Wakatoshi Ushijima (Haikyuu!!) Teil 3

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An diesem Tag konnte ich es kaum erwarten zur Schule zu gehen, dementsprechend früh war ich auf. Heute war ich zwar auch nervös, aber diesmal aus einem anderen Grund. Nachdem gestrigen Telefonat brauchte ich mich nicht mehr vor seiner Antwort zu fürchten. Mein Herz begann bei jeden Schritt, dem ich mich dem Schulgebäude näherte, schneller zu schlagen. Mein Bauch kribbelte vor Aufregung.

Von weitem erkannte ich schon seine große Gestalt, wie er lässig am Schultor lehnte und auf mich wartete. Ich näherte mich ihm. Wakatoshi hatte die Augen geschlossen. Ein kleines Lächeln bildete sich auf meinen Lippen. Er sah so friedlich aus, kaum zu glauben, dass er meine Gefühle wirklich erwidert. Er öffnete seine Augen, als ich ihn begrüßte, was er mit einem schwachen Schmunzeln seinerseits erwiderte. Wortlos legte er einen Arm um mich und zusammen gingen wir zur Sporthalle, wo bereits Satori stand. 
"Na, habt ihr es beide also endlich geschafft", kam es von Tendō, der uns mit einem breiten Grinsen entgegensah.
"Du hast davon gewusst?", fragte ich überrascht, während mir die Röte ins Gesicht stieg.
"Das war ja kaum zu übersehen, außerdem habe ich das Gespräch zwischen dir und deinem Bruder mitbekommen", entgegnete er schlicht.

Meine Gesichtsfarbe wurde noch eine Nuance dunkler. Das war mir so peinlich, dass ausgerechnet auch noch dieser Rotschopf, der jeden mit Leichtigkeit durchschauen kann, alles mitangehört hatte. Zudem warf es eine Frage in mir auf. Haben es vielleicht noch mehr gehört oder bleibt es bei den Beiden? Ich senkte meinen Blick, um mein Gesicht zu verbergen, damit mich der Mittelblocker nicht deswegen aufzog. Ich spürte eine Hand, die auf meinen Kopf gelegt wurde, was mich aufblicken ließ, in die dunklen olivfarbenen Iriden von Ushijima. Es mag seltsam klingen, doch allein durch die ruhige Ausstrahlung, die von seinen Augen ausging, beruhigte ich mich wieder und der Rotschimmer verblasste zum größten Teil wieder. 
Einige der Jungs kamen währenddessen und musterten ihren Kapitän und mich mit einem undefinierbaren Blick, ehe es bei ihnen Klick zu machen schien, denn ihre Mienen erhellten sich und die Ersten sprachen Beglückwünschungen aus. 
Auch die restlichen Mitglieder nahmen diese Erkenntnis positiv auf, was mich erleichterte, da ich mir insgeheim Sorgen gemachte hatte, wie sie wohl reagieren würden, doch Wakatoshi schien diese Probleme nicht gehabt zu haben, zumindest ließ er sich, wie immer nichts anmerken. Ebenso bestätigte sich auch nicht mein Verdacht, dass das Gespräch noch jemand anders gehört hatte.

Es war fast alles, wie vor dem Gespräch mit meinem Bruder, was alles in die Wege geleitet hatte. Na ja, abgesehen davon, dass sich die Jungs öfters warnende Blicke von Ushijima einfingen, wenn sie ihren Arm um mich legten, nur, um das Ass der Shiratorizawa ein wenig zu ärgern, was jedes Mal zu funktionieren schien.
Ohne Tōru wäre das nie passiert oder hätte sich um einiges verzögert, aber um ehrlich zu sein, will ich nie wieder auf diese Art und Weise verkuppelt werden. Gerade, als ich an diesen Teufel gedacht hatte, rief dieser an.
"Hey, Nii-san", begrüßte ich ihn leicht lächelnd.
"Hey, (V/N)-chan, was ist passiert?", erwiderte er überrascht.
"Was meinst du?", entgegnete ich verwirrt, da ich keine Ahnung hatte, was er meinte.
"Du nennst mich nie so ungezwungen Nii-san, es sei denn, du bist sehr glücklich. Also erzähl, bist du mit Ushiwaka zusammen?", meinte er mit einer schelmischen Stimmlage.
Ich seufzte hörbar. Dass er mich auch immer so leicht durchschauen kann.
"Ich deute das Mal als ein Ja", meldete er sich erneut zu Wort.
"Ja, du hast Recht. Danke, ohne dich wäre es nie dazu gekommen", gab ich zu.
"Gern geschehen, schließlich bist du meine kleine Schwester", gab der brünette Oberschüler von sich.
"Was war eigentlich der Grund für deinen Anruf?", fragte ich ihn schlussendlich.
"Ach, ich wollte nur hören, ob ich recht hatte", meinte der Setter und ich konnte sein Grinsen schon förmlich sehen.
"Das hast du ja jetzt, aber mach das nie wieder", warnte ich ihn und er schien verstanden zu haben, was ich gemeint habe.
"Ist schon gut, dann bis zum nächsten Mal, (V/N)-chan", mit diesen Worten legte er auf.
Er wird sich nie ändern. Bleibt nur zu hoffen, dass er sich auch daran hält.

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