Tōru Oikawa (Haikyuu!!) Teil 2

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"Ich bin gar nicht besorgt", meinte ich ausweichend.
"(V/N)-chan, du kannst mir nichts vormachen. Also erzähl, was bedrückt dich", sagte er gelassen.
Er sah mich mit seinen braunen Iriden an, ich hatte das Gefühl in ihnen zu versinken. Ich bin tatsächlich Hals über Kopf in ihn verliebt. Was hab ich für ein Glück mit so einem gutaussehend, netten Kerl befreundet zu sein. Und diese Freundschaft will ich wegen meiner Verliebtheit riskieren, ich bin wirklich eine Idiotin.
Oikawa wartete immer noch auf eine Antwort meinerseits und langsam wurde er unruhig.
"Komm schon, (V/N), sag es mir. Ich behalte es auch für mich", bettelte er regelrecht.
Ein kurzes Lachen entwich meiner Kehle, er schafft es immer mich aufzumuntern, selbst wenn er der Grund für meinen Kummer ist.
"Es ist wirklich nichts."

Mein Blick glitt zur Uhr, die mich vor weiteren Fragen retten sollte.
"I-ich muss dann mal wieder, meine Pause ist vorbei", verabschiedete ich mich vorübergehend bei ihm.
Er würde mich sicherlich nach Hause bringen, allein schon, um mich weiterhin auszuquetschen.
Das Bento ließ ich unangetastet an meinem Platz liegen und ging. Ich konnte mich während meiner Schicht nicht wirklich konzentrieren. Immer wieder schwirrten verschiedene Szenarien, wie ich ihm meine Gefühle beichte, durch meinen Kopf und bei den meisten bekam ich eine Abfuhr. Nun war ich noch unsicherer als vorher, wahrscheinlich sollte ich es doch lieber für mich behalten. Das wäre vermutlich für uns beide am besten.

Der große Ansturm von Gästen war schon vor etwa einer Stunde versiegt. Jetzt saßen im Café nur noch alteingesessene Stammgäste.
"(V/N), du kannst für heute schon Schluss machen, ich schaff die Restlichen auch allein", kam es von meiner Arbeitskollegin.
"Aber....", wollte ich widersprechen, doch ich wurde von ihr unterbrochen.
"Nichts aber, dein Freund wartete auch schon vor der Tür", meinte (AK/N) grinsend.
Meine Wangen nahmen einen kräftigen Rotton an.
"Er ist nicht mein Freund", nuschelte ich vor mich hin, ehe ich mich in der Umkleide umzog und den Laden verließ.
Draußen fiel mir ein, dass ich mein Bento oben vergessen hatte und wollte wieder reingehen, als Oikawa um die Ecke kam.
"Suchst du etwa das hier?", mit einem breiten Lächeln hielt er mir mein Bento entgegen.
"Ja, aber wieso...", wieder wurde ich unterbrochen.
"Ich kann doch nicht zulassen, dass meine (V/N)-chan verhungert", sagte er bestimmend.
Meine Wangen nahmen erneut einen rötlichen Ton an.

Oikawa legte einen Arm um meine Schulter und zog mich nah an ihn heran. Ich konnte deutlich seine Körperwärme spüren. Mir wurde augenblicklich warm.
"Komm lass uns in den Park gehen, da können wir in aller Ruhe das Bento essen", sagte er auf einmal.
Ich konnte nur stumm Nicken, mir blieb eh nichts anderes übrig, da er immer noch seine Arm um meine Schulter gelegt hatte.
Im Park setzten wir uns auf eine Bank und selbst hier ließ er seinen Arm um meine Schulter. Mit der anderen Hand nahm er das Bento und stellte es auf seinen Schoß. Auf seine Bitte hin, öffnete ich dieses und gab somit den Inhalt preis. Onigiri mit Umeboshi-Füllung*.

Er nahm sich eines und biss hinein

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Er nahm sich eines und biss hinein. Überrascht sah er mich an.
"Hast du die gemacht?", fragte er verwundert.
Ich brachte nur ein zaghaftes Nicken zustande, da ich befürchtete, dass es ihm nicht geschmeckt hat.
"Das schmeckt großartig, du kannst wirklich gut kochen", lobte er mich.
Eine Weile saßen wir still nebeneinander und aßen die Onigiri, bis Oikawa breit schmunzelnd zu mir sah. Ich erwiderte seinen Blick verwirrt.
"Du hast da etwas Reis an deiner Wange kleben", sagte er, während er versuchte nicht loszulachen.
Ich wollte den Reis wegwischen, doch er hielt mich davon ab.
"Lass uns zuerst ein Foto machen, du siehst gerade so süß aus, diesen Anblick möchte ich festhalten", meinte er und kramte sein Handy aus seiner Hosentasche.

Mit einem vor Scham geröteten Gesicht sah ich in die Kamera, mir war das ganze ziemlich peinlich. Aber zum Glück konnte ich davon ausgehen, dass er das Bild für sich behält und keinem zeigt, da ich sonst auch einige peinliche Bilder von ihm auf meinem Handy habe und diese herum zeigen könnte. Im Café hatte er nämlich ab und an seiner kindlichen Seite freien Lauf gelassen, wenn er dachte, dass ihn keiner sieht. Das war schon ziemlich lustig mitanzusehen.
"Weshalb warst du eigentlich vorhin so besorgt, (V/N)-chan? Und jetzt versuch dich nicht wieder herauszureden, das zieht bei mir nicht", ermahnte mich Oikawa, als er sein Handy wieder wegpackte.
Wie sag ich es ihm am besten? Man, warum fällt mir das nur so schwer, ich bin doch sonst auch offen und ehrlich? Das ist doch zum Haareraufen!

Sollte ich ihm die Wahrheit sagen, mit dem Risiko unsere Freundschaft zu zerstören oder schweige ich?
"(V/N)-chan, ich warte", drängelte er.
"Na schön. Oikawa, ich habe mich in dich verliebt, zufrieden?"
"Na geht doch, warum hast du das denn nicht gleich gesagt", kam es breit grinsend von ihm.
"Liebst du mich auch?", meine Stimme war nicht mehr, als ein Flüstern.
Zu groß war meine Angst eine Abfuhr zu bekommen und somit unsere Freundschaft möglicherweise zu beenden. Oikawa zog mich näher zu sich und gab mir einen Kuss auf die Stirn.
"Natürlich liebe ich dich, ich hab es dir nur nicht gesagt, weil ich wollte, dass du es zuerst sagst", sagte er schmunzelnd.

* Umeboshi sind in Salz und roten Shiso-Blättern eingelegte Pflaumen (Ume-Früchte), sie sind in Japan sehr beliebt

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