Hanabusa Aidō (Vampire Knight)

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Ebenfalls ein Wunsch von Verenare09.

Als eine der Letzten verließ ich das Wohnheim der Night Class, um ins Schulgebäude zu gelangen. Kaum, dass die Ersten durch das Tor traten, begann das Geschrei der Day Class-Schülerinnen. Jedes Mal das Gleiche. Warum können sie nicht einmal leise sein? Es wäre vielleicht nur halb so schlimm, wenn Aidō sie nicht immer noch anstacheln würde. Er scheint sowieso der Einzige zu sein, der das ganze Theater genießt. Wir anderen können gerne darauf verzichten. Aber er braucht diese Aufmerksamkeit wahrscheinlich, obwohl er früher nicht so war. Da merkt man mal wieder, wie schnell sich Andere ändern können. Ein Glück, dass sie uns Nachts nur selten auflauern, sonst würde ich wirklich noch verrückt werden, wenn ich das Gekreische mehrmals am Tag ertragen müsste, so ist es ja nur einmal und das reicht voll und ganz aus. Sicherlich wäre ein Haufen der Weiber total begeistert, wenn herauskäme, dass wir alle Vampire sind. Aidō gibt sich ja beim bewahren dieses Geheimnisses nicht sonderlich viel Mühe, also könnte er der Grund sein, dass die Day Class es eines Tages erfährt.

Hanabusa und ich sind schon von Klein auf befreundet, er hatte schon immer viel Selbstvertrauen, doch irgendwann nahm dies überhand, so dass er abhängig von der Aufmerksamkeit anderer wurde. Er hat sich so sehr verändert. Ich habe das Gefühl, als ob er sich damit irgendetwas beweisen will. Als ob er diese Form der Bestätigung wirklich bräuchte. Dabei besitzt er ein hohes Maß an Intelligenz, aber diese überspielt er jedes Mal gekonnt, nur, um den Anderen zu gefallen.
Daher verbringe ich in letzter Zeit mehr Zeit mit Ichijō, da seine ruhige Art angenehm ist, gerade dann, wenn Aidō wieder einmal versucht von jedem beachtet zu werden. Allerdings wirft mir der kontaktfreudige Vampir dadurch immer öfters seltsame Blicke zu, die ich nicht deuten konnte. In seinen blauen Seelenspiegeln brannte ein loderndes Feuer, als würde er sich nach etwas verzehren. Nur was sein Herz nun genau zu begehren schien, wusste ich nicht. Jedenfalls sind es nicht seine Fans, so viel steht fest, denn bei ihnen sehen seine Augen so aus, wie immer und leuchten nicht förmlich nach Verlangen. Vielleicht wird er mir irgendwann sagen, um was es sich genau handelt. Akatsuki scheint es zu wissen, aber sagt es mir nicht. So bleibt mir nichts anderes übrig, als zu warten.

In der Pause setzte ich mich vor zu Takuma und unterhielt mich ein wenig mit ihm. Dabei spürte ich wieder Aidō's Blick im Nacken. Was er denn jetzt schon wieder hat? Ich fragte Ichijō, ob er es wüsste, doch dieser schüttelte bloß lächelnd den Kopf. Allerdings ist mir aufgefallen, wenn er zu Hanabusa sah, dass dieser zornig zurückschaute. Hat er etwa ein Problem damit, dass ich mit dem Vizepräsidenten rede, aber wenn dies so ist, warum sagt er es denn nicht? Er nimmt doch auch sonst kein Blatt vor den Mund. Solange er nicht bockig reagiert, wenn ich ihn anspreche, sollte ich mich damit wohl zufrieden geben.

Hanabusa's Pov

Jetzt reicht es mir aber, wieso versteht sich (V/N) so gut mit Ichijō? Sie soll doch mich beachten.
"Hanabusa, benimm dich nicht wie ein kleines Kind und sag es ihr endlich", riet mir mein Cousin, als wir auf dem Weg zurück zum Wohnheim waren.
"Du hast leicht reden, Akatsuki. Von dir hält sie sich ja nicht fern", meckerte ich zurück, was ihn leicht seufzen ließ.
"Du scheinst es noch immer nicht begriffen zu haben, ihr gefällt es nicht, dass du so viel Aufmerksamkeit auf dich ziehst", entgegnete der Größere.
"Woher willst du das denn wissen?", fragte ich immer noch genervt von dem Anblick, der sich mir bot.
Takuma und (V/N), die sich prächtig zu amüsieren scheinen.
"Sie hat es mir gesagt, außerdem sind ihr deine Blicke aufgefallen und sie würde gern wissen, was es damit auf sich hat", erwiderte er nur.
Was mach ich denn jetzt? Soll ich wirklich auf seinen Rat hören, aber was, wenn sie sich dann erst recht von mir distanziert. Das Risiko ist ziemlich groß, ich will sie nicht verlieren, aber wenn ich weiterhin nur tatenlos zusehen wird Ichijō mir (V/N) vor meinen Augen wegschnappen. Das kann ich nicht zulassen.

(V/N)'s Pov

Früh am Morgen, noch vor Sonnenaufgang, saß ich in meinem Zimmer und war kurz davor mich bettfertig zu machen, als es an meiner Tür klopfte.
"Herein", sagte ich deutlich und die Person trat ein.
"Aidō, was gibt es denn?", fragte ich ihn überrascht, dass er mich zu solch später Stunde noch aufsucht.
"(V/N), ich muss mit dir reden. Ich muss wissen, wieso du dich von mir distanziert hast", seine Stimme klang traurig und aufgewühlt.
Es scheint ihn wirklich mitzunehmen, auch wenn er sich das nie hat anmerken lassen.
"Du scheinst den ganzen Trubel um deine Person wirklich zu brauchen, doch mir ist das auf Dauer zu viel geworden, deshalb habe ich etwas Abstand gebraucht", antwortete ich ihm wahrheitsgemäß, auch wenn ich mich dadurch schlecht fühle.
"Aber das mache ich doch nur, um von dir beachtet zu werden. Weil ich in dich verliebt bin, (V/N)" entgegnete er, wobei seine Seelenspiegel wieder so leuchteten.
"Ach Aidō, du elender Idiot, du ziehst doch auch so meine ganze Aufmerksamkeit auf dich", sagte ich leicht lächelnd.
"Heißt das, du fühlst das Gleiche?", fragte der Blondschopf mit großen Augen.
"Ja, natürlich liebe ich dich auch", erwiderte ich schmunzelnd.
"Das ist ja wunderbar", strahlte er und umarmte mich stürmisch.
Ich kicherte kurz über seine kindliche Reaktion, ehe ich ebenfalls meine Arme um ihn legte.

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