Connor (Detroit Become Human)

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Dieser Oneshot wurde sich gewünscht von Buchfan7.

Es war mein erster Tag im Detroit City Police Department, aber dieser sollte anders werden, als ich es mir vorgestellt hatte. Klar war ich aufgeregt, wer wäre das nicht, wenn man die Chance dazu bekommt seinen Traumberuf auszuüben.
Nervös betrat ich das Gebäude. Ein Kloß hatte sich in meiner Kehle gebildet, der es mir schwer machte mich bei der Androiden Dame zu identifizieren. Wenn mir das hier schon so schwer fällt, wie soll das dann bei meinem Vorgesetzten werden?
"Ruhig Blut, ich habe es so weit gebracht, da werde ich das auch schaffen", versuchte ich mir im Aufzug selber Mut zuzusprechen.
Ich schritt an den Arbeitsplätzen meiner baldigen Arbeitskollegen vorbei und steuerte auf das Büro meines neuen Chefs zu. Die neugierigen Blicke der Männer und Frauen versuchte ich dabei so gut es ging auszublenden. Ich betrat den Glaskasten, wo die Aufmerksamkeit, der beiden darin befindlichen Männer sofort auf mich fiel.

"Sie müssen (V/N) (N/N) sein", kam es von Captain Fowler.
Ich nickte hastig, da ich wohl kein Wort über die Lippen bekam ohne zu stottern.
"Das ist Lieutenant Anderson, er wird ab heute Ihr direkter Vorgesetzter sein", machte er mich mit den Grauhaarigen bekannt.
"Freut mich, Sie kennenzulernen."
Der Lieutenant nahm mich mit aus dem Büro, bevor er zu Sprechen begann.
"Nicht so förmlich, du kannst mich Hank nennen und jetzt zieh dir Mal den Stock aus dem Arsch und entspann dich etwas", wies er mich an, als er mich zu seinem Arbeitsplatz führte, wo bereits jemand auf uns zu warten schien.
"Connor, dass ist (V/N). Ich möchte, dass du sie einarbeitest, das macht sie zu deiner neuen Partnerin, du wirst also auch ihren Befehlen Folge leisten", stellte mich Lieutenant Anderson dem Androiden vor.
Danach wandte sich der Brünette zu mir.
"Ich bin Connor ein Rk800 Prototyp von CyberLife, freut mich Sie kennenzulernen."
"Auf gute Zusammenarbeit, Connor", entgegnete ich etwas überrascht über seine recht hölzerne Begrüßung.
Ich hatte bislang noch nicht so viel mit Androiden zu tun gehabt, aber ich hatte angenommen sie seien etwas menschlicher.

Hank nahm mich zu einigen Fällen mit, damit ich Erfahrung sammeln und mir ein eigenes Bild von den Abweichlern machen konnte. Ich war wirklich begeistert von Connors analytischen Fähigkeiten, aber auch sein Charakter, der anfänglich manchmal etwas begriffsstutzig wirkt, hatte bei mir bleibenden Eindruck hinterlassen. Bis der Lieutenant der Meinung war, dass es für mich Zeit war, selbst einen Fall zu bearbeiten.
Unser erster Fall, bei dem ich die Führung übernahm, bestand darin einen Abweichler zu finden, der im Verdacht stand das Apartment seiner Besitzer in Brand gesteckt zu haben. Doch eines ergab für mich nicht wirklich Sinn. Wenn er das Feuer gelegt hatte, wieso hat er dann die beiden Kinder aus der Wohnung gerettet, wenn er doch hätte warten können, bis er allein ist. Am Tatort wiesen alle Spuren daraufhin, dass das Feuer versehentlich ausgebrochen ist. Es war also nicht die Schuld des Androiden.

"Lass ihn Laufen! Er hat nichts Unrechtes getan", wies ich Connor, als wir den Abweichler gefunden hatten.
Mir war klar, dass wenn wir ihn auf's Revier bringen würden, würde er dennoch bestraft und abgeschalten werden und das nur, weil die Gesellschaft nicht bereit ist Abweichler zu akzeptieren.
"Lieutenant, tun sie doch etwas", kam es von meinem Partner, der mein Handeln nicht ganz zu verstehen schien.
"Du hast sie gehört, Connor", meinte Hank nur, da er anscheinend der selben Ansicht war, wie ich.
"Aber er hat gegen sein Programm verstoßen", protestierte der Rk800.
"Das hat er getan, um seine Familie zu beschützen, sein Handeln war nur menschlich", versuchte ich ihm zu erklären, obwohl mir bewusst war, dass es schwierig war es zu verstehen.
"Genau das macht sie zu Abweichlern!"
"Was ist denn daran so schlimm, wenn sie sich menschlich verhalten, solange dabei niemand zu Schaden kommt."
Man hat doch nicht ohne Grund die Androiden nach dem Abbild des Menschens gefertigt und ihnen Gefühle gegeben, wenn man nicht wollte, dass sie uns ähnlich beziehungsweise vielleicht sogar menschlicher werden, als wir es sind. Da sie ihre Emotionen noch rein und natürlich empfinden und diese auch zum Ausdruck bringen ohne sich über die möglichen Konsequenzen Gedanken zu machen, selbst danach bereuen sie nur selten, was sie getan haben.

Nach diesem Ereignis hatte ich das Gefühl, Connor würde versuchen zu verstehen, was es bedeutet ein Mensch zu sein und zu handeln wie einer. Dies machte sich auch während der Bearbeitung von Fällen bemerkbar, bei denen er das Handeln der Androiden mehr hinterfragte und sich ab und an um seine menschlichen Kollegen zu sorgen schien. Blieb nur zu hoffen, dass das nicht zu sehr gegen sein Programm verstößt. Nicht dass ich etwas dagegen hatte, wenn er zu einem Abweichler werden würde, es war vielmehr die Angst, dass sie ihn austauschen könnten, die mich zu diesem Gedanken verleitet hatte.

"(V/N), geht es Ihnen gut?", erkundigte sich Connor, als ich geistesabwesend durch einige Akten scrollte.
"Ja, es ist alles in Ordnung. Siehst du, du verhältst dich gerade auch menschlich und daran ist nichts schlecht, es freut mich sogar, dass du dir Sorgen um mich machst", entgegnete ich, wobei ich es fast sofort bereute, als ich sah, dass seine LED für einen Moment gelb leuchtete.
Das Letzte hätte ich wohl nicht sagen sollen.
"Also würde es Ihnen gefallen, wenn ich mich weiterhin so verhalten würde", hinterfragte er stutzig.
"Na ja, schon, aber nur, wenn es dir nicht zuwider ist", druckste ich herum, da ich nicht wusste, welche Auswirkung meine Worte haben würden.
"Durch Lieutenant Anderson und Sie habe ich gelernt, dass es manchmal besser ist, die vorgeschriebenen Pfade meines Programms zu verlassen und ich finde sie haben mit ihrem Ansatz recht, dass es nicht immer schlecht auf seine Intuition zu vertrauen, auch wenn das nicht immer leicht erscheint", erklärte er mir.
Connor hat sich wirklich zu einer guten Person und Partner entwickelt, obwohl er damit wohl am allerwenigsten gerechnet haben wird.

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