Lelouch Lamperouge (Code Geass)

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Dieser Oneshot wurde sich gewünscht von Weeb__af.

Das Leben hält viele Überraschungen parat und obwohl ich schon so viele Leben gelebt habe war jedes für sich einzigartig, voller Wendungen und Ereignissen mit denen ich nicht gerechnet hatte. So auch dieses Leben, welches ich wohl nie vergessen werde.
Es heißt, dass während des Sterbeprozesses das gesamte Leben, wie ein Film abgespielt wird, doch das stimmt nicht ganz, man sieht nur die Ereignisse, die sich in das Gedächtnis eingebrannt haben. So war das zumindest bei mir der Fall.
Die erste Erinnerung, die ich sah, war meine erste Begegnung mit Lelouch. C. C. hatte mich damals zum Gebäude des Schülerrates mitgenommen und mich ihm vorgestellt.

Ich war etwas nervös, die Person kennzulernen, in die C. C. so viele Hoffnungen steckt. Auch wenn sie es nicht offen zeigte, so lag ihr viel an dem Jungen.
"Lelouch, das ist (V/N), meine Schwester. Sie wird dich bei deinem Plan unterstützen. Pass aber auf, dass sie nicht stirbt, denn im Gegensatz zu mir ist sie nicht unsterblich", stellte die Grünhaarige mich vor.
Der brünette junge Mann mit den violetten Iriden musterte mich.
"Inwiefern könnte sie mir von Nutzen sein und wie kommt es, dass sie nicht unsterblich ist?", fragte er skeptisch nach.
"Sie hat die Fähigkeit, die Wunden Anderer zu heilen. Dir das zu erklären würde viel zu lange dauern, pass einfach auf sie auf", gab sie mit ihrer üblichen kühlen Art von sich.
Weshalb wir uns in diesem Punkt unterscheiden wissen wir selbst nicht. Sicher ist nur, dass, wenn ich sterbe, ich in einem neuen Körper wiedergeboren werde, dabei behalte ich alle Erinnerungen an mein früheres Leben.
"Schön, ich werde auf sie acht geben", gab er nach, da er offensichtlich eine Diskussion vermeiden wollte.

Schon damals hatte er etwas faszinierendes an sich, was mich schlussendlich dazu brachte, mich in ihn zu verlieben. Doch für Lelouch war ich am Anfang nur ein Mittel zum Zweck, nicht mehr und nicht weniger. Ich hatte wenig Hoffnung, dass sich dies ändern würde, allerdings als ich bei einem Außeneinsatz, bei dem ich die Verwundeten behandeln sollte, selbst verletzt wurde war es anders. Er hatte sich Sorgen um mich gemacht, aber nicht, weil meine Schwester ihn gebeten hatte, auf mich aufzupassen oder weil er sein Hilfsmittel verlieren könnte, sondern um mich als Person.
Von da an schickte er mich nur noch mit bedacht los, damit mir ja nichts passierte. Er behandelte mich, als sei ich so zerbrechlich wie Porzellan. Was ihn damals dazu brachte war mir bis dato nicht klar, aber dies änderte sich, als ich ihm eines Tages in seinem Zimmer Gesellschaft leistete. Lelouch war gerade dabei sich eine neue Strategie zu überlegen.

Wir saßen gemeinsam auf seinem Bett. Während Lelouch sich den Kopf zerbrach, sah ich ihm über die Schulter und versuchte ihm zu helfen. Er steckte gerade in einer gedanklichen Zwickmühle, jedoch hatte ich eine Idee ihm da rauszuhelfen. Ich beugte mich zu ihm herüber, um ihm meinen Plan auf der Karte aufzuzeigen. Mein ganzer Körper kribbelte, als ich dabei seinen streifte.
"Was hälst du davon? Wenn du willst könnte ich als Unterstützung mitkommen", schlug ich vor.
"Der Plan ist gut, aber ich will dich nicht dort einsetzen, das ist viel zu riskant", meinte er.
"Wieso? Liegt es daran, dass ich schon einmal verletzt wurde?", fragte ich ungläubig nach.
"Genau darum geht es. Ich will dich nicht verlieren", kam es von ihm, während mich seine violetten Iriden musterten.
"Aber wieso bin ich dir so wichtig?", fragte ich verwirrt, da ich diese Art der Sorge nur von meiner Schwester kannte.
Einen Moment lang sah er mich verdutzt an, ehe er sich wieder fasste.
"Weil ich dich liebe, (V/N)", antwortete er mit fester Stimme.
Meine Wangen erröteten einen Augenblick später, ehe ich völlig überrascht sein Geständnis erwiderte.

So kamen wir zusammen, es war wirklich schön, dass er meine Gefühle erwiderte. Zum ersten Mal, in all meinen bisherigen Leben, war ich wirklich glücklich. Doch dieses Glück sollte nicht lange anhalten. Es waren einige Wochen vergangen und ich bin, gegen seinen Willen, mit zu diesem Auftrag gegangen. Einfach da die Erfolgschancen für die Mission so am höchsten waren, schließlich sollte sich ja Lelouch's Wunsch erfüllen. Nichts wünschte ich mir sehnlichster, als das, deshalb machte es mir nichts aus mein Leben in Gefahr zu bringen.
Es kam, wie Lelouch es befürchtet hatte, bei dem Einsatz wurde ich schwer verwundet. Ich hätte wirklich auf ihn hören sollen, doch jetzt ist es zu spät dafür. Nun lag ich hier, sterbend in den Armen meines Liebsten, der nur hilflos mitansehen konnte, wie mein Leben zerrann. Es waren nur Sekunden, doch es fühlte sich an, wie eine Ewigkeit, als mein Leben an mir vorbeizog.

"Ich werde auf dich warten", hauchte er mit tränenerstickter Stimme.
Ein schwaches Lächeln schlich sich auf meine Lippen.
"Ich werde dich nie vergessen", flüsterte ich mit letzter Kraft und erwiderte somit das Versprechen, was wir uns einst gegeben hatten, als ich ihm von meiner Wiedergeburt nach meinem Tod erzählte. Falls dies je eintreten sollte, nur dachten wir nicht, dass es sobald schon der Fall sein sollte.
Seine wunderschönen Iriden gaben mir in diesem Moment Halt und obwohl ich schon so oft an dieser Schwelle zum Tod stand, war es diesmal besonders schwer für mich, diese zu übertreten. Denn dieses Mal lasse ich nicht nur meine Schwester, sondern auch meine große Liebe zurück und es ist nicht gewiss, ob ich ihn je wiedersehen werde.
Die Welt um mich herum verschwamm und versank allmählich in der undurchdringlichen Schwärze.

Wünsche und Anregungen, was ich in Zukunft besser machen könnte, dürft ihr gern in die Kommentare schreiben ^^

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