Takumi Sakagami (The Anthem of the Heart)

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Dieser Oneshot wurde sich gewünscht von TTZAnimeonread.

Ich bin mit Takumi schon fast ein Jahr zusammen. Manchmal glaube ich, dass er unglücklich ist. Er macht mich glücklich, auch wenn ich bereits zu Beginn unserer Beziehung das Gefühl habe nicht die Richtige für ihn zu sein. Vielleicht sind wir einfach nicht für einander geschaffen.
Ich weiß nicht einmal, warum er sich gerade in mich verliebt hat. Schließlich hätte er sich auch für Jun oder Natsuki entscheiden können, die auch in ihn verliebt sind. Jun ist irgendwann darüber hinweggekommen, obwohl sie Takumi's Wahl am Anfang sehr mitgenommen hat. Natsuki hingegen leidet scheinbar sehr unter der Beziehung von Takumi und mir, auch wenn sie sich größte Mühe gibt, es sich nicht anmerken zu lassen. Sie so zu sehen bestärkte den Gedanken in mir, dass die Beiden hätten zueinander finden sollen. 

Ich möchte, dass er glücklich ist und sich nicht verpflichtet fühlen muss an meiner Seite zu bleiben, nur weil wir zusammen sind. Das hat mich an etwas erinnert, was mir meine Mutter früher erzählt hat. Es heißt, wenn man 1000 Papierkraniche faltet und diese mit dem roten Faden des Schicksal verbindet, dass man einen Wunsch frei hat und sich dieser erfüllen wird. Und genau damit wollte ich Takumi glücklich machen. Ich habe mehrere Wochen daran gesessen, bis ich die geforderte Menge zusammen hatte, um sie Takumi an unserem Jahrestag zu schenken.

Unser erster Jahrestag kam bald darauf. Ich war etwas nervös, wie er wohl auf mein Geschenk reagieren würde. Und die Ungewissheit, wie dieses Aufeinandertreffen enden würde, machte mich schier wahnsinnig. Ich wartete bis zur Mittagspause, auch wenn mich das nervlich zu Grunde richtete, um ihm die Kleinigkeit zu überreichen. In dieser Zeit spielte ich immer wieder mit dem Gedanken ihm die Papierkraniche nicht zu geben und das Ganze einfach zu vergessen. Aber ich wollte es unbedingt durchziehen, für ihn, ansonsten wäre alle Mühen umsonst gewesen. 
Takumi kam, um mit mir, wie jeden Tag, gemeinsam zu Mittag zu essen. Jetzt war es soweit. Augen zu und durch, all zu schlimm konnte es schließlich nicht werden, abgesehen davon, dass ich vielleicht gleich keinen Freund mehr hätte, aber dafür wird er zumindest glücklich werden.

"Alles gute zum Einjährigen", lächelte ich, obwohl es mit Sicherheit das erste und letzte Mal sein wird, dass wir unseren Jahrestag feiern, und überreichte ihm einen Beutel, in dem sich mein Geschenk befand.
Der brünette Oberschüler öffnete überrascht die Tüte, da wir eigentlich beschlossen hatten uns gegenseitig nichts zu schenken, und blickte in diese hinein. Er sah die Kraniche entgeistert an.
"Die habe ich für dich gemacht, da ich möchte, dass du glücklich wirst", erklärte ich ihm meine Intension.
Er stellte den Beutel beiseite und umfasste mit seinen Händen meine Schultern, ehe er mir mit seinen olivgrünen Iriden fest in die Augen sah.
"Aber ich bin doch schon glücklich und zwar mit dir an meiner Seite. Ich würde mir nur wünschen, dass du das endlich einsiehst und nicht versuchst das Gegenteil zu beweisen", gab er mir deutlich zu verstehen.
Er hatte es also die ganze Zeit über bemerkt, wie ich mich mit diesen Gedanken fertig gemacht habe.

"Takumi, es tut mir leid, ich wollte nur Natsuki nicht länger leiden sehen", Tränen verlieh meiner Stimme ungewollt einen zerbrechlich klingenden Nachhall.
Seine Worte haben mein Herz berührt und das nicht zum ersten Mal. Es war wie vor einem Jahr, als er mir seine Liebe gestanden hatte. Damals wie heute konnte ich meine Gefühle nicht in Worte fassen, aber ich war auf jeden Fall mehr als nur glücklich.
"Ist schon okay. Ich liebe es, dass du dich immer so um andere sorgst, aber du kannst es nicht allen Recht machen. Es tut mir ja selbst für Natsuki leid, aber meine Gefühle für dich lassen sich nun einmal nicht so einfach ändern, sie wird es früher oder später akzeptieren, da bin ich mir sicher", hauchte er mit geröteten Wangen.
Der brünette Junge zog mich näher an sich heran, bettete meinen Kopf an seiner Brust und legte seine Arme um mich. In diesem Moment ließ ich meinen Tränen freien Lauf. Ich war so erleichtert, dass ich nicht aufhören konnte. Ich bin so ein Idiot, wieso habe ich das nicht selbst erkannt? 

Ich werde versuchen jeden Tag zu erleben und zu genießen, wie er auf mich zu kommt, denn es ist ein Geschenk von einer Person so geliebt und akzeptiert zu werden. Ich werde Natsuki so gut es geht unterstützen und ihr eine gute Freundin sein, damit sie irgendwann über all das hinwegkommt.

Die Kraniche haben wir am Ende des Tages, auf dem Weg nach Hause, von der nahegelegenen Brücke geworfen und zugesehen, wie sie alle gemeinsam den Fluss hinuntergleiten. 

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