Osamu Dazai (Bungo Stray Dogs)

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Dieser Oneshot wurde sich gewünscht von Pikapuuu.

Yokohama ist zur Zeit der Kirschblüte, meiner Meinung nach, am schönsten.
Wenn die weißen und rosanen Blüten die Stadt verzauberten und mich damit in ihren Bann ziehen. Ich machte gerade einen kleinen Spaziergang, als ich sah, wie ein Mann im beigen Trenchcoat von der Brücke sprang.
Ein Selbstmordversuch, schoss es mir durch den Kopf, als sich meine Schritte beschleunigten und ich ihm hinterher hechtete. Ich ergriff seine Hand und wollte meine Fähigkeit einsetzen, doch irgendwie funktionierte dies nicht.
Wie... wie kann das sein?
Der junge Mann schmunzelte nur und nahm mich in seine Arme, was mich erröten ließ.
Wie kann er dabei nur so ruhig bleiben?
Gemeinsam fielen wir in das, für Ende März noch recht kalte, Wasser.

Ich wand mich aus seinem Griff und zog ihn an den Armen aus dem Wasser. Klatschnass, aber immerhin am Leben, beugte ich mich über ihn und sah ihn an.
"Geht es Ihnen gut?", fragte ich besorgt.
Er sah nicht gerade erfreut aus, dass ich ihm geholfen habe. Wollte er seinen Tod etwa so sehr?
Bevor er mir antworten konnte wurden wir von einer lauten Stimme aufgeschreckt.
"Dazai, versuchst du es etwa schon wieder?!", rief der blonde Mann sichtlich erbost, als er auf uns zu kam.
"Auch wenn es mein Wunsch ist, mit einer schönen Frau Doppelsuizid zu begehen, wollte ich Ihnen dabei nicht zur Last fallen. Ich sollte Sie als Entschädigung zum Essen einladen", sprach der Brünette und tat dabei so, als habe er den bebrillten Mann nicht gehört.
"Sag Mal, Dazai, hörst du mir überhaupt zu?"
"Danke, für das Angebot, aber ich lehne ab. Ich habe Ihnen gerne geholfen, deshalb sind Sie mir auch nicht zur Last gefallen", bei meinen Worten wurde der Blonde hellhörig.

"Ist das denn zu fassen?! Jetzt ziehst du auch noch Frauen in die Sache mit hinein. Ich bitte vielmals um Entschuldigung", schimpfte er seinen offensichtlichen Bekannten aus, ehe er zu mir kam und sich verbeugte.
"Ach, ist schon in Ordnung. Es war nett Ihre Bekanntschaft zu machen", ich strich mir eine nasse Strähne hinters Ohr und verbeugte mich ebenfalls kurz, bevor ich mich zum Gehen umwandte.
"Warte, ich kenne noch nicht Mal Ihren Namen", hielt er mich auf und nannte mir obendrein seinen vollständigen Namen.
"(N/N) (V/N)", lächelte ich und verließ die beiden Männer.
Als ich außer Sichtweite war, versuchte ich erneut meine Fähigkeit einzusetzen, diesmal funktionierte es und ich konnte mich problemlos in meine Wohnung teleportieren.
Wieso hat es dann vorhin nicht geklappt?
Nachdenklich trocknete ich mir die Haare ab und zog die nassen Sachen aus.

Eine ganze Weile verging, ehe ich Dazai wiedersah, in dieser Zeit bin ich dem Grund für den vorübergehenden Ausfall meiner Fähigkeit noch nicht wirklich näher gekommen, aber es kann nur an dem dunkelhaarigen Mann liegen, da bin ich mir sicher.
Ich traf ihn eher durch Zufall wieder, denn er hing, in einem nahegelegenen Park, in einem Baum. Offenbar hatte er versucht sich zu erhängen, allerdings schien die Schlinge um seinen Hals zu locker zu sitzen, als das sie ihm die Luft abschnüren oder gar das Genick brechen könnte.
"Du scheinst es wirklich darauf anzulegen zu sterben", während ich das sagte, stellte ich mich unter ihn, so, dass er auf meinen Schultern saß, um seinen Hals zu entlasten, der sein ganzes Körpergewicht in diesem Moment tragen muss.

"Mag sein, aber mit einer schönen Frau Doppelsuizid zu begehen wäre mir viel lieber. Würdest du vielleicht?", begann er wieder von seinem Wunsch zu sprechen.
"Tut mir leid, aber ich bin nicht daran interessiert", erwiderte ich, als er begann die Schlinge zu lösen.
Nachdem er wieder Boden unter den Füßen hatte, bedankte er sich für seine Rettung: "Du hast mir schon wieder das Leben gerettet, langsam sollte ich mich wirklich bei dir revanchieren."
Es ist wirklich faszinierend, wie besessen er vom Sterben zu sein scheint. Ich weiß nicht warum, aber ich wollte ihn kennenlernen.
"Dann würde ich dich gern besser kennenlernen", entgegnete ich lächelnd.
"Diesen Wunsch erfülle ich dir mit Freuden", schmunzelte er.
So erfuhr ich, nicht nur, dass er im Büro der bewaffneten Detektive tätig ist, sondern auch, weshalb ich meine Fähigkeit bei ihm nicht einsetzen konnte.

Mit der Zeit gab es noch öfters Situationen in denen Dazai versucht sich umzubringen, jedoch funktionierte dies nie so, wie er es sich gedacht hatte und meistens kontaktierte er dann mich, um ihm zu helfen, da es seine Arbeitskollegen leid waren ihn ständig zu retten. Mit dieser Eigenart ist er mir wirklich ans Herz gewachsen, ich könnte mir kaum vorstellen, ohne ihn zu leben. Man könnte fast meinen, unsere erste Begegnung war vom Schicksal vorherbestimmt.
Der dunkelhaarige Mann hörte auf nach Frauen zu suchen, die ihm seinen Wunsch erfüllen, stattdessen fragte mich immer häufiger, ob ich mit ihm Doppelsuizid begehen würde, allerdings lehnte ich jedes Mal ab. Viel lieber würde ich noch etwas mehr Zeit mit ihm verbringen, bevor ich mich doch irgendwann für diesen Weg entscheide.

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