Takumi Usui (Maid Sama)

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Dieser Oneshot wurde sich gewünscht von love_book_life.

Mein Freund und ich sind in eine gemeinsame Wohnung gezogen, sehr zum Missfallen meiner Eltern. Er ist einige Jahre älter, als ich, und arbeite bereits, während ich noch zur Schule gehe. Ich habe einen Job im Café Latte angenommen, um ihm etwas unter die Arme zu greifen.
Am Wochenende begann ich meine erste Schicht zur Probe. Ich betrat das Café und wurde von meiner Chefin gleich zu den Umkleiden gebracht.
Ich steckte meine Haare hoch und zog mir das Maid-Kostüm an. Auf meinen Wunsch hin, besaß dies lange Ärmel, die bis zum Handgelenk reichten. Ich mag es nicht sonderlich, meine Arme und Beine zu zeigen, daher kam mir das sehr gelegen.
Es war ziemlich viel Kundschaft da, weshalb mich keiner anleiten konnte und ich somit allein auf mich gestellt war. Es lief erstaunlich gut, bis ich an den Tisch eines blonden Jungens kam, er bestellte einen Latte Macchiato, allerdings bekam ich das von ihm gewünschte Schaummuster nicht hin. Ich brachte ihm dennoch das Getränk und entschuldigte mich bei ihm.
"Verzeihen Sie mir, es ist mein erster Tag und ich habe darin noch keine Übung", meine Wangen färbten sich rot vor Scham, als ich mich verbeugte.
"Kein Problem, ich trinke ihn doch sowieso", beschwichtigte er mich lächelnd.
Den Rest des Tages brachte ich ohne weitere Pannen hinter mich.

Dadurch ging ich mit etwas mehr Selbstvertrauen am darauffolgenden Montag auf die Seika-Oberschule. Zufälligerweise begegnete ich dort dem Jungen aus dem Café wieder. Ich war etwas überrascht ihn zu sehen und auch, dass er mich wiedererkannte freute mich sehr.
Wir unterhielten uns ein wenig und lernten uns so besser kennen.
Nach diesem Treffen nahm ich mir vor, Schaummuster solange zu üben, bis ich es schaffe und ihm das gewünschte Bild servieren kann. Nachdem Unterricht blieb mir noch etwas Zeit bevor meine Schicht im Café beginnen würde, diese wollte ich nutzen, um daheim noch etwas zu üben. Mein Freund war noch auf Arbeit, daher störte es keinen.

"Wo warst du so lange?", ertönte die leicht erbost klingende Stimme meines Freundes, als ich, nach meiner Schicht, zur Tür hinein kam.
"Ich hab dir doch erzählt, dass ich einen kleinen Job in einem Café angenommen habe, um dir etwas unter die Arme zu greifen", entgegnete ich, während er meine Hand ergriff.
"Und was ist das für ein Job?", sein Griff verfestigte sich.
Er wäre sicherlich nicht sehr erfreut, wenn er erfahren würde, dass ich als Maid arbeite.
"Als Bedienung in einem Café", entgegnete ich.
"Ist das wahr? Heißt das Café zufällig Café Latte?",
"W-woher weißt du...", weiter kam ich nicht, da er mir ins Gesicht schlug und das war nicht das letzte Mal an diesem Tag.
"Das spielt keine Rolle. Ich kann es nicht fassen, dass du versucht hast mich anzulügen!", hallten seine Worte in meinem Kopf, als er ein weiteres Mal zum Schlag aushohlte.
Er verlor schnell die Fassung und ließ seine Wut dann immer an mir aus. Es ist für mich fast schon zur Normalität geworden, seine Launen zu ertragen, egal, welchen Ausmaß die Gewalt dabei annahm.
Mein wahres Ich, welches ich zum Selbstschutz, anfing hinter einem Lächeln zu verstecken, hat noch nie ein Außenstehender zu Gesicht bekommen. Bedauerlicherweise bringe ich nicht mehr die Kraft auf, den ganzen Tag zu lächeln, weshalb dieses trügerische Bild immer mehr Risse bekommt und somit mein zerbrechliches Selbst immer mehr zum Vorschein tritt.

Eine paar Tage später hatte ich das Schaummuster endlich hinbekommen und wollte meinen Freund einen Latte Macchiato servieren. Er nahm ihn ohne ein Wort entgegen und nahm misstrauisch einen Schluck davon. Er ließ sich nicht anmerken, ob es ihm schmeckte oder nicht, bis er auf einmal zu Sprechen begann.
"Was nützt die Deko, wenn er dann doch nicht schmeckt?", fragte er mit einem zornigen Unterton in der Stimme und schüttete mir das heiße Getränk über die Brust.
"W-was ist nur los mit dir?", meine Stimme zitterte, während Tränen aus meinen Augen quollen.
Ich verstand gar nicht, was er auf einmal hatte, gerade eben war er doch noch so gut gelaunt.
"Was mit mir los ist? Dasselbe könnte ich dich fragen, du vergnügst dich doch mit fremden Männern!", schrie er und packte mit der einen Hand meinen Hals, während die Andere meine Handgelenke festhielt, so, dass ich mich nicht wehren konnte.
Das stimmt doch gar nicht, so etwas würde ich nie tun. Aber diese Ausflüchte, wie er es nennen würde, würden die Situation nur noch verschärfen, als dass sie den gegenteiligen Effekt erzielen würden.
Er drückte immer fester zu, langsam bekam ich keine Luft mehr. Ich rammte ihn mein Knie zwischen die Beine, wodurch er mich losließ. Hustend und röchelnd stieß ich ihn zur Seite und verließ die Wohnung. Ich ging ins Maid Café, dem einzigen Ort an dem ich mich sicher fühlte, und machte mich für diese Arbeit fertig. Ich versuchte mir einzureden, dass nichts geschehen sei, doch mein gerötetes Dekolleté und mein angeschwollener Hals sagten etwas anderes. Ich ließ meine Haare diesmal offen, in der Hoffnung sie würden die Blessuren etwas verdecken.

