Rin Okumura (Blue Exorcist)

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Ebenfalls ein Wunsch von PrudenceBook und AliWolf4.

Vor sechzehn Jahren starb mein Vater in der berühmt berüchtigten blauen Nacht. Dieses Ereignis weckte in mir den Wunsch Exorzist zu werden und Satan zu töten. Auch wenn mir bewusst ist, dass ich dieses Ziel allein nicht erreichen werde.

Über die Sommerferien wurden wir Schüler des Exorzisten-Kollegs auf ein Trainingscamp im Wald geschickt, zusammen mit unseren Lehrern Kirigakure-sensei und Okumura-sensei, um unsere praktischen Fähigkeiten unter Beweis zu stellen. Dazu sollten wir eine Laterne finden, diese anzünden und zum Lager zurückbringen. Dafür hatten wir drei Tage Zeit.
Der Startschuss ertönte und wir liefen alle in verschiedene Richtungen los.
Mir war ganz mulmig zumute, als ich allein in den Wald aufbrach. Das war das erste Mal, dass ich wirklich auf mich allein gestellt war, sonst standen mir immer die Anderen zur Seite. Ich umfasste zitternd die Taschenlampe und schaltete diese ein. Sofort wurde ich von Dämonen, die wie Motten aussahen, umzingelt. Sie nahmen mir die Sicht. Ich versuchte ihnen zu entkommen und rannte blindlings durch das Dickicht.
Auf einmal verlor ich das Gleichgewicht und fiel zu Boden. Durch den Schein der Taschenlampe, konnte ich erkennen, dass sich eine Schlingpflanze um meine Beine gewickelt hatte. Die Motten wurden von dem Licht angezogen, weshalb ich es kurzerhand ausschaltete. Sie ließen mich in Ruhe und so war ich glücklicherweise eines meiner Probleme los.

Ich versuchte mich zu befreien, doch gelang es mir nicht. Im Gegenteil, die Pflanze schlang sich nur noch enger um meine Extremitäten. Ich sog scharf die Luft ein, konnte mich nicht bewegen und war drauf und dran aufzugeben, jedoch zögerte ich. Wenn ich jetzt aufgebe, werde ich nie die Gelegenheit dazu bekommen an praktischen Einsätzen teilzunehmen und somit mein Ziel nicht erreichen. Um so erleichterter war ich, als Rin plötzlich auftauchte.
"(V/N), geht es dir gut?", fragte er besorgt und entfernte die Schlingen.
"Ich denke schon", erwiderte ich und stand unter Schmerzen auf.
Ich war ziemlich wackelig auf den Beinen und drohte erneut zu fallen, doch Rin hielt mich fest.
"Warte, ich helfe dir", kam es von ihm, als er mich auf seine Arme hob.

"Konekomaru hat mir geschrieben, er meint, er habe eine Laterne gefunden und dass wir zu ihm kommen sollen", erklärte der Blauhaarige, während er loslief.
Aber wieso teilt er ihm das mit und bittet ihn auch noch dorthin zu kommen. Das ergibt doch gar keinen Sinn, es sei denn, man will nicht testen, was jeder einzelne drauf hat, sondern wie gut wir im Team agieren können, um ein gemeinsames Ziel zu erreichen. Dies bestätigte sich, als wir die Laterne sahen, allein wäre es nicht möglich sie zum Lager zu bringen. Allerdings war ich mit meinen Verletzungen eher ein Klotz am Bein, dennoch sagten die Anderen nichts und versuchten mich, soweit wie möglich, in ihren Plan mit einzubauen.
Schlussendlich gelang unserer sechsköpfige Gruppe, mit der Laterne, doch noch das Lager zu erreichen.
Meine Wunden wurden kurz darauf notdürftig von Okumura-sensei behandelt.

Nach einiger Zeit tauchte auf einmal Amaimon auf und nahm Shiemi mit sich. Rin rannte sofort hinterher. Bon und die Anderen folgten ihm, so auch ich, obwohl ich keine Chance hatte ihn auch nur einzuholen.
Völlig erschöpft blieb ich stehen. Auf der Lichtung vor mir konnte ich blaue Flammen erkennen und wenig später kamen mir die anderen Schüler entgegen. Sie liefen weg und ich sollte es ihnen gleich tun, doch ich konnte mich nicht bewegen. Der Dämon, von dem die Flammen ausgingen, kam immer näher. Dann sah ich, dass es Rin war, der mir schweren Schrittes entgegen kam.
Mit angsterfüllten Augen sah ich zu ihm. Die blauen Flammen umgaben ihn, aber wie kann das... Ist er etwa ein Sohn Satans? Dabei war er doch immer so freundlich, hat er das all die Zeit über nur gespielt? Das kann ich mir nicht vorstellen. Nein, Rin kann nicht böse sein. Sein Ziel ist das Gleiche wie meines und das obwohl er von Satans Blut ist.

Er taumelte auf mich zu, aber ich rührte mich immer noch nicht. Rin wurde bewusstlos und fiel nach vorne. Ich fing ihn auf und drückte ihn an mich. Die Flammen verschwanden und er schien wieder ganz der Alte zu sein.
"Ich glaube, ich habe mich in dich verliebt", nuschelte ich und strich durch sein Haar.
Ich weiß nicht, wieso ich das in jenem Moment gesagt habe, es ist einfach so über mich gekommen.

Ich erwachte im Krankenflügel des Exorzisten-Kollegs und richtete mich auf. Meine Beine waren bandagiert und schmerzten nur noch leicht. Wie es wohl Rin geht?
"Du glaubst also, dass du in mich verliebt bist", ertönte eine männliche Stimme.
Ich sah zu dieser und erblickte Rin, der in einem anderen Bett saß und zu mir schaute.
"Das hast du gehört?", erwiderte ich überrascht.
"Ja, ich konnte mich nur nicht bewegen", verlegen kratzte er sich am Hinterkopf.
Mir war es peinlich, dass er das tatsächlich gehört hatte. Es herrschte Stille, die für mich mehr als nur unangenehm war.
Währenddessen griff er nach dem Glas Wasser, welches auf dem kleinen Schrank neben ihm stand. Er wollte es anheben, ließ es dann aber doch bleiben.
"(V/N), könntest du...", begann er und ich verstand, dass ich ihm helfen sollte.
Ich stand auf und ging zu ihm, jedoch stolperte ich kurz vor seinem Bett und fiel in seine Arme.
"Tut, tut mir leid", stammelte ich beschämt und. Sah zur Seite.
Er umfasste sanft mein Gesicht und führte es an seines, ehe er unsere Lippen miteinander verband.
"Bist du dir jetzt sicher?", fragte er, als wir uns lösten.
"Ja, ich liebe dich, Rin", meinte ich mit einem deutlichen Rotschimmer auf den Wangen.
"Ich dich auch", erwiderte er verlegen und zog mich zu sich aufs Bett.

Wir kuschelten zusammen, als plötzlich die Tür geöffnet wurde und Okumura-sensei hereintrat.
"Was macht ihr denn da? (N/N) sollte doch nicht aufstehen", sprach er mit strengem Blick.
"Jetzt hab dich doch nicht so, du Leberfleckigebrillenschlange, sie liegt doch wieder", warf Rin ihm entgegen.
Der Jüngere der beiden Brüder seufzte nur genervt und schob sich seine Brille zurecht.
"Na meinetwegen", erwiderte er resigniert.
"Aber tut nichts unüberlegtes", meinte er noch, ehe er ging.

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