Wakatoshi Ushijima (Haikyuu!!)

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Dieser Oneshot wurde sich gewünscht von Haruna_Todoroki.

Ushijima Wakatoshi war noch nie jemand, der seine Gefühle offen gezeigt hat.
Diese ruhige, fast emotionslose Art, mag ich so an ihm. Zusammen mit Semi gehört er zu den ruhigeren des Volleyballclubs. Es ist angenehm in seiner Nähe zu sein, doch in letzter Zeit war er irgendwie seltsam.

Semi, Tendō, Ushijima und ich saßen wie so oft gemeinsam in der Cafeteria und aßen zu Mittag. Es war alles wie immer. Satori sprach über alles mögliche, während ich ab und an einen Kommentar hinzugab, mich aber mehr mit Eita unterhielt. Wakatoshi hingegen nickte nur einige Male. Dennoch war etwas anders. Der Blick des Kapitäns war düsterer, als sonst. Nicht nur mir, sondern auch den anderen beiden, war dies aufgefallen, doch sie wussten ebenfalls nicht, weshalb sich das Ass der Shiratorizawa so verhielt.
Nicht einmal wenn er in Gedanken war zog er solch eine ernste Miene. Was hat er nur? Er blockt jedes Mal ab, wenn ich ihn darauf ansprechen will. Ich mache mir wirklich Sorgen um ihn.

Ich war nicht die Managerin des Teams, aber ich sah ihnen gerne beim Training zu. Dennoch half ich, wo ich nur konnte, um sie trotzdem zu unterstützen.
Glücklicherweise war er während des Trainings ganz der Alte, zumindest auf dem Spielfeld.
Die Jungs machten eine Trainingspause. Ich verteilte die Trinkflaschen und Handtücher, ehe ich mich ein wenig mit Semi unterhielt. Da spürte ich, wie so oft in letzter Zeit, diesen finsteren Blick im Rücken. Ich drehte mich um und sah niemand geringeres, als Ushijima, der in unsere Richtung schaute. Mir kommt es so vor, als würde er nur dann so reagieren, wenn ich mit anderen Jungs interagiere. Er wird doch nicht eifersüchtig sein, oder etwa doch?  Vielleicht sollte ich ihn mal gezielt darauf ansprechen.

Nach dem Training wartete ich vor der Halle auf den Drittklässler. Er warf mir einen kurzen Seitenblick zu, als er an mir vorbeilief. Ich folgte ihm bis wir etwas weiter von der Sporthalle und den übrigen Mitgliedern des Teams entfernt waren.
"Ushijima, was ist in letzter Zeit nur los mit dir?", begann ich und wurde harsch von ihm unterbrochen.
"Fängst du schon wieder damit an, ich hab dir doch gesagt, mit mir ist nichts", meinte er ohne erkennbare Emotionen im Gesicht, dennoch schien er angespannt.
Durch die ungewohnte Kälte in seiner Stimme erstarrte ich und brachte kein Wort mehr über die Lippen. Ohne noch etwas zu sagen ging der Größere weiter, Richtung Schultor. Ich sah ihm nur hinterher, nicht in der Lage mich zu rühren.

Semi und Tendō stießen nach einer kleinen Weile zu mir und holten mich aus meinem Trance ähnlichen Zustand. Die ersten Tränen bahnten sich ihren Weg aus meinen Augen meine Wangen hinunter. Eita schloss mich in seine Arme, um mich zu beruhigen, was ich instinktiv erwiderte.
"Hey, was ist denn los?", fragte Satori und sah besorgt in meine Richtung, doch als er merkte, dass ich ihm so schnell nicht antworten würde, lag sein Blick auf etwas anderem.
Was dies war wusste ich nicht, da meine Sicht durch meine Tränen verschwommen war.
Nachdem ich mich beruhigt hatte, erzählte ich den beiden, was passiert ist. Die Zwei waren ebenfalls von Ushijima's Reaktion überrascht. Der Setter Strich mir beruhigend über den Rücken und meinte, dass sie mal mit ihm sprechen würden. Ich bin wirklich froh, solche Freunde, wie sie zu haben.

