Rintarō Suna (Haikyuu!!)

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 Dieser Oneshot wurde sich gewünscht von Hina_3rd.

In meinem letzten Jahr an der Kitagawa Daiichi entschloss ich mich zuerst auf die Aoba Johsai zu gehen, wie mein Bruder. Doch die prüfenden Blicke meiner Mitmenschen, die mich immer wieder mit Tōru verglichen, wurden mir schon bald zu viel, so, dass ich in meinem zweiten Jahr auf die Inarizaki Oberschule wechselte. Ich wollte nicht länger nur die Schwester von sein. Ich wollte eine Art Neuanfang. Auch wenn es naiv war, zu glauben, dass an der Inarizaki niemanden meinen älteren Bruder kennen würde.
Es dauerte eine Weile, bis ich an der neuen Schule Fuß fasste und beschloss dem Volleyballclub als Managerin beizutreten. Anders als mein Bruder war ich nicht besonders gut im Volleyball, aber ich liebte diesen Sport trotz allem.

"Ich habe gehört, dass die Schwester des besten Setters der Präfektur Miyagi unserem Club beitreten will. Das musst ja dann du sein. Na dann, zeig mal, was du drauf hast", forderte mich ein Junge mit blond gefärbten Haaren auf und warf mir einen Ball zu.
"Da muss ich dich leider enttäuschen, ich bin nicht mal halb so gut, wie mein Bruder", entgegnete ich und wollte ihm den Ball zurückwerfen, doch er kam auf mich zu und drückte den Ball gegen meine Brust.
"Du willst doch nicht etwa kneifen, oder?", stichelte er.
Wahrscheinlich wird er erst Ruhe geben, wenn er seinen Willen bekommen hat. Also sagte ich ihm, dass er mir den Ball zu werfen sollte und ich ihm zuspielen würde. Es gelang mir den Ball hochgenug zu spielen, so, dass er ihn leicht übers Netz schlagen konnte. Allerdings schien er nicht sehr zufrieden zu sein.
"Das war echt ein beschissenes Zuspiel und du bist wirklich die Schwester von diesem Oikawa, das ich nicht lache", der Junge klang empört, obwohl ich ihm vorher gesagt habe, dass ich das nicht kann.

"Mach dir nichts draus, Atsumu ist ein Idiot", kam es auf einmal von meinem Klassenkameraden Suna, der mir seine Hand auf die Schulter legte, während Osamu seinen Bruder zurechtwies.
"Ist schon gut, er hat ja recht. Tōru ist darin, so wie in allem, besser, als ich", erwiderte ich seufzend, da ich so etwas ja schon gewohnt war.
So viel zum Neuanfang.
"Red doch nicht so einen Stuss, es gibt bestimmt etwas, was du besser kannst, als er."
"Nicht wirklich", entgegnete ich kleinlaut.
"Außerdem muss man nicht unbedingt in etwas begabt oder gut sein, solange man liebt, was man tut", pflichtete Kita dem Schwarzhaarigen bei.
Ihre Worte munterten mich ein wenig auf, auch wenn diese nichts an meiner Einstellung änderten.
Nach dieser kleinen Auseinandersetzung lernte ich den Rest des Teams kennen. Die Jungs begannen sich Aufzuwärmen, während mir der Trainer erklärte, was von nun an meine Aufgaben waren. Das Training wurde heute etwas früher beendet.
Als wir beim Aufräumen waren, kam Suna auf mich zu.

"Hey, hast du Lust noch mit in den Skatepark zu kommen?", fragte er mich.
Ich war im ersten Augenblick sehr überrascht von seinem Angebot, nahm es aber dennoch an.
"Okay, dann warte hier kurz, ich zieh mich nur noch schnell um", entgegnete er, bevor er zu den Umkleiden ging.
Er machte nicht den Anschein, als würde er über mich an meinen Bruder herankommen wollen. Also warum hat er mich dann eingeladen? Will er sich vielleicht über mein Zuspiel lustig machen, so wie Atsumu? Aber das hätte er auch hier gekonnt. Es muss also etwas anderes sein. Nur was?
Meine Gedanken wurden unterbrochen, als Suna an mir vorbeilief.
"Wir können gehen", meinte er, ohne von seinem Handy aufzublicken.
Ich folgte ihm stumm.

