Eita Semi (Haikyuu!!) Teil 2

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Während Semi zu seinen Teamkameraden lief und sich für die Verspätung entschuldigte, ging ich hoch auf die Tribüne, um das Training, wie sonst auch, zu beobachten. Mit dem kleinen Unterschied, dass sich die Blicke des aschblonden Setters und mir des Öfteren kreuzten. Immer wenn sie das taten sahen wir beide verlegen zur Seite.
Semi wirkte unkonzentriert und das lag wahrscheinlich daran, dass ich ihm meine Gefühle gestanden habe. Ich hätte doch noch bis nach dem Training warten sollen.

Eita's Pov

Ich weiß nicht, was mich mehr aus der Bahn geworfen hat, (V/N)'s Geständnis oder die Tatsache, dass uns Tendō unterbrochen hatte. Die Anderen hatten mittlerweile auch bemerkt, dass ich nicht voll bei der Sache war. Sie warfen mir seltsame Blicke zu, aber keiner sagte etwas, nur der rothaarige Mittelblocker grinste zufrieden. Hatte er ihnen etwa davon erzählt? Was sollte sonst der Grund sein, dass mich niemand auf meine Unachtsamkeit ansprach, das passte einfach nicht zu den Anderen. Shirabu oder zumindest Reon hätten mich normalerweise darauf angesprochen. Ganz zu schweigen davon, dass mich Coach Washijō schon längst gemaßregelt hätte, wenn er denn hier gewesen wäre.

Das Morgentraining zog sich in die Länge, das ist mir sonst nie so wirklich aufgefallen. Ich konnte es kaum erwarten, dass Ushijima es endlich für beendet erklärt.
Nach einer gefühlten Ewigkeit war es dann auch endlich soweit. Als einer der ersten ging ich, nach dem Aufräumen, in die Umkleide. Tendō, Goshiki, Sagae und Akakura folgten kurz darauf.
"Du solltest sie lieber nicht warten lassen, Semi", grinste der Rothaarige wissend.
Ich nickte hastig und sah nur flüchtig die stolzen teilweise auch neidischen Gesichter der Erstklässler, als ich die Umkleide verließ.
(V/N) wartete vor der Sporthalle und wirkte etwas verloren.

(V/N)'s Pov

Mein Körper war die ganze Zeit über angespannt und nervös zugleich, aber auch voller Vorfreude. Ich konnte meine momentane Gefühlslage nicht so einfach in Worte fassen. Ich wusste nicht recht, wie ich mich Semi gegenüber verhalten sollte, nachdem wir vorhin so unschön unterbrochen wurden. Diese Entscheidung wurde mir vereinfacht, als Semi meine Hand in seine nahm und mich zu ihm drehte. Seine braunen Iriden suchten die meinen, während er zu einer Entschuldigung ansetzte.
"(V/N), das was vorhin passiert ist, tut mir wirklich leid", begann er, doch ich unterbrach ihn.
"Das muss es nicht, du kannst schließlich nichts für Tendō", entgegnete ich beschwichtigend.

Ihm hat es also ebenso, wie mir, keine Ruhe gelassen. Mich erleichterte diese Tatsache ehrlich gesagt etwas. Nur brachte es mir auf die Frage, was ich jetzt tun sollte, dennoch keine Antwort. Wir beide dachten vermutlich das Gleiche, doch keiner traute es sich, diesen Gedanken auszusprechen, bis Semi sich ein Herz fasste.
"Wir haben noch etwas Zeit, bis der Unterricht anfängt, also, wenn du willst, können wir gerne da weitermachen, wo wir aufgehört haben", meinte er auf einmal mit einem verlegenen Lächeln auf den Lippen.
Meine Wangen färbten sich rot, als ich sein Angebot annahm.

Sanft zog er mich mit sich, damit wir dieses Mal ungestört blieben.
Zögerlich näherten wir uns einander. Mein Herz schlug mir bis zum Hals, als Semi seine Hand in meinen Nacken legte.
Seine Lippen waren etwas rau, als sie sich auf meine legten, dennoch begann mein ganzer Körper zu kribbeln.
Jetzt war ich mir auf jeden Fall sicher, dass es kein Fehler war, ihm meine Gefühle zu gestehen.
Es war vielleicht nicht der perfekte erste Kuss, aber er geschah mit der Person, die ich über alles liebe und das ist doch die Hauptsache.
Tendō hat uns zum Glück nicht ein weiteres Mal unterbrochen und so genossen Semi und ich noch ein wenig unsere Zeit zu Zweit.

Anime/Manga OneshotsWhere stories live. Discover now