Lelouch Lamperouge (Code Geass)

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Ebenfalls ein Wunsch von Mew_Dark.

Lelouch, Nunnally, Suzaku und ich waren schon seit frühester Kindheit befreundet. Doch unsere Wege trennten sich, als Japan von Britannia erobert wurde. Seit dem Vorfall frage ich mich, wie es ihnen geht. Meine Eltern starben bei dem Versuch die britannische Armee aufzuhalten. Ich bin Halbjapanerin und Halbbritannierin. Durch die guten Beziehungen meiner Mutter wurde ich nach ihrem Tod von der Familie Stadtfeld aufgenommen. Und werde, wie ihre Tochter Kallen, die Ashford-Academy besuchen.

Heute war mein erster Schultag. Kallen brachte mich zu meinem Klassenraum und meinte, sie würde mich in der Pause herumführen. Ohne ihre Hilfe hätte ich mich, auf diesem riesigen Gelände, mit Sicherheit verirrt. Während des Unterrichts kreisten meine Gedanken, um die Geschehnisse von damals. Die Britannier behandelten uns seither wie Dreck. Sie halten sich für etwas besseres, dabei sind sie auch nur Menschen. Sie nahmen uns Japanern nicht nur unser Land, sondern auch unseren Namen. Sie nennen uns nur noch Eleven. Ob wir unser Land je wieder zurückerobern können?

Unsanft wurde ich aus meinem Gedanken gerissen, als Kallen mit ihren Händen auf die Tischplatte schlug.
"Hey (V/N), träum nicht vor dich hin! Ich sollte dir doch die Schule zeigen", kam es von ihr.
War die Stunde wirklich schon zu Ende? Na ja, was soll's. Sie packte mich am Handgelenk und so musste ich ihr wohl oder übel folgen. Sie zeigte mir erstmal nur das Schulgebäude, da es zu lange dauern würde das gesamte Gelände zu besichtigen. Kallen erklärte mir auch, dass ich mich in einem Club einschreiben könnte, wenn ich wollte.
Dieses Angebot würde ich allerdings nicht in Anspruch nehmen. Ich war froh, wenn ich die Schule so schnell wie möglich hinter mir lassen konnte. Zwar weiß außer Kallen niemand, dass ich nur zur Hälfte Britannier war, dennoch spürte ich ihre Blicke und das Getuschel war auch kam zu überhören.

Nach dem Rundgang beschloss Kallen, mir den Schülerrat vorzustellen, zu dem sie auch gehört. Weshalb wir zu dem Gebäude, in welchem die Schülerversammlungen stattfinden, gingen. Schon von Außen konnte man den Lärm vernehmen, der aus dem Inneren kam. Irritiert sah ich zu Kallen, doch diese meinte, dass dies beim Schülerrat normal wäre. Irgendwie graute es mir davor, die Mitglieder kennenzulernen. Ich wollte auch gar nicht so genau wissen, was die dort Drinnen veranstalteten. Da ich wie angewurzelt vor dem Gebäude stehengeblieben war, zog Kallen mich am Handgelenk ins Innere. Unser Erscheinen blieb nicht unbemerkt, denn sofort tauchten vier Schüler auf.

"Willkommen an der Ashford-Academy. Du musst also die neue Schülerin sein, darf ich fragen wie du heißt?", fragte ein Mädchen mit blonden, schulterlangen Haaren.
"(V/N)", gab ich nur zurück, da ich mich darauf konzentrierte, mich nicht zu verbeugen, wie es in Japan üblich war.
"Ich bin Milly, die Vorsitzende", stellte sie sich vor.
Ich erfuhr auch die Namen der übrigen Mitglieder, wie Rivalz, der die Aufgaben als Sekretär übernahm. Sowie Nina und Shirley. Letztere verschwand kurz, um das fehlende Mitglied zu holen, während Milly mich mit Fragen löcherte. Als ich den Nachzügler sah, erstarrte ich für einen Moment, doch der dunkelhaarige Junge ließ sich, vor den Anderen, nichts anmerken. Zuerst war ich mir unsicher, ob er es wirklich war, immerhin hatten wir uns jahrelang nicht mehr gesehen. Die Vorsitzende bestätigte mit ihrer Aussage unbewusst meinen Verdacht.
"Das ist Lelouch der Vize-Vorsitzende. Und das ist (V/N) die neue Schülerin", stellte Milly uns einander vor.
"Freut mich dich kennenzulernen, (V/N)", kam es von ihm.
Wieso war er hier? Und wenn er hier ist, sind Nunnally und Suzaku dann auch hier? Diese Fragen drängte sich in den Vordergrund, so dass ich erst später realisierte, dass er mich die ganze Zeit beobachtete. Augenblicklich sah ich gen Boden, um meine geröteten Wangen zu verbergen.

