Undertaker (Black Butler) Teil 2

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Es waren bereits einige Jahre vergangen, seitdem Untergang der Campania. Der junge Phantomhive ist Erwachsen geworden und Undertaker, war immer noch ein Bestatter und gute Informationsquelle zugleich. Ich besuchte ihn immer noch oft, doch fiel mir der Abschied von Mal zu Mal schwieriger. Langsam aber sicher musste ich mir eingestehen, dass ich mein Herz an den silberhaarigen Shinigami verloren habe.

Ich war mehr als nur nervös, als ich mich dazu entschlossen hatte, es ihm zu gestehen. Meine mehr als 2000 Jahre Lebenserfahrung hatten mich in keinster Weise darauf vorbereitet. Unsicher und mit zitternden Beinen stackste ich die gepflasterten Straßen entlang, auf dem Weg zum Bestattungsinstitut von Undertaker. Mein Herz schlug mir bereits bis zum Hals und ein Kloß bildete sich in eben diesen. Schwer schluckend öffnete ich die Tür zu seinem Laden und fragte mich innerlich, ob ich das wirklich tun sollte. Kaum dass die Tür ins Schloss gefallen war, öffnete sich einer der Särge und der silberhaarige Shinigami trat aus diesem.
"Guten Tag, meine Liebe, was verschafft meiner Wenigkeit die Ehre Eures Besuches?", fragte er, während er sich einen seiner knochenförmigen Kekse aus der Urne nahm.

"Ich wollte nur nach dir und dem Laden sehen", entgegnete ich und versuchte meine Angespanntheit zu überspielen.
Ich hatte zu viel Angst, wie seine Reaktion ausfallen würde, dass ich ihm die Wahrheit, über den Grund meines Besuches, verschwiegen habe. Ich war sowieso noch nie ein Freund davon mit der Tür ins Haus zu fallen. Ich setzte mich auf einen der Särge und ließ meinen Blick durch das Bestattungsinstitut schweifen.
"Ist dies wirklich der einzige Grund für Euren Besuch, meine Liebe?", fragte er grinsend und hielt mir einen mit Tee gefüllten Messbecher hin.
Ich nahm den Tee entgegen und führte den Becher zögerlich zu meinen Lippen, ehe ich daraus trank. So konnte ich wenigstens etwas Zeit schinden und nach einer Antwort suchen.

Ich vermute, selbst wenn er von meiner Liebe zu ihm wissen würde, dass er diese nicht erwidern würde. Zumal das Risiko, dass die Shinigami mich finden würden, wenn ich zu lange an einem Ort verweile, viel zu groß. Es war eine einzige Sackgasse, aus der ich keinen Ausweg sah. Alles wäre so ich viel einfacher gewesen, wenn er mich damals nicht von der Campania gerettet hätte. Wieso hatte er dies überhaupt getan? Etwa weil er sich nach dieser langen Zeit an unsere Verbindung von früher erinnert, an die Zeit, als wir beide Partner waren und Seite an Seite Seelen eingesammelt haben, oder gab es einen anderen Grund? Ich könnte mir noch ewig den Kopf zerbrechen, doch würde mich dies der Lösung kein Stück näher bringen.
"Es gibt wirklich keinen besonderen Grund", meinte ich schlussendlich ausweichend.

Er fragte nicht weiter nach, sondern beließ es dabei, obwohl ich ihm Ansehen konnte, dass er mir nicht glaubte. Er scheint in mir, wie in einem offenen Buch lesen zu können. Der Shinigami kannte den eigentlichen Grund mit Sicherheit schon, doch wollte er dies aus meinem Munde hören. Ich trank noch einen Schluck meines Tees, ehe ich hörbar ausatmete und meinen Mut noch einmal sammelte. In der Hoffnung ihn nicht gleich wieder zu verlieren.
"Um ehrlich zu sein, bin ich hergekommen, weil ich dir etwas wichtiges sagen wollte", begann ich und merkte den in meinem Hals wieder deutlich.
Er hatte sich mir gegenüber gesetzt und wartete gespannt darauf, dass ich weitersprach. Ich versuchte dieses beklemmende Gefühl herunterzuschlucken.
"Ich, ich habe mich in dich verliebt", nuschelte ich unbeholfen und sah gen Boden.
Er kicherte und hob sanft mein Kinn an, sodass ich ihm in seine phosphoreszierenden Augen blickte.
"Darauf habe ich lange gewartet, aber es hat sich auf jeden Fall gelohnt, meine Liebe", grinste er und vereinte unsere Lippen miteinander.

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