Undertaker (Black Butler)

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Dieser Oneshot wurde sich gewünscht von CreepyMelly3.

Als eine der wenigen weiblichen Shinigami, die aufgrund von Personalmangel, in den Außendienst versetzt wurden, muss man sich immer wieder aufs Neue beweisen, da in dieser, von Männern beherrschten, Welt einer Frau nicht zugetraut wird, dass sie dieselben Aufgaben erledigen kann, wie ein Mann. Bislang schaffte ich es mich zu behaupten, sonst wäre ich schon längst wieder in der forensischen Abteilung gelandet. Ich kann nicht sagen, dass mir die Arbeit dort keinen Spaß gemacht hat, im Gegenteil, auch meine Kollegen, besonders Othello, waren sehr nett, nur verbringt man im Grunde die meiste Zeit im Labor. Während man im Außeneinsatz viel mehr von der Welt der Menschen sieht, wie sie sich in all den Jahrhunderten verändert hat, jedoch bekommt man dort auch sehr viel Leid und die Schattenseiten der Neuerungen zu Gesicht. Es schmerzt jedes Mal aufs Neue dieses Elend, der Grund weshalb ich mein altes Leben weggeworfen habe, zu sehen. Doch meine Entscheidung bereue ich keinesfalls, selbst wenn, gibt es kein Zurück mehr. Obwohl ich sagen muss, dass der Zustand der Welt sich um einiges gebessert hat, im Vergleich zu früher.

Heute würde seit langem ein großes Ereignis stattfinden, nämlich der Untergang eines Kreuzfahrtschiffes mit mehreren hundert Opfern. Meine beiden Kollegen waren wenig erfreut darüber, weil das viel Arbeit bedeutet, vor allem da wir nur zu dritt sind. Ich hingegen freute mich sehr darauf, zumal ich trotz meiner langen Existenz als Shinigami noch nie auf einem Kreuzfahrtschiff war.
Als eine der ersten betrat ich den großen Luxusliner. Ich stellte mich mit den Rücken an die Reling und betrachtete das Schiff. Es ist echt schön, schade, dass es schon bald im Meer versinken wird. Mein Blick schweifte durch die Menschenmassen, von Grell und Ronald war noch nichts zu sehen. Wer weiß, wann sich die Beiden hierherbemühen. Aus dem Augenwinkel bemerkte ich, wie Ciel Phantomhive zusammen mit seinen Teufel von einem Butler ebenfalls an Bord gingen. Ausgerechnet die Beiden, das kann nur Ärger bedeuten. Ich mischte mich unauffällig unter die Passagiere. Sie mussten schließlich nicht wissen, dass sich ein Shinigami an Bord dieses Schiffes befindet.

Ronald begegnete ich erst, bei meinem Rundgang, in der Kneipe für die einfachen Leute. Er flirtet dort, wie nicht anders zu erwarten, mit einigen Frauen, obwohl er wusste, dass sie in wenigen Stunden sterben werden. Von Grell fehlte immer noch jede Spur. Wo bleibt er nur? Es brachte nichts weiter Ausschau nach ihm zu halten. Er musste schließlich früher oder später auftauchen, wenn er von William nicht bestraft werden will.
Was soll's.
Ich beschloss, mir die geheime Veranstaltung genauer anzusehen, nicht nur aus bloßer Neugier, sondern weil dort auch die erste, Susanna Connor, sterben wird. Ihr Tod löst quasi eine Kettenreaktion aus, obwohl sie doch nichts dafür kann.

Vor Beginn des eigentlichen Teils säuberte ich meine Brille, um den Initiator besser in Augenschein nehmen zu können, dabei stieß ich allerdings gegen jemanden.
"V-verzeihung", entschuldigte ich mich.
Hastig drehte ich mich um und vergaß meine Sehhilfe aufzusetzen, ohne die ich fast blind bin.
"Nicht doch, meine Liebe", erwiderte mein Gegenüber.
Nur schemenhaft nahm ich seine Gestalt wahr, er hatte langes silbernes Haar und war komplett in schwarze Kleidung gehüllt. Er verschwand, ehe ich meine Brille wieder richten konnte.

