Gaara (Naruto)

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Dieser Oneshot wurde sich gewünscht von MondClanprinzessin.

Ich stamme aus einem Clan, der viel umherreist. Schon als Kind habe ich die fünf großen Reiche gesehen. Immer mit dabei waren, neben meinen Eltern, die Geister jener, denen ich bereits begegnet bin. Sie zeigen sich mir in Form von Schmetterlingen, wieso sie sich gerade so zeigen, weiß ich selbst nicht, und auch andere in meiner Nähe können diese sehen. Meines Wissens nach, bin ich jedoch die Einzige, die die Geister auf diese Art sichtbar machen kann. Allerdings folgen mir nicht alle Geister, einige bleiben bei ihren Liebsten zurück. Bedauerlicherweise verschwinden die Schmetterlinge wieder, wenn ich mich aus deren Reichweite entferne, so werden sie wieder unsichtbar für ihre Angehörigen. Das finde ich am schlimmsten, dass die, die den Halt bei den Geister suchen, diesen wieder verlieren könnten, wenn diese verschwinden.

Für einen Jungen tat es mir besonders leid. Ich lernte ihn auf einer Reise in Sunagakure kennen. Ein Geist führte mich, während meine Eltern etwas wichtiges zu erledigen hatten, zu dem Rothaarigen, der ganz allein auf einer Schaukel saß. Er wirkte traurig, da die anderen Kinder nicht mit ihm spielten. Ich näherte mich dem Jungen und setzte mich zu ihm. Verwundert sah dieser zu mir auf.
"Du solltest lieber gehen, ich werde nicht ohne Grund von allen gemieden", meinte er ohne erkennbare Emotionen in der Stimme.
Scheinbar hat ihm diese Zurückweisung schon sehr zugesetzt.
"Ich habe keine Angst vor dir", lächelte ich und genau in diesem Moment erschienen ein Geist, als hellblauer Schmetterling.
Nun begannen seine türkisen Seelenspiegel zu leuchten. Gut möglich, dass er noch nie einen Schmetterling gesehen hat.
"Der Geist hat mich zu dir geführt, sie meinte, du seist einsam", erklärte ich, nachdem er immer noch misstrauisch mir gegenüber schien.
"Das soll ein Geist sein? Aber ich dachte, dass man sie nicht sehen kann", entgegnete er verwirrt.
"Normalerweise ist das auch so, allerdings besitze ich eine Gabe, die diese sichtbar macht", erwiderte ich leicht schmunzelnd.

"Und wer ist das?", fragte er neugierig.
"Der Schmetterling ist deine Mutter", sprach ich gedankenlos aus.
Meine Eltern hatten mir eingebläut, erst den psychischen Zustand meines Gegenübers einzuschätzen, da es immer Mal wieder welche gab, die diese Erkenntnis nicht gut aufnehmen, doch bei ihm hatte ich das völlig außer Acht gelassen. Tränen bildeten sich in seinen Augen.
"T-tut mir leid", brachte ich unbeholfen hervor, ehe ich ihn in meine Arme schloss.
Augenblicklich spannte er sich an und rührte sich nicht mehr. Schnell ließ ich wieder von ihm ab, um die Situation nicht noch mehr zu verschlimmern.
"Ich wollte dir nicht weh tun, wirklich", beteuerte ich mit gesenktem Blick.
"(V/N)", hörte ich die Stimme meiner Mutter entfernt.
"Das sind meine Eltern. Ich muss dann jetzt gehen, aber wir werden uns sicherlich wiedersehen", so verabschiedete ich mich von dem rothaarigen Jungen und ging zu meiner Familie.
Noch am gleichen Tag offenbarte mir mein Vater, dass wir weiterreisen müssen.

Seit damals verging kaum ein Tag, an dem ich nicht an ihn gedacht habe, ob ich ihn wohl wiedersehen werde? Doch eines hat weder er selbst, noch seine Mutter mir verraten, nämlich seinen Namen.
Mittlerweile reise ich allein von Dorf zu Dorf, in der Hoffnung, ihm noch einmal zu begegnen. Ich weiß nicht, warum ich das unbedingt wollte, vielleicht lag es daran, dass ich immer noch Schuldgefühle habe oder weil ich sehen möchte, was aus ihm geworden ist und ob ihm der Geist seiner Mutter noch immer begleitet.
Ich wurde von einem kleinen Dorf, als Bote, beauftragt, eine wichtige Schriftrolle dem Kazekagen zu übergeben.
Kaum, dass ich Sunagakure betreten habe flogen die Schmetterlinge, meine treuen Begleiter, alle in ein und dieselbe Richtung. Meine Geister reagierten auf einmal, so wie der eine bei dem Jungen, kann es sein, dass ich ihm endlich wieder begegne? Ich folgte meinen kleinen Freunden. Viele der Bewohner sahen mir und der Schar von Schmetterlingen überrascht hinterher.

Sie führten mich direkt zum Kazekageturm, bedeutet das, dass der einsame Junge nun das Oberhaupt von Sunagakure ist? Ich beschleunigte mein Tempo und klopfte an dessen Tür an, meine Geister verstreuten sich erstmal, bevor ich in sein Büro eintrat. Er sieht dem Jungen wirklich verblüffend ähnlich, das kann kein Zufall sein.
"Kazekage-sama, ich soll euch eine Schriftrolle bringen", begann ich und reichte ihm diese, als mir zwei Schmetterlinge hinter ihm auffielen.
Es ist also noch jemand gestorben.
Er bemerkte meinen Blick offenbar, denn er sah nun ebenfalls hinter sich. Seine Augen weiteten sich.
"Sie ist also noch immer bei mir", sprach er mehr zu sich selbst, ehe er sich an mich wandte.
"Bist du etwa das Mädchen von damals?", fragte er ungehalten.
"Ja, zumindest, wenn Ihr der einsame Junge von der Schaukel seid", erwiderte ich, was er nur mit einem Nicken bestätigte.
"Es ist schön, Euch wiederzusehen", lächelte ich, während sich der Raum nach und nach mit Schmetterlingen füllte.
"Ich habe lange nach dir gesucht", meinte er plötzlich.
Verwundert sah ich zu ihm. Was hatte er denn für einen Grund mich zu suchen?
"Du warst die Erste, die in mir kein Monster sah", fuhr er fort.
"Dazu hatte ich auch keinen Grund, schließlich haben Sie mir nichts getan und Ihre Mutter meinte, Sie seien keine Gefahr für mich", jetzt ist es mir doch tatsächlich erneut herausgerutscht, dabei wollte ich es doch lassen, um ihn nicht noch mehr zu verletzen.
"Sag, wie lautet dein Name?", fragte er und überging meine unüberlegte Bemerkung.
"(V/N) und eurer, Kazekage-sama?, entgegnete ich.
"Nicht so förmlich, nenn mich Gaara", meinte er.
"Ich muss leider wieder gehen, aber ich bin sicher, dass wir uns wiedersehen werden, Gaara", lächelte ich und drehte ihm langsam den Rücken zu.
Aus dem Augenwinkel sah ich wie er ebenfalls ein leichtes Lächeln auf den Lippen trug, ehe er erwiderte.
Jetzt da ich weiß wie er heißt und das er einen festen Platz hat, an den er hingehört, bin ich mir dabei sogar sicherer, als damals, als ich ihm zum ersten Mal dieses Versprechen gab. Selbst wenn er irgendwann nicht mehr Kazekage sein sollte, werden mich meine Geister ganz bestimmt zu ihm führen.

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