Yoichi Suketaka Nasu (Drifters)

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Ebenfalls ein Wunsch von PrudenceBook.

Ich bin, genau wie Olmine, eine Magierin von Octobrist. Wir wurden vom Großmeister losgeschickt, um die drei Drifter, die in der Nähe eines Elfendorfes in einer Ruine hausen, für unsere Sache zu gewinnen. So weit der Plan, sollten sie sich weigern, werde ich sie in einer Fallgrube einsperren, bis sie nachgeben.

Wir beobachteten die drei Männer, sie alle hatten schwarze Haare und waren bis auf einen ziemlich jung. Der Jüngste hatte lange zusammengebundene Haare, trug ein blaues Ganzkörpergewand und besaß eine sehr weibliche Figur. Der Zweitälteste hatte kurze Haare und trug eine rote Rüstung. Der Älteste hatte auch lange Haare und einige Bartstoppeln im Gesicht, allgemein wirkte er sehr ungepflegt. Er trug eine Augenklappe über dem rechten Auge und hatte ein weißes Gewand an.

Zuerst verlief die Observation ganz gut, nur leider fanden sie schnell heraus, dass wir sie beobachteten. Sie fesselten und verhörten uns. Olmine verriet ihnen sofort alles, jedoch hatten die Drifter keinerlei Interesse daran, uns zu unterstützen. Das war auch nicht sonderlich verwunderlich, immerhin kommen sie aus einer anderen Welt. Weshalb sollten sie also jemand völlig Fremden bei soetwas helfen? Dann eben Plan B. Ich gab Olmine ein Zeichen, dass sie die Männer ablenken sollte, ehe ich einen magischen Zettel zusammen mit einem kleinem Messer aus meiner Uniform herauszog. Ich schnitt das Seil durch und warf den Zettel vor die Füße der Drei. Eine Fallgrube, aus der sie unmöglich alleine herauskommen können, tat sich unter ihnen auf und sie fielen hinein.
"Was sollte das?!", meckert der Samurai mit den kurzen Haaren.
Ich ignorierte ihn vorerst und befreite Olmine.

Ich stellte mich an die Grube. Die Drei scheinen nicht dumm zu sein, na ja, bis auf den Samurai in der roten Rüstung.
"Ich mache euch einen Kompromiss", meinte ich, nach einer kurzen Bedenkzeit.
"Was soll das sein?"
"Du Landpomeranze scheinst ja gar nichts zu wissen! Ein Kompromiss ist eine Einigung beider Seiten durch Zugeständnisse", erklärte der junge Bogenschütze.
"Inwiefern würdest du uns entgegenkommen?", wollte der ältere Mann, mit der Augenklappe, wissen.
"Wenn ihr uns im Kampf gegen die Ends unterstützt, dann dürft ihr im Gegenzug handeln, wie es euch beliebt."
Sie berieten sich und kamen zu dem Entschluss, uns zu helfen.
Bislang reizten Männer mich nicht besonders, zwar kannte ich nur die von Octobrist, doch die reichten schon. Sie waren entweder sehr ängstlich, nur mit der Forschung beschäftigt oder totale Perverslinge. Aber dieser junge Mann schien mutig gebildet und keinesfalls pervers zu sein.
"Und jetzt hol uns endlich hier raus!", befahl der Älteste mit Nachdruck.
Keine Manieren, nicht mal Bitte kann er sagen. Ich seufzte und bat Olmine um ein Seil, welches wir zu den Dreien herunterließen. Sie kletterten einzeln hoch und sahen nicht gerade erfreut aus, anscheinend waren sie es nicht gewöhnt, so von einer Frau behandelt zu werden. Olmine hätte auch nie zu solchen Mitteln gegriffen, dafür ist sie viel zu nett, aber ich bin durchaus in der Lage meinen Willen durchsetzen.

Wir gingen zum Dorf der Elfen und wollten sie davon überzeugen einen Aufstand anzuzetteln. Der junge Bogenschütze Yoichi, seinen und die Namen der anderen Beiden haben wir vor unserem Aufbruch erfahren, versuchte zu übersetzen, doch es kamen nur unverständliche Wörter aus ihm heraus. Wir hätten ihnen die magischen Zettel schon aushändigen sollen, dann wäre das nie geschehen. Wir klebten allen Dreien einen Zettel auf den Oberkörper, so konnten sie die Sprache unserer Welt verstehen und sprechen.

In etwa drei Tagen würde die Armee des Feudalherren kommen um das Dorf dem Erdboden gleich zu machen. Wir trafen alle Vorbereitungen und warteten am letzten Tag auf die Ankunft der Soldaten. Die Männer durchsuchten alle Hütten, doch sie fanden niemanden, da die Elfen und wir uns im Wald versteckt hatten. Bei Einbruch der Nacht griffen wir an, wobei Olmine und ich uns eher im Hintergrund hielten.

Als alle Feinde tot waren, machten wir uns auf zum Schloss des Vogts, um die weiblichen Elfen zu retten. Wir befreiten die Frauen und richteten die Männer, die sich an ihnen vergangen hatten, hin.

