Shū Tsukiyama (Tokyo Ghoul)

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Dieser Oneshot wurde sich gewünscht von Sangwoossperm.

Ich kenne ihn schon von Klein auf und habe schon damals seine Macken ertragen müssen, allerdings habe ich ihn nie zurecht gewiesen, dazu hatte ich kein Recht. Als stille Beobachterin steht es mir schließlich nicht zu sein Handeln in irgendeiner Form zu kritisieren, ich sollte ihn nur vor lebensbedrohlichen Situationen fernhalten und darauf achten, dass seine Obsession gegenüber einem gewissen jemand nicht noch schlimmere Ausmaße annahm, als ohnehin schon.

Er wurde zu meiner neuen Familie, als ich meine Eltern verlor, zu meinem Existenzgrund. Er ist alles, was ich noch habe, darum möchte ich nicht länger mit ansehen, wie er bei seiner Suche innerlich zerbrach.

Das Streben nach Perfektion zerstört einen innerlich, wie äußerlich, auch wenn man selbst der gegenteiligen Meinung ist. Und er war gerade dabei zu zerreißen. Der Gourmet war auf der Suche nach dem perfekten Geschmackserlebnis, doch was nützt es ihm, wenn er diesen nur für einen kleinen Moment genießen kann, aber auf seiner Suche danach ein Schlachtfeld hinterlässt und sich dabei völlig verliert? Er ist ein Ghul, das weiß ich, dennoch wird er wohl etwas wie ein Gewissen besitzen, was ihn davon abbringt, zumindest hoffe ich das sehr, denn ich will nicht weiter mit ansehen müssen, wie er sich selbst zerstört.
In dieser Zeit habe ich zugesehen, wie er sich auf seiner Suche Stück für Stück verlor.

Er war schon immer sehr exzentrisch und wählerisch, wenn es darum ging die geeignete Speise zu finden, aber als ihm dieser Halbghul über den Weg lief, wurde er wie besessen von ihm. Diese Sucht fraß ihn regelrecht auf. Und der Gedanke, was mit Shū passieren würde, wenn er den Jungen verzerrt hatte, bereitete mir große Sorgen. Das musste ein Ende haben. Ich will ihn vor diesem eigens geschaffenen Abgrund bewahren, egal, was es mich kosten mag.

"Shū, würdest du in Betracht ziehen, mich zu fressen?", fragte ich ihn, als er Mal wieder darüber nachdachte, wie er Kaneki am besten verspeisen könnte.
"Wie kommst du denn darauf, dein abgeranztes Ghulafleisch ist doch ungenießbar", bei diesen Worten verzog er angewidert sein Gesicht.
Das waren die Worte eines wahren Gourmets, der glaubt die geschmackliche Perfektion in etwas einzigartigem zu finden.
"Dir ist es also nie aufgefallen", es war mehr eine Feststellung, als eine Frage, die ich äußerte.
"Wovon redest du, was soll mir nicht aufgefallen sein?", hakte er nach.

Ich schloss für einen Moment meine Augen, als ich sie wieder öffnete war nur eines von beiden schwarz gefärbt.
"Aber das ist doch, wie kann das sein?"
"Mein Vater war ein Mensch, meine Mutter eine Ghula, sie hat für deinen Vater gearbeitet. Er versprach ihr, auf mich acht zu geben, wenn ich dafür ein Auge auf dich werfe", erklärte ich ihm.
Wenn es ihm nur darum ging das Fleisch aus der Verbindung eines Menschens und eines Ghuls zu kosten, sollte meines doch auch genügen.
"Es macht mir nichts aus von dir gefressen zu werden. Ich habe schon öfters mit diesem Gedanken gespielt und mich schlussendlich damit abgefunden."

Darüber nachzudenken machte mich nicht einmal traurig, ich hatte gute und schöne Jahre mit ihm gehabt, irgendwann hätten wir sowieso voneinander Abschied nehmen müssen. Das Gute ist, dass Kanae und Chie noch bei ihm sind, die Beiden können an meiner Stelle auf ihn aufpassen. Er ist also in guten Händen und ich muss mir keine Sorgen mehr um ihn machen.

Er zog die Augenbrauen zusammen und knirschte mit den Zähnen.
"Ich kann das nicht", presste er hervor.
"Aber, Shū", setzte ich an, doch er unterbrach mich scharf.
"Ich werde dich nicht fressen", entgegnete er bestimmt.
"Wieso? Bin ich dir so zuwider?", meine Stimme klang verletzlicher, als ich es beabsichtigt hatte.
"Das ist es nicht, es ist nur", er stoppte mitten im Satz und holte tief Luft, während er mit sich selbst rang.
"Du bist mir zu wichtig, als dass ich dich einfach so verspeisen könnte"
Es musste ihm viel abverlangen seinen Leitsatz einfach so über Bord zu werfen.

"Aber dieser Kaneki ist dir doch auch wichtig. Wenn du dich zwischen uns entscheiden müsstest, dann frisst bitte mich", bat ich ihn ein letztes Mal, in der Hoffnung so seine Meinung zu ändern.
Lieber opfere ich mein Leben, als dass einer, der nur zu durch Zufall in die Sache hineingeraten ist, umkommt.
"Kommt nicht in Frage, Kaneki's Fleisch ist viel reizvoller als deines, außerdem habe ich mit dir noch ganz andere Dinge vor."

Ich wusste nicht wieso, aber meine Augen begannen sich mit Tränen zu füllen.
"Na, na, wer wird denn hier gleich weinen?", seine Stimme klang so sanft.
Er umfasste mein Kinn und brachte mich so dazu ihn anzusehen. Shü's Augen hatten noch denselben Glanz, wie früher. Er hat sich also nicht ganz verändert.

Ich hatte ehrlich gesagt etwas Probleme mit seinem Charakter, dementsprechend ist auch der OS ausgefallen. Verbesserungsvorschläge wie man diesen Oneshot "retten" kann, sind gern gesehen.

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