Erst später in dieser Nacht verrieten mir seine phosphoreszierenden Augen seine wahre Identität. Der als Bestatter getarnte Shinigami ist eine Koryphäe auf seinem Gebiet. Ich kannte ihn noch von seinen Jahren, als aktiver Seelensammler. Das war auch der Grund, weshalb ich mich nicht am Kampf gegen ihn beteiligte. Ich brachte es einfach nicht übers Herz meine Death Scythe auf ihn zu richten. Grell, Sebastian und Ronald stürzten sich alle drei auf Undertaker, für mich war es der Moment, um einzuschreiten. Ich richtete meinen Bogen auf den rothaarigen Shinigami und schoss den Pfeil ab.
"Pass gefälligst auf, (V/N)! Du hättest mich beinahe getroffen", zeterte Sutcliffe, als der Pfeil ihn knapp verfehlte.
Der in den Ruhestand gegangene Todesgott sah mich an, er schien mich zu erkennen und lächelte leicht.

Der in den Ruhestand gegangene Todesgott sah mich an, er schien mich zu erkennen und lächelte leicht

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"Schön euch wiederzusehen, meine Liebe", äußerte er seine Gedanken.
Ich erkannte seine Art zu Sprechen wieder, er war es gegen den ich gestoßen war. Er wusste sicherlich sofort, wer ich war.
Während der großen Pest 1665 haben wir Seite an Seite die Seelen der Opfer eingesammelt. Es waren an die 70.000 Tote allein in London, einen Anblick, den ich nie vergessen werde. Dieses Ereignis schweißte uns beide zusammen. Und diese Verbundenheit ist der Grund, weshalb ich meine Waffe nicht auf ihn richten werde, egal, auf welcher Seite er stehen sollte.
Selbst er würde den Kampf gegen die Drei nicht ewig durchstehen, sie mussten also beseitigt werden.

Dieser Meinung schien er auch zu sein, denn er zeigte uns seine Todessense in voller Pracht. Er schnappte sich den jungen Adligen, um den Teufel in eine Falle zu locken. Der Silberhaarige durchstach ihn mit seiner seine und gab sod essen cinematographischen Aufzeichnungen frei. Diese Chance nutzte ich, um ihm den Gnadenstoß zu versetzen. Mein Pfeil traf ihm mitten durch den Kopf. Dennoch gelang es Sebastian, ganz der Butler eben, den Earl zu retten, ehe er sein eigenes Leben aushauchte.

Nicht nur Ciel, sondern auch Grell, waren darüber sehr erzürnt. Der rothaarige Shinigami stürmte auf mich zu, doch Undertaker schleuderte ihn gegen eine Wand. Sutcliffe war im Begriff sich wiederaufzurappeln.
"Los (V/N), mach ihn Bewegungsunfahig", kam es von dem Bestatter vor mir.
Ich nickte und zielte auf den am Boden liegenden Todesgott. Das Schwanken des Schiffes beeinträchtigte die Flugbahn des Pfeils, sodass er statt seiner Schulter sein Herz traf. Er faster sich an seine Brust und sah zur Decke des Saals.
"Sebastian, jetzt sind wir wahrhaftig, wie Romeo und Julia und können auf ewig zusammen sein", waren die letzten Worte des Rothaarigen, ehe er starb.

Dadurch, dass das Schiff in zwei Teile zerbrach, sahen wir uns gezwungen zu verschwinden. Aus sicherer Entfernung beobachteten wir den Untergang der Campania.
Ich war nun eine Abtrünnige und somit auf der Flucht, doch ab und an sah ich bei einem gewissen Bestatter vorbei.

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