200

Kapitel 112

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By deirana

Fast zwei Wochen war Ingo der Arbeit fern geblieben aber an einem Dienstag morgen saß er wieder an seinem Arbeitsplatz als Jonas das Büro betrat. Erfreut, aber trotzdem vorsichtig näherte er sich Ingo den er in den vergangenen Tagen mehrfach versucht hatte telefonisch zu erreichen. Aber nur der Anrufbeantworter war angesprungen und Jonas hatte nur beim ersten Mal eine Nachricht hinterlassen da er davon ausging dass Ingo ihn nicht sprechen wollte.

Doch nun lies es sich nicht mehr vermeiden, schließlich mussten sie weiterhin zusammen arbeiten.

„Ingo?“, fragte Jonas unsicher und näherte sich dem Arbeitsplatz des Kollegen. Dieser griff gerade nach einem Aktenordner und ließ ihn vor Schreck fallen als er Jonas Stimme hörte.

„Ich tue dir doch nichts! Kein Grund alles fallen zu lassen,“ sagte Jonas und bückte sich um den Ordner aufzuheben.

„Ich mach das selber,“ fuhr Ingo ihn unfreundlich an um anschließend ein Stück von ihm abzurücken.

„Ingo, kannst du mir eigentlich sagen was mit dir los ist? Ist es noch immer wegen dieser Sache mit den beiden Mönchen? Weil einer von ihnen dich angegriffen hat? Das wollte ich nicht und ich habe dir auch so schnell wie möglich geholfen. Es tut mir leid wenn es nicht schneller ging....“, sagte Jonas leise aber Ingo schüttelte den Kopf.

„Ich will nicht mit dir darüber reden. Ich glaube wir gehen uns ab jetzt besser aus dem Weg. Weißt du, das war schlimm für mich. Dieser Dämon hätte mir fast die Seele aus dem Leib gerissen. Weißt du eigentlich wie sich so was anfühlt? Wahrscheinlich nicht. Und du bist im Moment der Letzte den ich sehen will! Du hast immer mit diesen Statuen zu tun. Und wenn ich dich sehe muss ich an diesen Mönch und die anderen Dämonen denken! Du gehörst doch zu ihnen, wenn du auch kein Dämon bist!“, fuhr Ingo ihn an und starrte anschließend demonstrativ auf den Bildschirm seines Computers.

Bestürzt sah Jonas ihn an. Ingo wollte also nichts mehr mit ihm zu tun haben da er ihn immer an dieses grässliche Erlebnis erinnerte? 

„Ich werde nachher mit Herrn Cremer sprechen. Ich will einen anderen Arbeitsplatz, einen in einem anderen Raum! Da können wir uns besser aus dem Weg gehen!“, teilte Ingo Jonas mit der zu seinem eigenen Schreibtisch schlich.

„Ich sagte doch schon dass es mir leid tut....“, stammelte Jonas leise und setzte sich an seinen eigenen Schreibtisch aber Ingo tat den Rest des Vormittages sein Bestes um ihn zu ignorieren und noch vor dem Mittagessen hatte er sich in einem anderen Raum einen Schreibtisch ergattert und trug seine Aktenordner, seinen Computer und andere Dinge die er benötigte hinüber.

Julia saß im Krankenhaus an Sebastians Bett. Sie hatte eine Weile mit sich selbst gerungen, war aber dann zu dem Entschluss gelangt ihn zu besuchen.

Mit blassem Gesicht und blutunterlaufenden Augen sah Sebastian sie an. „Die wollen mich tatsächlich zu den Verrückten stecken. Hier geben die mir auch schon die ganze Zeit so ein Zeug wovon es mir ganz anders wird. Aber das eine sage ich dir, in die Klapse gehe ich ganz bestimmt nicht. Ich habe denen jetzt erzählt dass ich nicht an Dämonenstatuen glaube und nur zu viel getrunken hatte.....was soll ich denn machen? Aber da bin ich vielleicht wenigstens sicher vor den Dingern. Meine Knarre hat mein Vater an sich genommen.“

„Du musst dein Leben irgendwie wieder auf die Reihe kriegen! Das müssen wir alle....“, sagte Julia leise und verabschiedete sich kurz darauf von Sebastian. 