Am nächsten Tag ging ich dem Kapitän der Shiratorizawa so gut es ging aus dem Weg. Seine Reaktion hat mich verletzt, obwohl ich ihm mit meinem ständigen Nachfragen auf die Nerven gegangen sein muss, anders kann ich mir das nicht erklären.
"Hey, willst du nicht mit uns essen?", fragten mich ein paar Mitglieder des Volleyballclubs, die heute ungewöhnlicherweise alle an einem Tisch saßen.
"Tut mir leid, aber ich esse heute lieber alleine", entschuldigte ich mich und schaute kurz in die Runde, bis sich mein und Ushijima's Blick kreuzten.
Ich sah weg und verließ schnell die Cafeteria.

Eita's Pov

Ich blickte (V/N)'s kleiner werdenden Gestalt hinterher, ehe ich mich zu Wakatoshi umdrehte.
"Willst ihr nicht nachlaufen? Immerhin hält sie sich wegen dir von uns fern, weil du sie mit deiner Zurechtweisung verletzt hast", machte ich meinem angestauten Frust luft.
Ungläubig starrte er mich an, als ob er damit nicht gerechnet hätte, jedoch machte er keine Anstalten sich zu bewegen. Zu gern wüsste ich jetzt, was in seinem Kopf vorging.
"Bist du etwa eifersüchtig, da Semi so gut mit (V/N) auskommt?", mischte sich Tendō, in die eher einseitige Unterhaltung, ein.
Immer noch zeigte er keine Reaktion.
"Gib's zu, ich hab dich doch gesehen, wie du die beiden angeschaut hast, als er sie getröstet hat", kam es von dem rothaarigen Mittelblocker.
Das hatte er also gestern erblickt.
Das schien dem Kapitän zuviel gewesen zu sein, denn er erhob sich und lief zum Ausgang der Cafeteria.
"Du solltest dich bei ihr entschuldigen", rief ich ihm noch hinterher.

(V/N)'s Pov

Ich hatte mich an eine abgelegene Ecke des Schulhofes gesetzt, um in Ruhe nachdenken zu können. Ushijima hatte mich verletzt, aber scheinbar habe ich das Gleiche auch bei ihm gemacht. Unbewusst. Und dennoch nagte diese Art der Wunde an ihm und rief diese Verhaltensweise bei ihm hervor. Ich fühlte mich schuldig, seitdem ich dies begriffen hatte. Wenn ich doch nur wüsste, womit ich ihm wehgetan hatte. War er vielleicht wirklich eifersüchtig, so dass ihm mein Kontakt mit Semi und Tendō Schmerzen bereitet. Aber wieso, wir sind doch nur Freunde und daran wird sich nichts ändern. Er hatte also nicht mal einen Grund dafür, Angst zu haben mich zu verlieren, wir sind nicht mal ein Paar, auch wenn ich mir das wünsche.

"(V/N)", ertönte die Stimme, von dem, der mein Herz zum höherschlagen brachte.
Überrascht sah ich in seine dunklen olivfarbenen Augen. Ich hatte nicht damit gerechnet, dass er mich von sich aus ansprechen würde.
"Es tut mir leid, dass ich dich mit meinem Verhalten verletzt habe. Nur war ich neidisch darauf, dass du den Anderen mehr Beachtung geschenkt hast", er sprach weiter ohne auf meine Antwort zu warten.
"Die Sache ist die, ich liebe dich (V/N)", meinte er ernst und sah mir tief in die Augen.
Leicht überrumpelt von diesem Geständnis stand ich da, während sich meine Wangen rot färbten. Ushijima war schon im Begriff zu gehen, da er annahm einen Korb erhalten zu haben. Ich hielt ihn von seinem Vorhaben ab, in dem ich seine große Hand ergriff und ihn warm anlächelte.
"Ich dich auch", erwiderte ich.

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