Soma Schicksal (God Eater)

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Ebenfalls ein Wunsch von SlytherinsLaura.

Ich bin in einer der wenigen Städte, in der Menschen keine Angst vor den Aragami haben müssen, geboren und aufgewachsen. Mein Leben habe ich der Forschung gewidmet. Der Schwerpunkt meiner Arbeit ist die Reproduktion der Pflanzen, die die Aragami weitestgehend zerstört haben. Ich möchte Pflanzen schaffen, die diese Monster, so faszinierend und zahlreich sie auch sind, nicht fressen, um den Menschen ein Stück ihrer Freiheit und Unabhängigkeit wiederzugeben. Allerdings war ich noch nie außerhalb dieser Mauern, aber um meine Forschung voranzutreiben, benötige ich unbedingt Bodenproben. Das war der Hauptgrund, weshalb ich Major Amamiya darum gebeten habe, mich bei einem Außeneinsatz einzuteilen. Ebenso wollte ich die Welt sehen, die ich bis dato nur aus Büchern kannte.

Die sogenannten Aragami fressen alles Leben auf der Erde und drohen, die Menschheit vollständig auszurotten. Sie können durch gewöhnliche Waffen nicht verletzt werden, einzig die God Arcs, lebende Waffen, können ihnen schaden. Als God Eater führt man selbst eine solche Waffe und stürzt sich damit in den Kampf gegen die übermächtigen Feinde. Somit sind sie das genaue Gegenteil von mir, die nicht mal den Patch-Test bestanden hatte und somit kein God Eater werden konnte, aber das ist auch gut so, ich hätte wahrscheinlich nicht den Mut gegen diese Wesen zu kämpfen. Daher bewundere ich die God Eater und möchte versuchen ihnen zu helfen, auch, wenn ich nicht, wie andere Forscher, an der Verbesserung von God Arcs arbeite.

Nach längerem Bitten gelang es mir Major Amamiya davon zu überzeugen mich nach draußen zu lassen, allerdings nur mit einer Einheit als Geleitschutz. Wie es nicht anders zu erwarten war, wurde ich Einheit 1 zugeteilt, die von ihrem Bruder geleitet wurde. Anscheinend wollte sie eine Garantie, dass ich diesen Ausflug überlebe, anders konnte ich mir das nicht erklären.
Ich war aufgeregt, heute war es soweit, dass ich die Stadt verlasse und nach Draußen gehe. Am vereinbarten Treffpunkt wartete ich auf meine Begleiter, die jeden Moment eintreffen müssten. Die drei Mitglieder trafen wenig später ein.
"Du bist also (V/N). Mein Name ist Lindow und ich leite diese Einheit", stellte er sich vor, ebenso wie seine beiden Kameraden. 
Ich nickte nur zur Bestätigung und freute mich auf die Zusammenarbeit mit ihnen.

Bevor wir nach Draußen aufbrachen, erteilte mir Lindow seine drei Befehle.
Erstens nicht zu sterben, was ich unter gar keinen Umständen wollte. Zweitens wegzulaufen, wenn es brenzlig wird. Drittens sich zu verstecken. Wenn man Glück hat, erwischt man den Feind aus dem Hinterhalt und kann ihn besiegen, auch wenn diese vierte Regel auf mich nicht zutraf. Stimmte ich zu und gab ihm das Versprechen, mich an diese Befehle zu halten. Nachdem das geklärt war gingen wir durch das Tor nach Draußen.
Die Welt außerhalb der Mauern sah ganz anders aus, als ich sie mir vorgestellt hatte, aber dennoch war sie auf ihre eigene Art einzigartig. Ich würde mir am liebsten alles ansehen, doch dafür haben wir keine Zeit, denn die Aragami könnten jeden Moment auftauchen.

