Kōri Ui (Tokyo Ghoul:Re)

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Es tut mir leid, dass in letzter Zeit nichts von mir kam. Ich hatte viel zu tun und mir ging es auch eine ganze Weile nicht so gut. Aber ich habe eure Requests nicht vergessen und werde mich wieder an diese setzen und hoffentlich wieder regelmäßig etwas hochladen können.

Ebenfalls ein Wunsch von Kiara-Hitsugaya.

Zwischen zwei Welten hin und her gerissen, spielte ich meine Rolle bislang so gut, dass niemandem aufgefallen ist, dass ich in keine von ihnen hineingehörte. Aber mir blieb nichts anderes übrig, als mich anzupassen und den Schein aufrecht zu erhalten, zumindest, wenn mir mein Leben lieb war. Die meisten Ghoule würden mich wahrscheinlich akzeptieren, doch die Menschen würden in mir wohl ein Problem sehen. Gerade das CCG, die ja eine ganz eigene Methode haben, um mit der erhöhten Ghoul-Population umzugehen.
Ich hatte mich so gut an diese Welt angepasst, dass es mir möglich war ein halbwegs normales Leben zu führen. Jedoch konnte ich im Gegensatz zu anderen Halbghoulen nicht gänzlich auf den Verzehr von menschlichem Fleisch verzichten. Was in mir immer die Angst hervorrief, dass es meinem Partner irgendwann auffallen würde. Es war nur eine Frage der Zeit, bis er es herausfinden würde. Ich will mir gar nicht ausmalen, was passieren würde, wenn er davon erfährt.

Wenn er es herausfinden würde, würde er mich dann töten?
"Ist alles okay bei dir, du bist in letzter Zeit oft in Gedanken?", riss mich eine vertraute Stimme aus eben diesen und legte ihre Arme von hinten um meine Taille.
"Ja, mir geht es gut. Wie sieht es bei dir aus?", fragte ich ihn, da er neuerdings mehr zu tun hatte, als sonst.
"Es gibt Gerüchte, dass sich in diesem Bezirk ein neuer Ghoul herumtreiben soll. Deswegen kann ich auch nicht lange bleiben", entgegnete Kōri.
"Weiß man auch, was es für einer ist?"
"Es handelt sich allem Anschein nach um einen Halbghoul, aber genaueres wissen wir noch nicht"
Ich nickte zögerlich, als Antwort und versuchte mir meine aufkommende Nervosität nicht anmerken zu lassen. 
Kōri blieb wirklich nicht lang und kaum, dass er gegangen war, holten mich meine ängstlichen Gedanken wieder ein.
Wurde ich etwa bei meinem letzten Streifzug gesehen? Dabei hatte ich doch darauf geachtet, dass niemand in der Nähe ist.

Ich wusste nicht recht, was ich tun sollte, also beschloss ich meinen Freund Nishiki um Rat zu fragen. Immerhin ist er auch in einer Beziehung mit einem Menschen.
"Das ist ein schwieriges Thema, vor allem in der Situation, in der du dich gerade befindest. Aber ich finde, du solltest es ihm sagen. Ehrlichkeit ist schließlich das Wichtigste in einer Beziehung. Wenn er dich wirklich liebt, wird sich an seinen Gefühlen nichts ändern. Zumal du ja nicht mal einer Fliege etwas antun könntest, geschweige denn einen Menschen töten könntest", meinte er und erstickte die aufkommenden Zweifel sofort im Keim.
Nishiki's aufbauende Worte gaben mir den nötigen Mut, um Kōri endlich die Wahrheit zu sagen.
Aber wie sollte ich es ihm am besten sagen?

"(V/N), ich sehe doch, dass dich etwas bedrückt, du kannst es mir ruhig sagen, das weißt du doch", vernahm ich erneut an diesem Tag die Stimme meines Freundes.
Ich hatte gar nicht bemerkt, dass er wieder zurückgekommen ist.
Ich seufzte innerlich, als ich mich dazu entschloss, es ihm einfach zu sagen.
"Es gibt da etwas, was ich dir schon seit längerem sagen wollte. Ich bin eine Halbghoula."
Jetzt war es raus. Ich beobachtete Kōri's Reaktion, doch er sah mich unverändert weiterhin an.
"Das wusste ich schon", entgegnete er unbeeindruckt.
"Was?! Woher?", fragte ich erschrocken, da ich mir sicher war, dass ich mich in seiner Gegenwart immer normal verhalten habe.
"Mir ist der Geruch von Blut, der ab und an an dir haftet, nicht entgangen."
Ich wusste gar nicht, dass er so einen guten Geruchsinn hat.

"Wie lange weißt du es schon?"
"Bereits von Anfang an."
"Und das macht dir nichts aus?", diese Frage war vielleicht etwas überflüssig, aber ich wollte es aus seinem Mund hören.
"Nein, nicht im geringsten"
"Und was ist mit dem CCG?", fragte ich weiter, während die Nervosität wieder in mir hochstieg.
Wir könnten die Ermittler nicht ewig an der Nase herumführen, wenn sie uns auf die Schliche kommen.
"Keine Sorge, die wissen nichts von dir", versicherte er mir, doch das konnte mich nicht beruhigen.
"Aber du meintest doch, ihr jagt einen neuen Ghoul."
"Das habe ich nur gesagt, um dich aus der Reserve zu locken", ein schwaches Lächeln umspielte seine Lippen, als er sanft über meine Wange strich.
Mir fiel ein gewaltiger Stein vom Herzen. Ich musste mich in seiner Gegenwart also nicht länger verstellen.

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