Kaum dass wir das Schulgelände verlassen hatten, kramte Suna eine Schachtel Zigaretten aus seiner Jackentasche und zündete sich eine an. Ich habe schon öfter gesehen, wie er vor und vor allem nach dem Club eine rauchte. Nicht das es mich sonderlich stören würde, nur ist es nicht gerade vom Vorteil bei einem so ausdauernden Sport seine Gesundheit mit so etwas zu gefährden.
"Ich weiß, es ist ungesund, aber es hilft mir, mich zu entspannen, denn die Zwillinge können manchmal ganz schön anstrengend sein", erklärte er, als hätte er mir angesehen, was ich dachte.
Ich zuckte kaum merklich zusammen, da ich das doch ein wenig unheimlich fand.

Im Skatepark begann Suna einige Tricks vorzuführen. Er ist wirklich gut darin, genau wie im Volleyball. Ich beneide ihn ein wenig, da ich wohl nie an ihn oder meinen Bruder herankommen würde. Nach einer Weile schlug er mir vor, es auch einmal zu probieren. Zögerlich stimmte ich dem zu. 
Ich stellte mich auf das Board und Suna verbesserte etwas meine Haltung, bevor ich mich mit einem Bein vom Boden abstieß. Am Anfang war ich noch unsicher und langsam, aber mit der Zeit gewann ich an Sicherheit.
"Für einen Anfänger machst du dich gar nicht so schlecht", meinte er und ich könnte schwören ein leichtes Schmunzeln bei ihm zu erkennen.
"D-danke."
Ich spürte, wie meine Wangen etwas wärmer wurden. 
Ich genoss den Tag mit ihm wirklich sehr und wir verbrachten immer öfters Zeit miteinander. Und allmählich begann ich Gefühle für ihn zu entwickeln.

Mittlerweile hatte ich selbst auch ein Skateboard und konnte zusammen mit Suna skaten. Mit dem Team kam ich ebenfalls gut aus, obwohl Atsumu sich immer noch einen Spaß daraus macht mich zu ärgern und mich mit meinem Bruder zu vergleichen. Aber daran habe ich mich langsam gewöhnt.
Suna und ich waren wie so oft gemeinsam im Skatepark und ich wollte ihm endlich die Frage stellen, die mir schon so lange unter den Fingernägeln brannte.
"Sag mal Suna, wieso hast du mich an meinem ersten Tag als Managerin in den Skatepark mitgenommen?"
"Ich wollte dich nur auf andere Gedanken bringen, nichts weiter. Außerdem wollte ich dir beweisen, dass es etwas gibt, dass du etwas gut kannst, ohne im ständigen Vergleich zu deinem Bruder zu stehen", meinte er und zog an seiner Zigarette.
Mein Herz schlug augenblicklich schneller und die Freude, die ich durch seine Worte empfand, brachte mich dazu etwas zu tun, was ich sonst vielleicht nicht getan hätte.

Ich nahm ihm die Zigarette aus der Hand und drückte ihm einen Kuss auf die Wange.
"Wofür war das denn?", hakte er nach.
"Ich wollte mich damit nur bei dir bedanken", entgegnete ich lächelnd.
Er biss sich leicht auf die Unterlippe, was er immer tat, wenn ihm etwas nicht passte. Anscheinend war er mit meiner Antwort nicht ganz zufrieden.
"Und natürlich, weil ich dich mag, sehr sogar", fügte ich noch hinzu.
"Dann hast du sicher nichts dagegen, wenn ich das hier tue", kam es von ihm, ehe er unsere Lippen miteinander verband.
Mein ganzer Körper kribbelte und ich erwiderte den Kuss.

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