Shōta Aizawa (My Hero Academia)

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Dieser Oneshot wurde sich gewünscht von animexxreaderyou

Uns alle haben die Ereignisse der Vergangenheit geprägt, jeder hat versucht auf eine andere Weise damit klarzukommen und die neue Generation vor solchen Erfahrungen zu bewahren, auch wenn sich das nicht immer vermeiden lässt. Dabei sind verschiedene Vorgehensweisen entstanden, wobei sich die von Shōta und mir am Meisten unterscheiden. Er wollte sie auf den Ernst der Lage vorbereiten, ihnen zeigen, was es bedeutet ein Held sein zu wollen und welche Verantwortung man dadurch trägt. Das ist jetzt nichts schlechtes, jedoch schlägt er dabei manchmal über die Stränge hinaus. Es würde ihm nicht Schaden, wenn er mal einen Gang zurückfährt und etwas weniger streng ist. Während ich versuchte, ihnen noch ein Teil ihres kindlichen Ich's zu erhalten und diese schützende Seifenblase solange wie möglich aufrechterhalten.

Helden sollten als Team zusammenarbeiten und nicht Blindlinks Aufträge annehmen, die sie vielleicht gar nicht ohne Hilfe bewältigen können, nur um bei der Bevölkerung besser zu dazustehen. Deswegen sind wir keine Helden geworden, wir wollen den Menschen helfen und nicht um ihre Aufmerksamkeit buhlen.
Das ist einer der Leitsätze, den ich an meine Schüler weitergebe. In der Hoffnung, dass sich so eines Tages etwas an diesem Bewertungssystem für die Helden ändert. Hauptsächlich aus diesem Grund bin ich Lehrer geworden.

Ein Held sein zu wollen verlangt den Schülern einiges ab. Und anstatt sie für ihren Wunsch und ihre Fortschritte zu belobigen, verlangen wir ihnen noch mehr ab. Das war schon zu meiner Schulzeit so, dass die Lehrer uns von Anfang an die harte Realität vor Augen geführt haben. Es ist nichts falsch daran den Kindern zu zeigen, dass nicht immer alles so laufen kann, wie sie es sich vorstellen, aber man kann ihnen das auch schonender vermitteln.
Deswegen missfällt mir Shōta's Unterrichtsmethode. Kein anderer Lehrer wirft seine Schüler von der Schule, nur weil diese bei einigen Aufgaben den Anforderungen nicht entsprechen. Denn sie sind noch jung und können an und mit ihren Fähigkeiten wachsen, aber nicht wenn man ihnen ein Brett vor den Kopf wirft und sagt, dass sie nicht das Zeug zum Helden haben.

"Du bist viel zu nachsichtig mit ihnen", ermahnte mich Shōta nach meinen ersten Unterrichtsstunden.
"In deinen Augen mag das so sein, aber ich möchte einfach, dass sie noch solange wie möglich ihre Jugend und Kindheit genießen können", entgegenete ich.
"Mit dieser Einstellung kannst sie nicht vorbereiten, auf das, was auf sie zukommt", erklärte er mir.
"Ich weiß, du willst nur das Beste für sie, aber meinst du nicht auch, dass du ein bisschen zu streng zu ihnen bist?"
Wir haben mehr an einander vorbeigeredet, als uns wirklich konstruktive Ratschläge zu geben. Aber wir waren eben sehr davon überzeugt das Richtige zu tun.
In den folgenden Gesprächen versuchten wir dieses Thema zu umgehen, wobei wir gelegentlich einige Bemerkungen in diese Richtung machten.

Allerdings hatte er sich bislang bei seiner neuen Klasse zurückgehalten. Vielleicht tragen die vielen Gespräche, die ich mit ihm geführt habe endlich Früchte. Auch wenn er nie zugeben würde, dass dies mir zu verschulden war. Na ja, vielleicht handelt es sich hierbei ja nur um bloßes Wunschdenken von mir. Als ob es mir gelingen würde Shōta von meiner Vorgehensweise zu überzeugen.

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