Keigo "Hawks" Takami (My Hero Academia) Teil 2

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Mit der Zeit verstand Hawks meine Ansichten und sein Misstrauen mir gegenüber wurde weniger. Wir trafen uns öfter, auch wenn wir uns nun mehr davor in Acht nehmen mussten, dass wir weder von anderen Schurken noch von Helden gesehen wurden, die das Ganze in den falschen Hals bekommen könnten. Man könnte sagen, aus uns wurden Freunde, die auf unterschiedlichen Seiten einer Münze standen, wir waren gleich aber doch verschieden, durch den Wunsch vereint den Menschen zu helfen und Gutes zu tun.
Allerdings wurde es für mich immer schwieriger bei Shigaraki und den anderen Mitgliedern der Schurkenliga zu bleiben, da ich nicht vor hatte sie bei ihrem Vorhaben zu unterstützen, aber gleichzeitig fühlte es sich nach einem Verrat an, immerhin haben sie mir in meiner dunkelsten Stunde zur Seite gestanden und mir ihre Hand angeboten. Sie sind zu meiner Familie geworden, der ich nur ungern in den Rücken fallen wollte. Ich war hin und hergerissen und ich wusste nicht, für welche der beiden Seiten ich mich schlussendlich entscheiden würde.

Ich habe lange mit mir gerungen und mich dazu entschlossen, mit Hawks darüber zu reden. Er war der Einzige, der mir seine subjektive Meinung zu diesem Thema kundgeben würde.
"Das ist von deinem Standpunkt aus gesehen keine leichte Entscheidung. Die Schurkenliga würde dir diesen Verrat sicherlich nicht verzeihen, aber dafür könntest du deinen innigsten Wunsch erfüllen. Ich könnte meine Kontakte spielen lassen, damit du als Held anerkannt werden würdest und in meiner Agentur wäre auch noch Platz", schlug der blonde Profiheld vor.
Durch seine Worte festigte sich mein Entschluss die Schurkenliga zu verlassen, auch wenn es mir nicht leicht fallen wird, mich von ihnen zu verabschieden.

Noch am selben Tag traf ich mich allein mit Shigaraki, um ihm von meinem Austritt zu unterrichten.
"So, du willst uns also verlassen, nach all dem, was wir für dich getan haben", seine Stimme klang gereizt, aber in seinen Augen spiegelte sich auch Schmerz wieder.
Ich bereute es fast, es ausgesprochen zu haben.
"Es tut mir leid, aber ich kann das nicht länger mit meinem Gewissen vereinbaren."
"Das ist wirklich schade, dabei hättest du uns wahrhaftig von Nutzen sein können. Jetzt heißt es Game Over für dich (V/N)", er kam mir gefährlich nahe und streckte seine Hand nach mir aus.
Ich wich einige Schritte zurück, dennoch gelang es ihm meine Maske zu erwischen, die sich daraufhin auflöste. Augenblicklich hielt ich den Atem an, da mein Gift in unfiltrierter Form tödlich war. Und obwohl Shigaraki gerade versucht mich zu töten, wollte ich ihm nicht das Gleiche antun.

Ich musste so schnell wie möglich von hier weg, sonst brachte ich nicht nur ihn, sondern auch alle Anwohner dieses Viertels in Gefahr. Mein Gegenüber kannte die Problematik meines Quirks und blieb deswegen auf Abstand, was mir die Flucht ermöglichte. Ich nahm Schleichwege, um möglichst wenigen Menschen zu begegnen und ging in meine Wohnung, wo ich noch eine Maske als Reserve aufbewahrte. Zudem informierte ich Hawks über den aktuellen Stand der Dinge und fragte ihn, was er davon halten würde, den Plan jetzt schon in die Tat umzusetzen. Er stimmte zu und ich packte einige meiner Sachen zusammen, bevor ich meinem Leben als "Schurkin" endgültig den Rücken zu kehrte.
Ich hoffte nur, ich handelte nicht zu überstürzt, aber für diese Gedanken war es im Grunde schon zu spät, schließlich ließ sich nichts von dem rückgängig machen.

"Da lässt man dich einmal aus den Augen und schon stellst du nichts als Unfug an. Du hättest mir Bescheid sagen sollen, dass du dich mit ihm triffst, dann hätte ich auf dich aufgepasst", kam es von dem blonden Helden, als ich am vereinbarten Treffpunkt auftauchte.
"Ich weiß, aber ich musste das alleine regeln und außerdem ist ja nichts passiert", entgegnete ich, um die Tatsache zu verschleiern, dass es mir zu peinlich gewesen war, ihn darum zu bitten.
"Mag sein, aber tu in Zukunft nichts mehr, was so leichtsinnig ist."
"Ja, versprochen", erwiderte ich mit einem leichten Lächeln auf den Lippen.
So begann mit Hawks an meiner Seite ein komplett neues Kapitel in meinem Leben. Ich denke oft an meine früheren Kameraden zurück und obwohl ich nun auf der Seite der Helden stehe, werde ich meine Zeit bei ihnen nie vergessen und auch dafür sorgen, dass die zukünftige Generation nicht mit diesem verklemmten Weltbild von gut und böse aufwächst.

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