Ihrem Ex-Freund konnte sie nicht helfen. Doch dann kam ihr eine Idee. „Seine Mutter sagte seine Wohnung würde aussehen wie ein Saustall. Wenn er wieder ein normales Leben führen soll dann sollte man da vielleicht anfangen. Ich gehe zu ihm und räume ein wenig auf. So schlimm wird es schon nicht sein!“

Julia fuhr zu Sebastians Mutter die ihr überrascht einen Schlüssel für die Wohnung ihres Sohnes überreichte. 

„Wenn du dir das wirklich antun willst dann mach es. Ich wollte mich in den nächsten Tagen ein wenig darum kümmern auch weil die Nachbarn sich schon über den Gestank beschweren. Aber ich hatte bisher einfach nicht die Kraft dazu. Erschreck dich aber nicht zu sehr, Julia!“

„Wenigstens den Eltern tue ich so einen kleinen Gefallen,“ dachte sie als sie kurz darauf die Wohnung ihres ehemaligen Freundes betrat.

„Das ist ja schrecklich, und dann dieser Geruch,“ dachte Julia angewidert als sie die Tür öffnete. 

Ein stickiger Geruch nach dreckiger Wäsche, Zigarettenqualm und ungesäuberten Toiletten schlug ihr entgegen. 

Außerdem waren sämtliche Rolläden herunter gelassen worden. Julia schaltete das Licht ein und bedauerte es fast sofort wieder. Denn was sie nun sah kannte sie nur aus Fernsehbeiträgen über Messie-Wohnungen.

„Ganz so schlimm ist es noch nicht, man kann sich noch bewegen und muss sich keine Trampelpfade errichten,“ versuchte sie sich selbst Mut zu machen als sie die Küche betrat die Sebastian früher immer sauber gehalten hatte. Das dreckige Geschirr mehrerer Wochen schien sich dort zu stapeln und Essensreste in Töpfen stanken erbärmlich.

Der Mülleimer quoll über und als sie den Eimer für den Biomüll öffnete sah sie dass dort kleine weiße wurmartige Wesen herum krochen. Entsetzt schlug sie den Eimer wieder zu was ihr nur mit Mühe gelang da der Müll auch dort bereits hervor quoll.

Auch im Schlafzimmer sah es nicht besser aus. Im Wäschekorb und daneben lagen schmutzige Wäschestücke. Das Bett war nicht gemacht und die Wäsche offenbar seit langem nicht gewechselt worden.

Auch das Saugen seines Teppichbodens hatte Sebastian in den letzten Wochen vernachlässigt, genau so wie das Putzen der Bäder und das Reinigen der Toilette. Angewidert klappte Julia dort den Deckel zu.

„Zuerst einmal sollte ich hier lüften,“ dachte sie und bahnte sich ihren Weg durch lehre Mariacron-Flaschen zum Wohnzimmerfenster. Dabei stieß sie einen vollen Aschenbecher um. Sie wollte das Fenster öffnen aber es war verschlossen.

„Mist, wo bewahrt Sebastian die Schlüssel für die Fenster auf? Und allein schaffe ich das hier sowieso nicht! Ich brauche dringend Hilfe. Aber wenn soll ich anrufen? Britta und Dennis? Eigentlich will ich Britta nicht mit so was belasten. Am Ende regt sie sich noch auf und verliert ihr Kind oder so. Man kann ja nie wissen. Aber wen soll ich sonst fragen? Sebastians Schwester Lena? Ihre Mutter sagt sie sei völlig fertig wegen der Sache mit ihrem Bruder. Da könnte ich ja eher noch Jonas fragen ob er beim Aufräumen hilft.....warum eigentlich nicht?“, dachte Julia und wählte kurz darauf die Nummer von Jonas die sie noch immer in ihrem Handy gespeichert hatte.

Gegen Abend, Julia hatte mittlerweile die Schlüssel für die Fenstergriffe in einem Blumentopf auf der Spüle in der Küche gefunden und alle Fenster aufgerissen sowie die Rolläden hochgezogen, traf Jonas ein.

„Das sieht ja....unaufgeräumt aus,“ stellte Jonas fest als er herein kam.

„Du meinst es sieht abscheulich, messiehaft und dreckig aus! Danke dass du kommen konntest. Ich schaffe das nicht allein mit dem Aufräumen und die Eltern von Sebastian sind mit den Nerven ziemlich am Ende. Könntest du die ganzen leeren Mariacron-Flaschen da drüben zum Glascontainer bringen? Ich habe sie zusammen gestellt und da muss man bestimmt zwei oder dreimal gehen!“, bat Julia.