Als erstes wollte ich Bodenproben von Orten sammeln, an dem sich häufig Aragami aufhalten und dann von Orten, die sie eher meiden, um diese im Anschluss zu vergleichen. Vielleicht gab es ja in ihrer Zusammensetzung irgendwelche Unterschiede, die ich mir zunutze machen konnte. Allerdings war dies auch gefährlich, da die Wahrscheinlichkeit, auf Aragami zu treffen, sich somit erhöhte. Soma war nicht sonderlich begeistert von diesem Plan, zumal die ganze Gruppe ihr Leben deswegen riskiert.
Ich vermute mal, er kann mich aufgrund dieser Idee nicht leiden. Jedenfalls verhält er sich mir gegenüber auffallend distanziert. Am besten wir ziehen diese Mission nicht unnötig in die Länge.

Meine Frustration über die Kommunikationsschwierigkeiten mit dem Platinblonden schien nicht unbemerkt geblieben zu sein.
"Du solltest dir nicht so viele Gedanken darüber machen, so ist Soma zu jedem", versicherte mir Lindow, der mit mir etwas weiter hinten lief, während die anderen Beiden die Vorhut übernahmen.
"Aber gibt es dafür einen Grund?", fragte ich mit heraushörbarer Neugier in der Stimme.
Es würde mich schon interessieren, wieso er sich so verhält, schließlich bin ich nicht die Einzige, die seine kalte Schulter zu spüren bekommt.
"Nun ja, er hat Angst, einen Kameraden sterben zu sehen, deshalb hält er andere auf Distanz, da es leider schon einige Male geschehen ist", erklärte er mir.
"Verstehe, das muss wirklich schrecklich sein. Tut mir leid, dass ihr jetzt auch noch auf mich aufpassen müsst", erwiderte ich schuldbewusst.
Die psychische Belastung, die dies mitsichbringt, muss enorm sein.
"Ach, mach dir darüber mal keinen Kopf, sieh es eher, als Ansporn, dich erst recht an meine Regeln zu halten", grinste er und schlug mir kameradschaftlich auf den Rücken.

Als wir alle Proben gesammelt hatten, kehrten wir zum Stützpunkt zurück. Ich verkroch mich gleich darauf im Labor, um diese zu untersuchen.
Die Bodenproben wiesen zwar Unterschiede in ihrer Zusammensetzung auf, aber diese ließen nicht auf das Verhalten der Aragami schließen. Also habe ich einen falschen Ansatz verfolgt. Und auch die Setzlinge, die ich gezüchtet hatte, waren, wie die zuvor, erneut eingegangen. Langsam aber sicher verzweifelte ich daran.

"Die anderen Wissenschaftler haben doch recht, meine Forschung ist totale Zeitverschwendung. Was bringt es Pflanzen zu erschaffen, die die Aragami in Ruhe lassen, wenn diese sich jederzeit daran anpassen könnten. Vielleicht sollte ich mich doch auf die Weiterentwicklung der God Arcs konzentrieren", sprach ich meine Zweifel laut aus, ohne zu bemerken, dass ich einen Zuhörer hatte.
"Was ist, wenn du sie kombinierst?", fragte eine Stimme, die ich bisher nur einmal zu hören bekommen hatte.
Erschrocken drehte ich mich um und erkannte Soma, der sich meine Untersuchungsergebnisse durchlas.
"Was meinst du?", entgegnete ich verwirrt, da ich nicht wusste, worauf er hinaus wollte.
"Ich meine, dass du diese beiden Forschungen vereinen und den Pflanzen Oracle-Zellen implantieren könntest, die auf die Aragami reagieren und diese angreifen", erläuterte er.
"Das ist mir nie in den Sinn gekommen, aber diese Idee ist genial. Danke Soma", meinte ich erfreut, nachdem ich die Sache kurz im Kopf durchgegangen bin.

So entstanden, nach Jahren der intensiven Forschung, Pflanzen, die auf die Oracle-Zellen der meisten Aragami, reagieren und diese anzugreifen, um zu verhindern, dass sie den Gewächsen zu nahe kommen.
Aber, was der eigentliche Grund für seinen damaligen Besuch war, weiß ich bis heute nicht. Ich könnte mir vorstellen, dass Lindow ihn zu mir geschickt hatte, auch wenn er vielleicht nicht freiwillig gekommen war, war er mir dennoch eine große Hilfe. Ohne ihn hätte ich das nicht geschafft.

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