Ryōtarō "Klein" Tsuboi (Sword Art Online)

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Ebenfalls ein Wunsch von serenaHigurashi9.

(H/F) = Deine Haarfarbe

In der fliegenden Festung Aincrad gab es viele Programme, die für die Überwachung der Spieler verantwortlich waren, darunter auch (V/N). Ihre Aufgabe bestand darin, die Spieler zu unterstützen. Allerdings unterschied sie sich in einem Punkt etwas von den anderen. In ihrer Programmierung wurde Spielraum für selbständige Entwicklung gelassen, durch diese hat sie sich im Laufe des Deathgames menschliche Emotionen angeeignet wodurch ihr Wille, die Spieler zu unterstützen, verstärkt wurde. Jedoch durfte sie ihrer eigentlichen Aufgabe nicht mehr nachgehen.
Die qualvollen Schreie der sterbenden Spieler hallten seit jeher in ihren Ohren wieder.
"Ich ertrage das nicht mehr, es soll aufhören!"

Die Klagerufe derer, die aus dem Spiel schieden, verfolgten sie und drohten ihr Inneres zu zerreißen.
Mit letzter Kraft durchschritt sie das Tor zur Ebene 40, um dem Morden ein Ende zu bereiten, jedoch hatte ihr die nervliche Belastung schlimmer zugesetzt, als sie angenommen hatte, so, dass sie in dessen Bossraum zusammenbrach.
Die meisten Spieler bemerkten die junge Frau gar nicht erst. Zu groß war die Freude darüber es lebend aus dem Kampf geschafft zu haben. Dies konnte man ihnen auch nicht verübeln, immerhin waren einige gestorben.
Klein, der Anführer der Gilde Fuurinkazan, ging auf die bewusstlose Frau zu.

Er dachte zuerst, dass es sich bei ihr um einen NPC handelt, da sie keine Lebensanzeige besaß, doch diese verlassen in der Regel ihre Ebene nicht. NPC oder nicht, er konnte sie nicht einfach so liegenlassen, deshalb brachte er sie in ein Gasthaus auf der 41. Ebene.
Ein halber Tag verging, bis die junge Frau mit den (H/F) farbenen Haar die Augen öffnete.
"Wo bin ich hier?", dachte sie sich und erhob sich aus dem Bett, nur um wenig später Klein zu begegnen, der gerade von einer Erkundung zurückkehrte.
"Ah, du bist wach, wie geht es dir?", fragte der Braunhaarige.
"Äh, ganz gut, danke der Nachfrage", entgegnete sie etwas überfordert, da sie keinerlei Erfahrungen mit klassischen Gesprächen hatte und brachte gleich danach zur Sprache, dass sie ihn bei den folgenden Bosskämpfen unterstützen möchte.
Der Schwertkämpfer reagierte überrascht über diese Bitte, da er eher damit gerechnet hätte, dass sie ihm eine Quest geben würde, aber nicht, dass sie kämpfen könnte, schließlich machte sie nicht den Anschein danach. Er wollte ihren Wunsch ablehnen, um sie nicht in Gefahr zu bringen, doch sie bestand hartnäckig darauf.

Es war mittlerweile genau ein Jahr her, seitdem (V/N) der Gilde Fuurinkazan beigetreten war. Zusammen mit den anderen Mitgliedern ihrer Truppe, die für sie wie eine Familie geworden waren,  durchstreifte sie das Labyrinth der 75. Ebene auf der Suche nach dessen Bossraum. Sie hatte bislang keinem, nicht einmal Klein, zu dem sie das vertrauteste Verhältnis hatte, von ihrer wahren Identität erzählt. Das hatte sie auch nicht vor, aber ihr war klar, dass sie dies bald offenbaren musste, wenn sie wollte, dass alle Spieler lebend aus dem Bosskampf zurückkehren sollten. Allerdings war ihr auch bewusst, dass damit der Abschied unausweichlich näher rückte.

Während ihrer Suche trafen sie auf Kirito und Asuna, die sich ihnen anschlossen, gemeinsam fanden sie den Eingang zum Bossraum, in welchem der Skull Reaper nur auf sie wartete.
Eine Gruppe von zehn Männern wollte nicht länger ausharren, bis weitere Gilden zu ihnen stoßen würden, um den Boss schon einmal zu studieren.
"Tut das nicht, ihr werdet dabei sterben", versuchte (V/N) an ihren Verstand zu appellieren.
Die Männer jedoch ließen sich nicht davon abbringen und so konnten die Anderen nur zusehen, wie sich das Tor hinter ihnen schloss. Jeder Versuch ihnen hinterherzulaufen scheiterte und schon bald drangen die qualvollen Schreie der Spieler nach Draußen, ehe sich das Tor zum Bossraum wieder öffnete. (V/N) presste ihre Hände auf ihre Ohren. Genau das wollte sie doch eigentlich verhindern.
Klein zog sie zu sich und sprach beruhigend auf sie ein. Er bot ihr an hier zu warten, während er zusammen mit den restlichen Gilden sich den Boss stellte, aber sie bestand darauf mit ihnen zu kämpfen und so betrat sie mit zittrigen Beinen den Raum. Als der Boss von der Decke herabstürzte wurde ihr schnell klar, dass alle sterben könnten, wenn sie nichts unternehmen würde.

Sie ließ sich ein Stück zurückfallen, nur um ihr Katana mit einem speziellen Programm ausstatten zu können, mit welchem es ihr möglich war den Skull Reaper aus dem Spiel zu entfernen. Die Spieler waren sehr verwundert über diesen plötzlichen Sieg, aber die Freude, darüber es lebend geschafft zu haben, überwog ihre Neugier.
Der Kampf war vorbei und hatte keine weiteren Opfer gefordert. Die Gilde Fuurinkazan wollte, wie die anderen Gruppe, in die nächste Ebene gehen, als Klein bemerkte, dass (V/N) ihnen nicht folgte.
Er drehte sich suchend nach ihr um, nur um zu sehen, dass sie sich kein Stück bewegt hatte, jedoch bemerkte er noch etwas anderes, ihr Körper schien sich aufzulösen.

"W-was geschieht mit dir?", fragte er alarmiert und rannte auf sie zu.
"Ich bin ein vom Cardinal System geschaffenes Programm, welches dafür konzipiert wurde, um den Spielern zu helfen, allerdings ist das System auf einen Fehler in meiner Programmierung gestoßen, weshalb es nun versucht mich auszulöschen", erklärte sie ihm.
"Unmöglich, d-dass kann nicht", er konnte und wollte nicht akzeptieren, dass ihre gemeinsame Reise nun ein Ende haben sollte.
"Ich habe es euch verheimlicht, weil ich wollte nicht, dass ihr euch von mir abwendet", ihre Stimme war brüchig und die ersten Tränen bannten sich ihren Weg ihre Wangen hinunter.
"Das hätten wir nie getan, dafür bist du uns zu wichtig geworden", brachte er nur hervor und drückte sie an sich.
Sie erwiderte die Umarmung und hauchte ihm ins Ohr, dass sie froh sei ihm begegnet zu sein, ehe sich der Rest ihres Körpers auflöste und Klein allein im Bossraum zurückblieb.

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