Gakuhō Asano (Assassination Classroom)

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Ebenfalls ein Wunsch von Sangwoossperm.

Ich kannte Gakuhō schon zu der Zeit, als er noch ein engagierter und freundlicher Lehrer war, der immer an seine Schüler geglaubt und unterstützt hat. Doch der Selbstmord eines seiner Schüler hatte ihn gebrochen und zu dem gemacht, der er heute ist. Ich tat mich immer noch etwas schwer damit diese Veränderung zu akzeptieren.
Allerdings hatte ich mich dazu entschlossen, ihn nicht allein zu lassen, da ich die naive Hoffnung hatte, dass er sich erneut ändern könnte. Weshalb ich Lehrerin an seiner Schule wurde.

"Du solltest nicht immer so nett zu den Schülern sein, das verweichlicht sie bloß und dir tut das auch nicht gut", riet er mir gleich zu Beginn des Schuljahres.
Das klang fast so, als sei er besorgt um mich, als wolle er nicht, dass mir das Gleiche widerfährt. wie ihm. Aber das konnte ich mir nicht vorstellen. Denn das passte gar nicht zu seinem jetzigen Ich. Wahrscheinlich interpretiere ich etwas zu viel darin hinein.
"Ich weiß deinen Rat zu schätzen, aber ich werde mich nicht ändern", entgegnete ich, bevor ich sein Büro verließ und zu meiner Klasse ging.

Gakuhō war es ja bereits ein Dorn im Auge, dass ich alle Schüler gleich behandle, egal, ob diese gute oder schlechte Noten hatten und selbst bei den Schülern der E-Klasse machte ich keine Unterschiede. Er wollte mich eigentlich feuern, doch er tat es den alten Zeiten wegen nicht. Das war auch der Grund, weshalb er mir verbot, die E-Klasse weiterhin zu unterrichten und ein paar neue Lehrer für sie einstellte. Was er aber nicht wusste, war, dass unter diesen Lehrern einer war, der seinem früheren Ich sehr ähnlich ist. Ich hoffe nur, dass dieser ihm zeigen kann, dass Strenge allein nicht immer Zielführend ist. Ich wünschte er würde einen gesunden Mittelweg zwischen diesen beiden Extremen finden. Einen der ihn und seine Schüler weiterbringt.

"Wie's aussieht hast du die E-Klasse etwas unterschätzt", meinte ich, als ich mir die Ergebnisse für die Zwischenprüfung ansah.
Er sah skeptisch von seinen Unterlagen auf.
"Was willst du damit andeuten?", fragte er mit einem Unterton in der Stimme, der mir klar machte, dass ich jetzt besser nichts Falsches sagen sollte.
"Nichts weiter, nur macht es den Anschein, als sei die E-Klasse doch nicht so schlecht, wie du gedacht hast", entgegnete ich, als ich ihm die Ergebnisse vorlegte.
Die E-Klasse hatte fast so gut abgeschnitten, wie die A-Klasse und das will was heißen. Koro-sensei könnte das schaffen, was vor ihm noch keinem gelungen ist, die A-Klasse zu schlagen. Aber Koro-sensei ging es nicht primär darum, er wollte einfach das versteckte Potential aus jedem seiner Schüler herauskitzeln, welches die anderen Lehrer nicht anerkennen wollten.

Seinem Blick nach zu urteilen, störte es ihn offensichtlich, dass ein Lehrer, der genauso ist, wie er früher, mit seiner Lehrmethode Erfolg zu haben scheint.
Doch anstatt sich diesen, nennen wir es mal, Fehler in der Erziehung und Unterrichtung der Kinder einzugestehen, baute er noch mehr Druck auf die Schüler auf. Und es wurde noch schlimmer, je näher die Prüfungen kamen.
Ich habe oft versucht mit ihm darüber zu reden, doch meine Worte prallten an ihm ab, wie an einer Ziegelsteinmauer. Er war viel zu sehr von seinem Konzept überzeugt, dass er gar nicht daran dachte, dass er scheitern könnte.
Aber es kam, wie es kommen musste. Die E-Klasse warf die A-Klasse und damit auch das Lernkonzept von Gakuhō von ihrem unangefochtenen Thron.

Es dauerte etwas, bis er diesen Schock verdaut hatte, doch Gakuhō sah nach der Niederlage gegen Koro-sensei ein, dass seine Methoden nicht immer ganz richtig waren. Er kehrte fast wieder zu seinem alten Ich zurück. Und er entschloss sich seine Regeln zu lockern. Weshalb er mich bat, ihm bei der Umstrukturierung zu unterstützen.
Und so gestalteten wir zusammen einen etwas humaneren Lehrplan für alle Schüler. Zwar gab es in diesem überarbeiteten Konzept immer noch eine E-Klasse, aber diese wurde nicht mehr von den anderen Schülern und Lehrern ausgegrenzt.
Auch wenn es eine Zeit lang dauerte, bis alle Lehrer und Schüler sich daran gewöhnt hatten und nicht mehr versuchten durch Manipulation und Machtmissbrauch bessere Ergebnisse zu erzielen.

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