Der alte Nobunaga wollte Gewehre herstellen, doch die Schmiede der Elfendörfer meinten, es wäre zu schwierig. Deshalb schlug Shara, der Anführer der Elfen, vor, dass die Zwerge uns helfen könnten.

In der Nacht vor unserem Aufbruch zu dem Gadolka-Bergwerk, in welchem die Zwerge gefangen gehalten werden, tauchten zwei Ends und die Lakaien des schwarzen Königs auf. Wir teilten uns auf. Toyohisa kümmerte sich um die blonde Frau und Olmine unterstützte ihn dabei. Nobunaga griff zusammen mit den Elfen die berittenen Soldaten an. Und Yoichi übernahm den Riesen, ich blieb in seiner Nähe, um ihm im Notfall zu helfen. Er traf den End an Vitalpunkten und auch an lebenswichtigen Organen, dennoch kämpfte der Mann weiter. Selbst als Yoichi ihm einen Pfeil ins linke Auge schoss, starb er nicht. Er war drauf und dran den jungen Bogenschützen zu mit seinen Eisenketten zu erdrosseln. Wenn ich nichts unternehmen, wird Yoichi sterben. Das durfte ich nicht zulassen. Ich holte ein paar magische Zettel hervor und ließ unter den Füßen des Ends eine Fallgrube erscheinen. Er stürzte hinein und ließ zum Glück die Kette los.

Yoichi hustete und holte tief Luft. Die Eisenkette hatte Würgemale an seinem Hals hinterlassen. Der End war nicht tot, jedoch hoffte ich, dass er nicht mehr aus der Grube herauskommen würde. Doch da irrte ich mich gewaltig. Ihm gelang es aus der Fallgrube zu entkommen, wie war das möglich, das war immerhin die tiefste Grube, die ich erschaffen konnte?! Der Mann visierte mich mit seinem Blick und nahm seine Lanze. Ich stolperte einige Schritte zurück und fiel zu Boden. Er bewegte die Klinge der Lanze in meine Richtung, schnell erschuf ich unter mir eine Fallgrube, in welche ich hineinfiel. Bei der Landung wurde die ganze Luft aus meinen Lungen gepresst. Mein ganzer Körper schmerzte, selbst das Atmen tat mir weh. Ich nahm meine Umgebung nur noch verschwommen wahr. Irgendwann wurde alles um mich herum schwarz.

Als ich wieder aufwachte, wurde ich von Yoichi getragen. Olmine, die neben uns lief, erzählte mir, was passiert war, während ich bewusstlos war. Der Großmeister war hier gewesen und wollte mich, wegen meiner Verletzungen mitnehmen, doch Olmine könnte ihn davon überzeugen, dass ich bei den Driftern bleiben sollte. Mein Körper fühlte sich noch etwas taub an, dennoch genoss ich die Nähe zu Yoichi. Ein leichter Rotschimmer bildete sich auf meinen Wangen, als ich meinen Kopf auf seine Schulter legte.

Die Burg, bei dem Bergwerk, einzunehmen war unser nächstes Ziel. Dazu stellten die Elfen Schießpulver her und füllten es in kleine Kisten. Diese warfen sie vor die Burg. Sie explodierten mit einem lauten Knall und Säulen aus Feuer stiegen empor. Toyohisa übernahm den Nahkampf, Yoichi schoss mit den Elfen Pfeile mit Schießpulver auf den Platz und stifteten somit Verwirrung. Und Nobunaga lenkte die Truppen aus der Entfernung. Mir blieb Aufgrund meiner Verletzungen nichts anderes übrig, als zuzuschauen. Die Soldaten verriegelten das Burgtor. Nobunaga ließ daraufhin Olmine's Steinbannzettel an die Burgmauer schießen, so entstand eine steinernde Treppe, um die Burg zu belagern. Sie befreiten die Zwerge, doch anstatt den Bergfried zu stürmen, schlugen sie sich die Bäuche voll. Nobunaga fing an durchzudrehen, diese Chance nutzte ich, um mich zu den anderen Driftern zu schleichen.

Doch was ich dort sah verschlug mir die Sprache. Yoichi war völlig betrunken und sein Gewand war verrutscht, sodass sein Oberkörper entblößt war. Die Schamesröte stieg mir ins Gesicht, es war das erste Mal, dass ich einen Mann halbnackt sah.
"(V/N), ich hatte bisher noch keine Gelegenheit mich bei dir zu bedanken. Ohne dich wäre ich sicher gestorben", nuschelte er an mein Ohr.
"Du brauchst dich nicht zu bedanken, es ist immerhin meine Aufgabe euch zu beschützen", erwiderte ich und versuchte wieder etwas Abstand zwischen uns zu bringen.
"Ab jetzt werde ich dich beschützen."
Yoichi zog mich an den Schultern zu sich und drückte mir einen Kuss auf die Lippen. Es war ein stürmischer und gieriger Kuss, dennoch genoss ich ihn sehr und erwiderte ihn etwas zaghafter.
"Weißt du, (V/N), ich liebe dich", hauchte er gegen meine Wange.
"Ich dich auch."

Ich weiß nicht, ob er sich an den Kuss und unser beidseitiges Geständnis erinnern kann. Aber ich hoffe, dass sich dieses Ereignis eines Tages wiederholt, wenn er nüchtern ist.

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