Chloe Price (Life Is Strange)

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Dieser Oneshot wurde sich gewünscht von eins_dulungu.

Das Leben verläuft nicht immer so, wie man es sich vorgestellt hat, so passieren Dinge, die gar nicht hätten geschehen sollen, wie das Verschwinden von Rachel, was Chloe und mich noch enger zusammengeschweißt hatte. Oder aber es passiert etwas unvorstellbares, wie dass ich Gefühle für die hitzköpfige Rebellin entwickelt habe. Allerdings fällt es mir schwer, ihr diese mitzuteilen. Auch wenn wir uns sonst alles erzählen konnten, brachte ich dieses Thema einfach nicht über die Lippen. Ich hatte zu viel Angst, dass unsere Zweiergruppe auch noch auseinanderbrechen würde und somit wir beide auf uns allein gestellt wären. 
Die Rückkehr von Max, Chloe's Kindheitsfreundin, bestärkte mich in meinem Vorhaben der Blauhaarigen meine Gefühle zu gestehen, denn selbst, wenn sie diese nicht erwidert und unsere Freundschaft dadurch zerbricht. Sie wäre nicht allein und hätte jemanden an ihrer Seite, der sie auffängt.

Anfänglich zog ich mich etwas zurück, damit Chloe die Zeit unbeschwert mit Max verbringen konnte, ohne sich in irgendeiner Art und Weise schuldig fühlen zu müssen, weil sie mich dadurch vernachlässigte. Sie hatten sich schließlich seit Ewigkeiten nicht mehr gesehen und einiges nachzuholen.

Dennoch wusste ich nicht recht, wie ich ihr meine Gefühle mitteilen sollte. Ich saß im Two Whales Diner, in welchem Chloe's Mutter Joyce arbeitet,  und zerbrach mir genau darüber den Kopf. Joyce riet mir, es ihr geradeheraus zu sagen. Das ist leichter gesagt, als getan, zumal ich eher meine Taten für mich sprechen lassen, anders wie Chloe, die immer alles direkt  heraussagt und nie ein Blatt vor den Mund nimmt. Eben diese offene und ehrliche Reaktion von ihr bereitete mir am meisten Sorgen. Wenn wir zusammen waren, hatte ich das Gefühl, als könne die Welt uns nichts anhaben. Doch jetzt, wo ich hier so alleine saß, fühlte ich mich nicht mehr so unverwundbar, genau das Gegenteil war der Fall.

"Selbst wenn meine Tochter deine Gefühle nicht erwidern sollte, denke ich nicht, dass sie sich von dir distanzieren wird", teilte mir die blondhaarige Bedienung, die für mich eine Art zweite Mutter ist, mit.
Ihre Worte gaben mir Mut. Chloe und ich sind schließlich Freunde, es könnte zwar etwas komisch zwischen uns werden, wenn sie mir einen Korb gibt, aber das wird sich mit der Zeit geben, hoffe ich zumindest. Deshalb beschloss ich mich mit ihr am Schrottplatz zu treffen. Hier an diesem Ort, der uns so wichtig ist, wo unsere Freundschaft sich verfestigte, wo wir Freud und Leid geteilt haben, sollte unsere Beziehung eine neue Ebene erreichen und uns zu mehr als besten Freunden machen.

"Hey, alles klar", begrüßte mich die Blauhaarige lächelnd.
Ich tat es ihr gleich.
"Also, was wolltest du mir mitteilen?", hakte sie nach.
"Wie du weißt, bin ich nicht wirklich gut mit Worten, sondern lasse lieber meine Taten für mich sprechen", begann ich, während ich auf sie zuging und eine Hand um ihren Nacken legte, um den Abstand zwischen uns beiden weiter zu verringern. Wenige Sekunden später lagen meine Lippen auf ihren. Jedoch ließ ich ihr keine Zeit, weder um den Kuss zu erwidern, noch um mich von sich zu stoßen. Mit geröteten Wangen löste ich mich von ihr und sah unsicher in ihre blauen Iriden. Sie sah mich einen Moment lang überrascht an, bis sich ein Grinsen auf ihre Lippen schlich.
"Und ich hatte schon gedacht, dass du dich beklagen willst, weil ich so viel Zeit mit Max verbracht habe, aber das war gar nicht so schlecht", lachte sie.
Mit diesen Worten legte sie ihre Hände um meinen Nacken und zog mich in einen innigen Kuss, den ich selbstverständlich erwiderte.

Glücklich und Hand in Hand liefen wir, nachdem wir uns voneinander gelöst hatten, zu Chloe nach Hause. Zusammen lagen wir in ihrem Bett und unterhielten uns den ganzen Abend. Wie sich herausstellte, hatte sie auch Angst vor meiner Reaktion gehabt. Wir beide konnten es gar nicht wirklich glauben, wie einfach es am Ende doch war.
Manchmal erscheinen die einfachsten Dinge, wie eine unüberwindbare Mauer, es braucht nur etwas, um diese zu überwinden. Wie sagt man so schön, das Leben ist seltsam und man versteht nicht immer, worauf es gerade hinaus will.

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