Yū Nishinoya (Haikyuu!!)

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Dieser Oneshot wurde sich gewünscht von Killua2208.

Als Managerin des Volleyballclubs von Dateko habe ich schon einige gute Spieler gesehen. Die aus unserem Team sind sehr gute Blocker, aber kaum einer von ihnen würde einen guten Libero abgeben, weshalb die meisten Bälle, die nicht von uns abgeblockt werden, einen Punkt für den Gegner ergeben. Das ist auch der Grund, warum ich mich für diese Abwehrspezialisten interessiere. Ihre ganze Art fasziniert mich und einer hat es mir ganz besonders angetan. Sein Name ist Nishinoya Yū, er ist der Libero von Karasuno. Er ist ein quirliger kleiner Junge, der ungefähr so alt sein müsste, wie ich.

Vor dem Match von unseren beiden Mannschaften, wärmten sich alle auf. Nishinoya führte verschiedene Moves aus und rief dabei Rolling Thunder, es ist wirklich erstaunlich, wie beweglich er ist. Seine starke Präsenz fesselte meine Aufmerksamkeit nicht nur vor, sondern auch während des gesamte Spiels über. Es fiel mir wirklich schwer, während seiner Rettungsaktionen, nicht zu jubeln. Ich wusste nicht genau, welche Mannschaft ich anfeuern sollte. Eigentlich ja Dateko, doch allein was Nishinoya alles tut, um seinem Team den Sieg zu ermöglichen, machte Karasuno für mich klar zum Sieger. Schon deshalb, weil sie bei unserem letzten Aufeinandertreffen verloren hatten, gönne ich ihnen den Sieg mehr, auch wenn das Unfair meiner Mannschaft gegenüber ist.

Für beide Teams ging es darum eine Runde weiterzukommen und weiterhin am Interhigh teilzunehmen. Um es vielleicht bis ins Finale oder zumindest ins Halbfinale zu schaffen. Vor allem für die Drittklässler aus Dateko war dies ein Ziel, welches sie um jeden Preis erreichen wollten, denn es wird das letzte Turnier sein, an dem sie teilnehmen, sollten sie sich nicht gegen die anderen Mannschaften durchsetzen können. Den anderen Spielern blieb noch das Frühlings-Turnier, um sich zu beweisen, aber ob sie mit den neuen Mitgliedern überhaupt eine Chance haben, steht in den Sternen. Deshalb kämpften sie um so erbitterter um den Sieg.

Doch dann kam es, wie es kommen musste. Karasuno hatte den Satzball und ihr Ass, welches davor immer von der eisernen Mauer besiegt wurde, wollte den letzten entscheidenden Punkt holen, aber der Ball prallte an den Armen der Verteidiger ab. Das wäre unsere Chance gewesen wieder aufzuholen, wenn Nishinoya den Ball nicht mit seinem Fuß angenommen hätte. Ihr Setter spielte wieder zu ihrem Ass, jedoch gelang es ihm wieder nicht durch den Block zu brechen. Der Ball tanzte förmlich auf der Netzkante, ungewiss, auf welcher Seite des Feldes er runterkommen würde. Unbewusst hielt ich die Luft an und atmete erst wieder ein, als der Schlusspfiff ertönte. Das war es dann wohl, die Spieler von Dateko liefen mit hängenden Köpfen vom Spielfeld. Ich sammelte noch die Trinkflaschen ein, ehe ich ihnen folgte. Aber nicht ohne mich vorher bei Karasuno für dieses spannende Spiel zu bedanken. Ich beschloss, mir auch ihr morgiges Spiel anzusehen, hauptsächlich, um ihren Libero wieder in Aktion zu sehen.

Von der Tribüne hatte man eine gute Übersicht über das Spielfeld und nicht nur so ein eingeschränktes Sichtfeld, wie von der Trainerbank. Ich frage mich, wie sie sich gegen ihren heutigen Gegner behaupten werden. Das wird sicherlich nicht einfach, immerhin zählt Seijoh, neben Shiratorizawa, zu den Favoriten des Turniers und die Aufschläge des Kapitäns sind gefürchtet. Ich selbst hatte bislang noch nicht die Gelegenheit dazu, ein Spiel von ihnen aus nächster Nähe zu betrachten. Dennoch drückte ich Karasuno die Daumen. Sie verdienen den Sieg mehr, als diese Eliteschule.

Doch es kam anders, als erhofft. Karasuno verlor das Match, welches drei Sätze umfasste, knapp. Die Spieler traten von unten an die  Tribüne heran und bedankten sich für die Unterstützung. Sie alle sahen mit getrübten Blick nach oben. Doch Nishinoya's Blick war nicht nur gefüllt mit Trauer und Enttäuschung, sondern auch mit Zorn. Er gab sich bestimmt die Schuld daran, dass der letzte Ball auf den Boden aufschlug, weil er, als Libero, ihn nicht erwischt hatte.
Ich verließ die Tribüne und ging hinunter zum Spielfeld, wo die Mannschaft gerade ihre Sachen zusammenräumte. Ich trat an den Kapitän heran, der wie die anderen auch, seinen Blick auf den Boden gerichtet hatte.
"Hey, ihr habt wirklich gut gespielt, nicht viele halten solange gegen diese Mannschaft durch, ihr solltet stolz auf euch sein", meinte ich an das Team gewandt, welches mich überrascht ansah.

"Du bist doch die Managerin von Dateko, richtig?", fragte der brünette Junge mit der Nummer 1.
"Ja, die bin ich. Könnte ich mir kurz euren Libero ausleihen?", bestätigte ich.
"Äh, klar. Noya!", gab er, überrascht von meiner Frage, zurück.
Der Angesprochene kam sofort.
"Was gibt's?", fragte dieser und sah seinen Kapitän an.
"Dieses Mädchen würde gerne mit dir reden", meinte er.
Seine braunen Iriden wanderten zu mir und ein leichter Rotschimmer bedeckte seine Wangen. Der Kapitän ließ uns allein, gab uns aber den Hinweis, dass wir nicht all so viel Zeit haben.
"Du bist doch das Mädchen von gestern, welches sich bei uns bedankt hat", stellte er sichtlich verwirrt fest.
Ich nickte zur Bestätigung.
"Ich kann mir vorstellen, dass du wütend und enttäuscht über eure Niederlage bist. Aber gibt dir nicht selbst die Schuld dafür, du warst großartig, sie es lieber als Anreiz an, dich noch weiter zu verbessern. Und beim nächsten Mal, schlagt ihr sie", meinte ich zuversichtlich und sah ihn aufmunternd an.

"Sag mal, wer bist du eigentlich?"
"Ich bin (V/N)"
"Gut, dann werd ich dich nicht enttäuschen, (V/N)! Verlass dich auf mich, dass nächste Mal werden wir siegen!", ertönte es von ihm, während er stolz mit dem Daumen auf sich zeigte.
"Da bin ich mir sicher", erwiderte ich lächelnd.
"Noya, komm jetzt, wir wollen los!", rief der kahl rasierte Außenangreifer seines Teams.
"Ich komme! Also, wir sehen uns dann beim nächsten Mal", verabschiedete er sich von mir und lief zu seinem Teamkollegen.
Von weitem konnte man hören, wie der Größere den Libero beglückwünschte.
"Man, Ryū, es ist nicht so, wie du denkst", verteidigte sich der Kleinere, ehe beide außer Hörweite waren.

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