Jonas nickte und brachte die Flaschen weg während Julia die Aschenbecher leerte und dann die schmutzige Wäsche nach Koch- und Buntwäsche sortierte. Die Kochwäsche stopfte sie in Sebastians Waschmaschine im Badezimmer.

„Wir müssen hier systematisch vorgehen, ein Zimmer nach dem anderen,“ sagte Julia kurz darauf zu Jonas. „Dann schaffen wir es vielleicht innerhalb der nächsten fünf Jahre die Wohnung wieder so herzurichten dass Sebastian nicht sofort eine Räumungsklage bekommt!“

„Gut, dann ziehe ich jetzt die Betten ab. Wo bewahrt Sebastian seine Bettwäsche auf?“, erkundigte sich Jonas und Julia deutete auf einen Schrank.

Kurz darauf war das Bett frisch bezogen und Julia machte sich daran das Schlafzimmer zu saugen während Jonas den Müll aus der Küche weg brachte. Anschließend machte er sich ans Geschirr spülen.

Draußen war es unterdessen bereits dunkel geworden. Erst am Abend gegen halb zwölf beendeten sie ihre Aufräumaktion und sahen sich zufrieden um. 

„So weit hätten wir ja tatsächlich alles geschafft. Morgen muss ich noch die Buntwäsche waschen und dann den ganzen Kram bügeln. Dann ist aber alles wieder in Ordnung. Und jetzt schließe ich die Fenster!“, sagte Julia die auf Sebastians Sofa Platz nahm. 

„Jetzt muss ich mich mal einen Augenblick ausruhen. Zum Glück ist morgen in der Schule Lehrer-Ausflug. Wusstest du eigentlich dass es auf der Klassenfahrt deines Bruders einigen Ärger mit einigen Schülern gegeben hat? Der Tegemann erzählte das neulich meiner Kollegin, der Frau Hellenberg aus dem Sekretariat. Einer muss sich betrunken und Schwachsinn erzählt haben. Und irgend was ist kaputt gegangen. Ein anderer Schüler hat vergammelte Chips gegessen. Da fällt mir ein, ich muss mal Sebastians Kühlschrank ausmisten. Da stehen noch ein paar abgelaufene Joghurts....“

„Die räume ich gleich  noch weg und nehme sie mit in den Müll,“ bot Jonas an. Er gähnte. „Ich freue mich heute Abend auf mein Bett!“

Julia nickte, dann erkundigte sie sich vorsichtig: „Wie geht es dir eigentlich im Moment? Ich habe Jessica getroffen. Einmal beim Einkaufen und dann noch mal bei Brittas Hochzeit. Sie sagte...“

„Wir hätten uns getrennt?“, beendete Jonas den Satz für sie. „Das stimmt leider!“

„Tut mir leid,“ murmelte Julia und Jonas sah sie einen Augenblick an ehe er leise sagte: „Dass es nicht gut gegangen ist war mein Fehler.“

„Davon hat Jessica nichts gesagt. Aber so nahe dass wir solche Gespräche führen stehen wir uns auch nicht!“, antwortete Julia ehe sie eine Frage stellte. „Ist es wegen dieser verflixten Statuen schief gegangen?“

Jonas sah sie nachdenklich an. „Zum Teil schon. Aber das wirklich Traurige ist, sie hat mich nicht verlassen weil ich mit den Dingern zu tun habe. Sondern deswegen weil ich sie nicht mitgenommen habe wenn ich gegen sie gekämpft habe. Sie hat sich natürlich Sorgen gemacht. Und irgendwann war es ihr dann zu viel.“

„Moment mal, du hast noch gegen andere Statuen gekämpft als gegen die Henker von Engelmann?“, fragte Julia und schluckte schwer. „Von der Sache hat mir Sebastian erzählt.“

Jonas Leben musste ja grauenhaft sein! Der Gedanke an die Statuen die sie bisher gesehen hatte jagten ihr einen Angstschauer nach dem anderen über den Rücken. Sebastian hatte sein Leben nicht mehr im Griff und Britta sah sich genötigt mit Klatschtanten Freundschaft zu schließen um herauszufinden ob ihr neues Zuhause Statuenfrei war. Und dabei hatten sie bei weitem weniger mit Dämonen zu tun als Jonas!

