Satori Tendō (Haikyuu!!)

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Dieser Oneshot wurde sich gewünscht von Luna27920.

Tendō und ich sind schon seit Klein auf befreundet und das obwohl wir komplett unterschiedlich sind. Er ist aufgedreht und treibt mich manchmal mit seiner kindischen Art in den Wahnsinn, während ich die Vernünftigere von uns Beiden bin. Mit ihm war es nicht immer ganz einfach, besonders in der Grund- und Mittelschulzeit war es schlimm, als die anderen Kinder ihn wegen seiner verschrobenen Art ausgrenzten. Doch durch seine beeindruckenden Fähigkeiten ist er jetzt in einem Team, in dem er akzeptiert wird, das ist alles, was ich mir für ihn gewünscht habe. Denn seit der Oberschule habe ich weniger Zeit für ihn, da ich Mitglied des Schülerrates wurde, dessen Vorsitzende ich mittlerweile war.

"Seit du diesen Posten übernommen hast, bist du noch verklemmter, als sonst. Du bist in deinem letzten Jahr, das solltest du etwas mehr genießen, (V/N)", warf mir der Rothaarige, auf dem Weg zur Schule, an den Kopf.
"Das sagt genau der Richtige, du bist doch derjenige, der sich beim Training noch mehr reinhängt, als die Jahre zuvor", konterte ich.
"Aber im Gegensatz zu dir schau ich nicht den ganzen Tag grimmig durch die Gegend, davon bekommt man nämlich Falten", stichelte er weiter.
"Ich schau gar nicht grimmig", murrte ich zurück.
"Und ob, alle Schüler fürchten sich vor dir", setzte er noch einen drauf.
"Das ist keine Furcht, das nennt man Respekt", verbesserte ich ihn.
"Aber Respekt entsteht meistens aus Angst", entgegnete er grinsend.
Ich seufzte nur als Erwiderung, mit ihm zu diskutieren hatte wirklich keinen Sinn.

Nach dem Unterricht saß ich allein an meinem Schreibtisch im Versammlungsraum des Schülerrates und arbeitete den Berg Papier ab. Normalerweise hätte mir unsere Schriftführerin geholfen, doch sie wurde krank, auch der Vizevorsitzende hatte keine Zeit, so blieb alles an mir hängen. Die Zeit verstrich und ehe ich mich versah, waren die Clubaktivitäten vorbei und ein gewisser Rothaariger stand im Raum.
"Bist du denn immer noch nicht fertig?", fragte er ungeduldig, obwohl er noch nicht einmal eine Minute hier war.
"Nein, du kannst ja schon gehen, du musst nicht auf mich warten", bot ich ihm an.
Früher habe ich immer auf ihn gewartet, wenn sein Training länger dauerte und wie es scheint, hat er sich vorgenommen, sich im letzten Jahr dafür zu revanchieren.
"Ich bleibe hier, als deine moralische Unterstützung", meinte er und setzte sich zu mir.
Doch nach einer Weile wurde das ihm zu langweilig, so dass er begann mir in die Wange zu pieksen.
"Lass das", murrte ich und versuchte mich weiterhin auf meine Aufgabe zu konzentrieren.
"Nö", grinste er und machte unbehelligt weiter.

Aber als auch das ihm nicht mehr genügte, wurde es für mich unerträglich, denn er wollte sich jetzt als Lektor aufspielen.
"Also, (V/N), da musst du noch einmal drüber schauen, so kannst du das dem Direktor nicht aushändigen", fing er an und bemängelte meinen Ausdruck.
"Halt, dem Kanji fehlt ein Strich", korrigierte er mich, als ich eine weitere Seite auf den bereits abgearbeiteten Stapel legen wollte.
"Tendō, ich muss das hier noch fertig machen, was muss ich denn tun, um dich zum Schweigen zu bringen?", fragte ich angespannt, da er es wirklich heute auf die Spitze trieb.
"Sag, dass du mich liebst", kam es auf einmal von ihm.
"Nein", erwiderte ich reflexartig, ohne von meinen Unterlagen aufzuschauen.
Ich bin froh, mich so gut unter Kontrolle zu haben, sonst wäre mir sicherlich alle Farbe aus dem Gesicht gewichen.
"Wieso nicht? Ich weiß doch, dass du in mich verliebt bist, also sag es", forderte er.
Ich bin mir sicher, dass ich mir das nie anmerken ließ, also kann diese Aussage nur auf Spekulation beruhen.
"Tendō, jetzt nerv nicht", fauchte ich ihn an.
Mein Geduldsfaden war zum Zerreißen gespannt.
"Wenn du weiterhin so grimmig schaust bekommst du noch Falten", begann er mich wieder damit zu ärgern.

"Na schön, du hast gewonnen. Ich liebe dich. Bist du jetzt zufrieden?", kam es entnervt von mir.
"Noch nicht ganz", schmunzelte er.
Der Mittelblocker schien es richtig zu genießen, mich so in Rage zu sehen.
"Was muss denn noch tun?", langsam hatte ich wirklich keine Lust mehr.
"Sag es mit mehr Gefühl", forderte er erneut.
"Tendō, für deine Spielereien habe ich nun wirklich keine Zeit", antwortete ich genervt, da er mich damit nur weiter ärgern wollte.
"Dann muss ich eben zu anderen Mitteln greifen", kommentierte er schulterzuckend, ehe er mich zu sich zog und seine Lippen auf meine drückte.
Im ersten Moment war ich so überrascht, dass ich gar nicht reagieren konnte, doch als ich begriffen hatte, was gerade geschah, erwiderte ich den Kuss.
"Ich liebe dich", sagte ich, wie gewünscht mit mehr Gefühl, als wir uns voneinander lösten.
"Na, geht doch, warum denn nicht gleich so?", grinste er.
Auf meiner Stirn pulsierte seit geraumer Zeit eine Ader deutlich sichtbar, welche in diesem Moment an Größe zu gewinnen schien.
"So, du hast deinen Willen bekommen und jetzt raus, da vorn ist die Tür", murrte ich und deutete auf den Ausgang.
"Aber, (V/N)", begann er, doch ich unterbrach ihn.
"Raus", wiederholte ich mit Nachdruck.
"Ich habe wirklich eine furchterregende Freundin", murmelte er, bevor er den Raum endlich verließ.
Seufzend ließ ich meinen Kopf auf die Tischplatte fallen. Worauf habe ich mich da nur eingelassen?

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