Yukio Okumura (Blue Exorcist)

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Dieser Oneshot wurde sich gewünscht von PrudenceBook.

Vor etwas mehr als zwei Jahren bin ich Exorzistin und Lehrerin an der Heiligkreuz-Akademie geworden. Mit meinen Kollegen verstehe ich mich eigentlich sehr gut, nur für einen empfinde ich mehr, als Respekt und Loyalität. Okumura Yukio ist, wie ich, mit 15 Lehrer geworden. Er ist sehr gebildet und ist ein hervorragender Schütze. Er sorgt sich oft, um seine Mitmenschen, aber vor allem um seinen Bruder Rin. Und ist immer freundlich. Charakterlich bin ich Yukio sehr ähnlich, außer wenn es ums Kämpfen  geht. Ich besitze einen sehr eigenwilligen Kampfstil. Für Außenstehende mag er brutal wirken, weshalb man mir den Spitznamen Berserkerin gab. Das lag vermutlich auch daran, weil ich während eines Kampfes des Öfteren verletzt werde und dann von meinen Kollegen behandelt werden muss. So wie auch heute.

Yukio saß mit mir im Krankenzimmer und verband meinen linken Arm.
"Du solltest besser auf dich aufpassen", sagte er.
Besorgnis spiegelte sich in seinen dunkelblauen Augen.
"Warum sorgst du dich immer so sehr um mich?
"Na ja, du gehörst immerhin zur Lehrerschaft."
Also nur weil wir Kollegen sind. Ich ahnte es.
"Dann kannst du ja damit aufhören, denn ich wurde in die Zweigstelle in Kyoto versetzt", meinte ich und dabei wirkte meine Stimme kühler als gewollt.
"Aber wieso das denn?"
"Ich habe darum gebeten, das Lehrerdasein ist nichts für mich."
Das stimmt nicht, ich liebe es, den Schülern etwas Neues beizubringen. Aber ich muss Abstand zu Yukio gewinnen, ihn hinter mir lassen. Schließlich sieht er in mir nur eine Kollegin. Dabei wollte ich ihm heute meine Gefühle gestehen. Hach, was soll's, dann wird er eben nicht erfahren.
"Wann wirst du gehen?", fragte er mich und holte mich somit aus meinen Gedanken.
"Morgen, ich muss nur noch meine Sachen packen, dann bin ich weg."
Um ehrlich zu sein, habe ich nicht um die Versetzung gebeten, sondern wurde schon vor einer Weile von der Zweigstelle angefragt, jedoch hatte ich bislang immer abgelehnt.

Am nächsten Morgen war es soweit, ich gab meine Unterrichtsmaterialien ab und öffnete mit meinem magischen Schlüssel den Durchgang, um zu der Zweigstelle in Kyoto zu gelangen. Dort wurde ich von Yaozo Shima, dem Leiter der Zweigstelle, empfangen. Nach einem kurzen Rundgang stellte er mich einigen Kollegen, welche größtenteils zu seiner direkten Verwandtschaft zu gehören schienen, vor. Yaozo brachte mich zu meinem Zimmer, in welchem ich die nächste Zeit schlafen würde. Der Raum war nicht sonderlich groß, gerademal ein Bett und ein Schrank passten hinein, aber das störte mich nicht, immerhin würde ich das Zimmer nur zum Schlafen nutzen. Schließlich hatte man mich angefragt, um ihnen zu helfen, die hiesigen Dämonen zu töten. Ich begann sogleich, meine Sachen in den Schrank zu packen.

Wenige Stunden später war ich, mit einigen anderen Exorzisten, auf dem Weg zu meinem ersten Einsatz. Eine Horde Dämonen der mittleren Ordnung wurde im Wald nahe eines Tempels gesichtet. Wir teilten uns in kleinere Gruppen auf, mit jeweils einem Knight, einen Dragoon und einen Aria-Meister. Die Dragoons waren dafür da, um die Aria-Meister zu beschützen. Während die Knights, zu denen auch ich zähle, sich austoben konnten.

Ich hatte schon einige Dämonen getötet, doch es nahm kein Ende. Auf einmal hörte ich das Weinen eines Kindes. Ich folgte dem Geräusch und tatsächlich saß im Dickicht ein kleines Kind. Ich stellte mich schützend vor es und versuchte es zu beruhigen, während ich die Dämonen, die zu nahe kamen tötete. Erst jetzt bemerkte ich, dass ich mich von meiner Gruppe entfernt hatte. Die Beiden waren weder zu hören noch zu sehen. Plötzlich spürte ich, einen stechenden Schmerz im Rücken. Ein kurzer Blick nach hinten verriet mir, dass das vermeintliche Kind in Wahrheit ein Dämon war, welcher mir seine Krallen in den Rücken gerammt hatte. Schnell tötete ich ihn und versuchte auch die anderen Dämonen zu beseitigen, bevor mich der Schmerz in die Knie zwang.

Voller Blut, dem meinen und das unzähliger Dämonen, saß ich im Gras. Mein Blickfeld verdunkelte sich immer mehr, bis ich mein Bewusstsein verlor.

Als ich wieder zu mir kam, starrte ich auf eine weiße Zimmerdecke. Auch der Rest des Raumes war in weiß gehalten, weshalb ich annahm, dass ich in einem Krankenzimmer bin. Ich versuchte mich aufzurichten, doch eine Welle aus Schmerz hinderte mich daran. Nur noch Bruchstückhaft konnte ich mich daran erinnern, was passiert war. Ich wurde aus meinen Gedanken gerissen, als die Tür geöffnet wurde. Verwirrt sah ich die eintretende Person an. Was machte er hier? Er sollte doch in der Heiligkreuz-Akademie sein.

"Gut, du bist aufgewacht", sagte Yukio, als er neben meinem Bett stand.
"Was machst du hier?"
"Na einer muss sich ja um dich kümmern. Übrigens befinden wir uns nicht in der Zweigstelle, sondern in der Heiligkreuz-Akademie", antwortete er.
Wieso bin ich wieder hier? Die hätten mich doch in Kyoto behandeln können.
"Dann kehre ich dorthin zurück, sobald ich genesen bin", meinte ich entschlossen.
"Das wirst du nicht tun!"
"Wir sind kein Paar oder so, also warum akzeptierst du meine Entscheidungen nicht einfach?!", fragte ich vorwurfsvoll.
"Das kann ich nicht, (V/N). Wir sind zwar nicht zusammen, aber dennoch kann ich doch nicht einfach zusehen, wie das Mädchen, das ich liebe, in ihren sicheren Tod rennt!"

"Wieso hast du das denn nicht schon viel früher gesagt?"
"Ich hatte die Befürchtung, dass du meine Gefühle nicht erwiderst und es dann komisch zwischen uns ist", gestand er.
"Dann hast du dich umsonst zurückgehalten, denn ich liebe dich auch, Yukio", erwiderte ich mit einem Lächeln.
"Wirklich?!"
Ich nickte ihm lachend zu. Behutsam schloss er seine Arme um mich. Ich wuschelte ihm durch die schokoladenbraunen Haare.
"Willst du immer noch in die Zweigstelle zurück?", fragte er mich nach einer Weile.
"Nein, dazu habe ich keinen Grund mehr."
Leicht irritiert sah er mich an, beließ es für heute aber dabei.

Anime/Manga OneshotsWhere stories live. Discover now