Es war nicht sehr viel los, dennoch hatte ich das Gefühl, dass alle mich anstarren würden, so als könnten sie mir meine Schwäche ansehen.
Takumi's Blick sagte alles, als ich zu seinem Tisch kam. Ihm sind die rötlichen Stellen auf meinem Körper nicht entgangen, allerdings sprach er mich nicht direkt darauf an, stattdessen umging er dies für den Moment.
"Du trägst deine Haare ja offen, gibt es dafür einen speziellen Grund?", bemerkte er.
"Nein, ich hatte nur heute keine Zeit dafür", erwiderte ich mit leicht kratziger Stimme.
Er beließ es vorerst dabei, aber ich hatte das Gefühl, dass er sich mit dieser Antwort nicht zufrieden geben wird.
Nach meiner Schicht ging ich in den hinteren Teil des Cafés, wo Takumi auf mich zu warten schien.
"Was machst du hier?", fragte ich ihn, jedoch ignorierte er meine Frage.
"Wer hat dir das angetan?", begann er mich zur Rede zu stellen.
"Was meinst du?", entgegnete ich.
Ich versuchte mich dumm zu stellen, um ihm nicht mitteilen zu müssen, wer dafür verantwortlich ist.
"Tu doch nicht so, als wüsstest du nicht wovon ich spreche", erwiderte er und zog den Ärmel meiner Uniform hoch.
Zum Vorschein kamen einige blaue Flecken. Wie hat er das bemerkt? Sein Blick war voller Besorgnis.
"Sieh mich nicht so an, als sei ich ein verwundetes Reh, ich weiß, dass ich schwach bin, dies brauchst du mir nicht auch noch unter die Nase zu reiben", murrte ich und entriss mich seinem Griff.

"Lass mich dir helfen", seine Stimme klang entschlossen, so, als würde er es wirklich ernst meinen, aber ich konnte ihm nicht glauben.
Es hatten schon viele behauptet, sie würden mir helfen, doch sie alle haben sich von mir abgewendet und ihre Augen verschlossen, als ich ihre Hilfe brauchte.
"Lass gut sein, das ist nicht dein Problem, warum kümmert es dich überhaupt?", warf ich ihn an den Kopf und steuerte den Hinterausgang an, vor dem er stand.
Wieso kann er es nicht, wie all die Anderen auf sich beruhen lassen und die ganze Sache ignorieren? Das wäre doch besser für ihn.
"Ich kann doch nicht zusehen, wie du daran zerbrichst", flüsterte er, als ich an ihm vorbeiging.
Ich dachte, mir das eingebildet zu haben und lief deshalb unbeirrt weiter. Ich ließ das Maidkostüm an und verließ das Café aus dem hinteren Ausgang.

"Hier steckst du also. Komm, lass uns nach Hause gehen", meinte er und ergriff grob mein Handgelenk.
"L-lass mich los!", erwiderte ich und versuchte mich zu befreien, doch er war zu stark.
"Hast du die Lady etwa nicht gehört? Sie möchte doch ganz offensichtlich nicht mit dir mitgehen", kam es von Takumi, der ebenfalls aus dem Café schritt.
Der blonde Junge befreite mich aus seinem Griff und zog mich in seine Arme. Aus Reflex verkrampfte sich mein Körper.
"Hab keine Angst", hauchte er und platzierte einen Kuss auf meinem Scheitel.
Mein Herz klopfte wie wild. Ich konnte nicht sagen, ob es vor Angst oder Aufregung so schnell schlug, oder ob ich gerade dabei war mich in Takumi zu verlieben.
"Warte hier, ich regle das", meinte er und ließ mich los.
Mein Freund schien nicht sehr begeistert von all dem zu sein.
"Eine Frau zu schlagen ist echt das Letzte", sprach er weiter und stand meinem Freund nun gegenüber.
Takumi schlug meinen Freund mit einem gezielten Schlag KO, bevor dieser überhaupt etwas erwidern konnte, während ich nur fassungslos danebenstand.
"Wenn du nicht weißt, wo du hin sollst, kannst du gern zu mir kommen", sprach er und hielt mir seine Hand entgegen.
Mein Herz machte einen Satz, als ich seine Hand ergriff und meine Vergangenheit hinter mich ließ.

Damals war ich blind vor Liebe und dachte es gehört zu einer Beziehung dazu. Ich war noch unerfahren und hatte keinerlei Erfahrung mit solchen Dingen, deshalb ließ ich ihn gewähren. Am Anfang hielt sich die Gewalt ja noch in Grenzen, doch irgendwann ist es ausgeartete. Mir kamen immer mehr Zweifel, aber ich hatte Angst ihn zu verlassen, fürchtete mich davor, was er machen könnte, wenn ich Schluss mache. Also blieb ich bei ihm und ertrug die Schläge und Schmerzen. Er beteuerte immer wieder wie Leid es ihm täte und dass er mich lieben würde, aber mit der Zeit konnte ich ihm seine Worte nicht mehr glauben.
Ohne Takumi wäre ich wahrscheinlich nie von ihm losgekommen.

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