Hanabusa Aidō (Vampire Knight)

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Ebenfalls ein Wunsch von Fushimi_Saki_Chan.

Vampire sind Monster in Menschengestalt, die mir alles genommen haben, was mir lieb und teuer war. Ausgerechnet einer dieser Blutsauger, von meiner neuen Schule, der Cross Academy, muss ein Auge auf mich geworfen haben und das nur, weil ich ihn nicht anhimmel, wie es der Rest tut. Leider sehe ich ihn, als Vertrauensschülerin, öfter, als mir lieb ist.

Ich versteh beim besten Willen nicht, weshalb die Schüler und Schülerinnen der Day-Class diese Vampire so anhimmeln. Selbst ein blindes Huhn würde bemerken, dass diese nun wirklich kein Interesse haben, bis auf einer, der dieses Theater Mal wieder auf die Spitze trieb. Die Mädchen begannen zu kreischen, als er ihnen Luftküsse zu warf, es war schwierig sie in diesem Zustand zurückzuhalten.

"Guten Tag (V/N), es ist mir eine Freude dich zu sehen", wandte sich der Unruhestifter von seinen Fans an mich.
Wie gern ich ihn doch übers Knie gelegt hätte, doch das durfte ich nicht vor der Day-Class.
"Das würde ich ja gern zurückgeben, aber ich freue mich nun wirklich nicht dich zu sehen", entgegnete ich und konnte mir sogleich das Gemecker der Weiber anhören, wie ich es denn wagen kann, so etwas zu ihm zu sagen.
Der blonde Blutsauger zog derweil eine Schnutte und erwartete wohl, dass ich mich bei ihm entschuldigte, doch darauf konnte er lange warten.

"Aidō, wir gehen", kam es von den Reinblütigen, als dieser sich endlich von Yuki lossagen konnte.
"Aber Kaname-sama...", setzte Hanabusa an, doch ein weiterer Blick des Brünetten ließ ihn augenblicklich verstummen.
Somit ging auch der Rest der Night-Class ins Schulgebäude, was auch die Versammlung ihrer Fangemeinde auflöste.
Geschafft. Ich bin heilfroh, dass sich die meisten Day-Class Schüler an die Regeln halten, denn so einen Aufstand würde ich definitiv nicht zweimal am Tag mitmachen.

Bei einer meiner Patrouillen spürte ich deutlich die Präsenz eines Vampirs hinter mir.
"Was willst du hier, du solltest im Unterricht sitzen", knurrte ich ihn an, da ich genau wusste, dass nur Aidō so etwas tun würde.
"Ich wollte dir ein wenig Gesellschaft leisten", lächelte er, wobei man seine Fangzähne deutlich erkennen konnte.
"Das glaubst du doch selbst nicht, wir beide wissen, dass du es nur auf mein Blut abgesehen hast."
Er packte mich an meinen Handgelenken, so, dass ich nicht einmal mehr die Chance hatte nach meinem Dolch zu greifen. Ich versuchte zwar mich loszureißen, doch er war um einiges stärker, als ein Level E.

"Aber, aber, nun denk doch nicht so schlecht von mir, wobei ich schon gerne Mal kosten würde, du hast bestimmt nichts dagegen, oder?", hauchte er an mein Ohr.
Der Blonde erwartete darauf keine Antwort, obwohl ich ihm mehr als nur deutlich an den Kopf warf, dass ich sehr wohl etwas dagegen hatte. Ihn ließ das völlig kalt. Seine Zunge fuhr über die Innenseite meines Handgelenks, ehe sich seine spitzen Zähne in mein Fleisch bohrten. Ich zischte schmerzvoll auf und versuchte noch einmal, mich aus seinen Fängen zu befreien, vergeblich. Er trank viel zu viel von meinem Blut, so, dass mir langsam schwarz vor Augen wurde.

Einige Tage später war ich außerhalb des Schulgeländes unterwegs. Ich spürte immer noch die Auswirkungen des zu hohen Blutverlustes. Zero konnte Aidō zwar davon abbringen noch mehr von meinem Blut zu trinken, dennoch fehlte mir gut ein einen Liter und dies machte sich mehr als bemerkbar. Ich konnte mich nur schlecht konzentrieren und das, weil es dieser Blutsauger übertrieben hatte, darum hatte mich der Direktor eine Weile von meinen Pflichten befreit.

In einer Seitengasse wollte ich für einen Moment den Trubel der Stadt vergessen und ein wenig zur Ruhe kommen. Aus dem Augenwinkel nahm ich eine Bewegung wahr, aber ich konnte nicht mehr rechtzeitig reagieren. Ein ausgehungerter Level E hatte mich in seinem Griff und ich war noch zu geschwächt, als dass ich mich gegen ihn wehren könnte. Schreien brachte nichts, mich würde keiner hören und selbst wenn, würde mir niemand zu Hilfe kommen. Der Vampir war drauf und dran seine Zähne in meinen Hals zu bohren. Genau in diesem Augenblick spürte ich einen kalten Windhauch. Die Kälte kroch in meinen Körper und setzte sich zusammen mit dem Gedanken zu sterben in mir fest.

Ich hatte die Augen geschlossen und versuchte mich mit meinem Schicksal abzufinden und das nur wegen diesem blonden Idioten.
Allerdings blieb der Schmerz des Bisses aus, dafür kühlte mein Körper immer weiter aus.
"Ihr Blut gehört mir, ist das klar", vernahm ich eine nur als zu bekannte Stimme.
Ich öffnete meine Augen und sah hinter mich, er hatte den Level E eingefroren. Der Blauäugige befreite mich aus den Klauen des Vampirs, ehe er diesen endgültig erledigte.

"Wäre das jetzt nicht eigentlich der Moment, in dem du dich bei mir bedanken müsstest?", fragte er grinsend.
"Träum weiter, ohne dich wäre ich gar nicht in diese Situation hineingeraten", entgegnete ich nur.
Eigentlich hätte er das Wohnheim gar nicht verlassen dürfen, es sei denn, er musste zur Schule, das war seine Strafe, dafür, dass er die Regeln gebrochen hatte und dennoch wäre ich ohne sein eingreifen nicht mehr hier. Trotzdem wird kein Wort des Dankes meine Lippen verlassen.
"Jetzt sei doch nicht so verklemmt", schmollte er.
"Verklemmt? Ich zeig dir gleich, wer hier verklemmt ist", schimpfte ich und wollte nach ihm ausholen, doch meine Beine gaben nach.

Er hielt mich fest und zog mich an seine Brust.
"Du sollst dich doch noch schonen, (V/N)", meinte er.
Ich hatte einfach keine Kraft mehr, um mich gegen ihn zu wehren, also ließ ich es dieses eine Mal zu.
Er entfernte sanft den Verband von meinem Handgelenk und hauchte einen Kuss auf die Bisswunde.
"Immerhin hast du dich noch nicht richtig erholt", in seiner Stimme schwang so etwas wie Reue mit, aber genau definieren konnte ich es nicht.
"Tja, ich mach halt auch nicht immer, dass, was man mir sagt", nuschelte ich gegen seine Brust.

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