„Ja, es gab noch weitere Dämonen,“ gab Jonas schließlich zu. „Aber seit denen von Engelmann nur noch einmal welche in München. Die standen übrigens, genau wie unsere hier, an einer Kirche. Und da habe ich jemanden mitgenommen, Ingo. Er wollte es unbedingt. Aber ich glaube er hat die Sache unterschätzt und ich habe nicht genügend getan dass ihm nichts passiert. Er wäre fast dabei drauf gegangen. Und deshalb ist er nun wütend auf mich.“

„Armer Ingo,“ murmelte Julia und Jonas nickte. „Ja, es war wirklich schlimm für ihn. „Und für mich, ich hätte ihn gerne als Freund und guten Kollegen behalten,“ fügte er in Gedanken hinzu.

„Und die anderen Male bist du allein los gezogen? Und Jessica war deswegen wütend auf dich!“, stellte Julia fest. 

„Das kann ich irgendwie verstehen. Ich würde mich bei dem Gedanken dass mein Freund sich immer wieder in Lebensgefahr begibt auch nicht wohl fühlen. Wenn ich mich dauernd fragen müsste, ist er jetzt zu Hause und sieht fern oder liegt er gerade irgendwo in einer Ecke und stirbt! Ob ich das aushalten könnte ist auch fraglich!“

„Ich weiß. Und umgekehrt hätte es mir auch nicht gefallen, ich meine wenn sie diejenige gewesen wäre die die Dämonen getötet hätte. Aber ich wollte nicht dass sie sich in Gefahr begibt. Man sieht ja nun bei Ingo was dabei heraus kommen kann. Er könnte tot sein! Und wenn ich mir vorstelle das wäre Jessica gewesen....“, antwortete Jonas und wunderte sich warum er überhaupt mit Julia darüber sprach. 

Sie hatten sich nie sonderlich gut verstanden, aber vielleicht war das der Grund? Eben weil es keine allzu große Nähe zwischen ihnen gab? „Das empfehlen doch diese Psychologen immer. Man soll sich an unbeteiligte Dritte wenden wenn man Probleme lösen will, also Eheberater, Psychiater oder so. Aber gibt es eigentlich Berater für Probleme in Dämonenfragen die ganz neutral ihre Meinung sagen können? Wohl eher nicht!“

„Es war trotzdem nicht richtig sie so außen vor zu halten!“, beharrte Julia auf ihrem Standpunkt. „Ich meine, ich, Britta, Dennis und Sebastian, okay, schlechtes Beispiel, waren doch auch schon dabei wenn du.....“

„Ich weiß auch dass es so nicht richtig war. Irgendwie hätten wir da eine andere Lösung finden müssen. Aber jetzt werde ich beim nächsten Dämon wohl gar nicht mehr die Wahl haben ob ich allein hin gehe oder nicht. Jetzt hab ich nämlich genau so viele Freunde wie damals in der Schulzeit an die wir uns doch alles so gerne erinnern. Nämlich gar keine mehr!“, stellte Jonas fest. „Und dieses Mal bin ich dafür sogar ganz allein verantwortlich!“

„Vielleicht wird das ja wieder was mit Jessica und dir. Geh mit Blumen zu ihr, so was mögen wir Frauen immer. Und sag ihr dass es dir leid tut. Und dass du sie zurück haben willst! Und versprich ihr dass so was nicht mehr vorkommt!“, riet Julia Jonas aber er schüttelte den Kopf. 

„Das würde nichts mehr bringen, nicht bei jemandem wie Jessica. Da könnte ich mit einer Gitarre vor ihrem Fenster stehen oder mit Kai Pflaume und einem Fernsehteam anrücken, sie in eine Talkshow locken......ganz schlechte Idee! Aber das Hauptproblem warum sie nicht mehr darauf eingehen würde ist der dass ich ihr bereits versprochen habe künftig nicht mehr allein los zu ziehen. Und ich habe sie da immer wieder vor den Kopf gestoßen und es dann doch gemacht!“

„Das hättest du nicht machen sollen,“ murmelte Julia.