"(V/N), würdest du ein Stückchen mit mir gehen? Ich würde mich gerne mit dir unterhalten", fragte Lelouch.
Doch bevor ich überhaupt antworten konnte, schritt Kallen ein.
"Das müsst ihr auf später verschieben, der Unterricht fängt gleich an. Soll ich dich noch, bis zu deinem Klassenraum, begleiten?", das Letzte fragte sie an mich gewandt.
Ich nickte zur Bestätigung und ging mit ihr zum Schulgebäude. Da ich ein Jahr jünger, als sie und die Anderen, bin, gehe ich in eine der unteren Klassen.

Im Unterricht konnte ich mich gar nicht konzentrieren. Immerzu schwirrten die gleichen Fragen durch meinen Kopf, auf die ich bislang keine Antwort wusste.

Es klingelte endlich zur Pause, die anderen Schüler sammelten sich in kleinen Gruppen, um sich zu unterhalten, oder verließen gleich den Raum. Wenig später kam auch Lelouch, der mir die gleiche Frage wie zuvor stellte. Diesmal bejahte ich sie. Er führte mich an einen abgelegeneren Ort, wo wir in Ruhe reden konnten.
"Es ist schön, dich wiederzusehen, (V/N)", sagte er mit einem freundlichen Lächeln.
"Ich bin so froh, dass es dir gut geht", kam es von mir, ehe ich ihn in eine Umarmung zog.
Er erwiderte diese. Mein Körper begann zu kribbeln, als Lelouch seine Arme um mich legte. Eine Weile standen wir so da, Arm im Arm.
"Wie geht es eigentlich Nunnally und was ist mit Suzaku?", fragte ich, immer noch mit dem Kopf an seinen Oberkörper.
"Nunnally geht es gut, sie wohnt mit mir im Gebäude, wo die Schülerversammlungen stattfinden. Wenn du willst, können wir sie nach dem Unterricht besuchen, sie freut sich sicher. Und Suzaku ist, glaube ich, dem Militär beigetreten", antwortete er.
"Gerne."

Der restliche Unterricht zog sich wie Kaugummi dahin, ich wollte so schnell wie möglich Nunnally wiedersehen. Und ungestört mit Lelouch reden. Als das klingeln der Schulglocke uns erlöste, eilte ich zum Versammlungsgebäude des Schülerrates. Dort wartete auch schon Lelouch auf mich.
"Komm, du willst sicher gleich zu Nunnally."
Ich nickte zur Bestätigung und folgte ihm in die obere Etage.
"Hallo Nunnally", sagte ich, als ich sie sehen konnte und ging auf sie zu.
"Diese Stimme, bist du das (V/N)?", fragte sie hoffnungsvoll.
"Ja, bin ich", erwiderte ich und führte ihre Hände zu meinem Gesicht, welches sie abtastete.
"Du bist es wirklich, wie schön."

Wir Drei unterhielten uns noch eine Weile, bis Sayoko-san, die Betreuerin von Nunnally, dieses ins Bett brachte. So waren nur noch Lelouch und ich wach. Er erzählte mir, dass die Familie Ashford ihn und seine Schwester bei sich aufgenommen haben. Und wie beziehungsweise was er die letzten Jahre über erlebt hatte.

Je mehr Zeit wir miteinander verbrachten, um so klarer wurde es mir. Ich hatte mich in Lelouch verliebt.

Nervös zupfte ich am Saum meiner Uniform, ich habe ihn gebeten in einen Park nahe der Schule zu kommen, da ich ihn ungestört treffen wollte. Er ist gleich da und dann werde ich es ihm sagen.
"(V/N), da bin ich. Was wolltest du mir denn so wichtiges sagen?"
Ich nahm all meinen Mut zusammen.
"Lelouch, ich liebe dich."
Mein Blick war starr zu Boden gerichtet. Er schwieg.
"Ich kann verstehen, wenn du meine Gefühle nicht erwiderst", meinte ich gekränkt.
"Aber (V/N), du verstehst es ganz falsch. Ich empfinde das Gleiche für dich. Ich war nur überrascht, dass du es mir sagst, denn eigentlich wollte ich dir heute meine Gefühle gestehen."
Mit seinem Daumen und Zeigefinger hob er mein Kinn sacht in die Höhe, sodass ich ihn in seine violetten Augen schauen musste. Er kam mir mit seinem Gesicht immer näher, bis sich unsere Lippen schlussendlich berührten. Es war ein zärtlicher, aber dennoch leidenschaftlicher Kuss.

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