Jonas gab sich schließlich einen Ruck. „Es gibt aber nicht nur den einen Grund warum ich sie und auch sonst keinen mitgenommen habe. Sicherlich war da die Sorge dass was geschehen könnte und dass ich allein schon immer mit vielem besser gefahren bin. Denk nur mal an die Schulzeit. Die war nicht unbedingt dafür geeignet mein Bedürfnis an Teamwork zu wecken! Das soll jetzt nicht schon wieder ein Vorwurf in deine Richtung sein. Ich sage nur wie es ist, die Gründe sind ja nun nicht so wichtig. Und dann war da noch Gerrit. Ich...musste ihn einfach finden. Es musste sein....nenn es Schuldgefühle. Dazu kommt noch die Tatsache dass ich es eines Tages vielleicht nicht überleben werde. Irgend etwas wird geschehen, etwas wirklich Schlimmes. Das hat mir......eigentlich eine Statue, wenn auch eine gänzlich andere, gesagt.“

„Du sprichst mit diesen Statuen und glaubst das was sie dir sagen?“, erkundigte ich Julia nun wirklich fassungslos.

Jonas nickte. „Diese war anders. Es war kein Dämon. Aber das ist eine lange Geschichte. Danke übrigens, gefunden habe ich diese Statue letztlich durch das Buch das du aus dem Haus von Walther geholt hast. Und die Dolche haben wir auch gefunden. Ich wollte mich schon länger mal dafür bedanken denn die sind wirklich hilfreich!“

„Dann war mein damaliger Liebeskummer wegen Sebastian ja doch noch zu was gut. Aber macht dir das keine Angst wenn du weist dass du sterben könntest? Und das vielleicht in nicht so ferner Zukunft?“, fragte Julia noch immer erschrocken.

„Noch vor dem Sommer,“ antwortete Jonas mit leiser Stimme. „Und es macht mir Angst. Manchmal denke ich schon ich sollte es machen wie Sebastian. Mich irgendwo mit einer Flasche hinsetzen und alles mal für ein paar Stunden hinter mir lassen!“

„Hast du das Jessica gesagt?“, erkundigte Julia sich aber Jonas schüttelte den Kopf. „Nein, auch nicht. Wenn sie sich so schon dauernd Sorgen gemacht hat, was wäre dann erst gewesen? Aber das war auch nicht der entscheidende Grund warum ich vieles allein gemacht habe!“

„Was denn dann? Wenn es nicht nur Sorge um sie war.....“,hackte Julia nach. 

„Der wahre Grund ist ein furchtbar egoistische. Er hat nichts mit Sorge zu tun oder mit Angst. Oder womit auch immer!“, stellte Jonas fest und Julia sah ihn fragend an. 

Nach einem kurzen Zögern fuhr Jonas fort. „Der wahre Grund ist der dass ich in meinem Leben etwas haben wollte was nichts, aber auch absolut gar nichts mit Dämonen zu tun hat. Menschen die mir nahe stehen und die nicht mit mir kämpfen sondern bei denen ich Ruhe finden kann. Wo ich endlich mal wieder nur ich selbst sein kann. Und das war nicht möglich. Da hätte ich wahrscheinlich zu viel erwartet. Immerhin sind all diejenigen die mir nahe standen, Jessica, Lucas und Ingo, bereits in die Sache mit hinein gezogen worden. Und ich habe zu sehr versucht diese beide Welten voneinander zu trennen. Die schreckliche mit den Dämonen und die andere!“

„Ich glaube ich verstehe sogar was du sagen willst. Das ist wohl so wie bei Paaren die zusammen ein Geschäft führen oder in der gleichen Firma arbeiten und sich gegenüber sitzen. Ich habe gehört so was belastet Beziehungen und die müssen hart daran arbeiten beides voneinander zu trennen. Und oft klappt es nicht!“, stellte Julia fest. 

„Nein, leider nicht. Aber jetzt muss ich los. Die Joghurts weg werfen. Und dann muss ich morgen zur Arbeit! Aber wir sollten zusammen runter gehen. Denn allein sollte eigentlich keiner Nachts herum laufen. Auch wenn man die Dämonen weg lässt. Es kann auch so genug passieren!“, sagte Jonas und erhob sich. 

„Das ausgerechnet ich so was sage....“, murmelte er als sie das Haus verließen und zu Julias Auto gingen.

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