Amaimon (Blue Exorcist)

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Ebenfalls ein Wunsch von SukunasFrau.

Mein Herr Amaimon brachte, nach einem Besuch bei seinem älteren Bruder in Assiah, Süßspeisen mit. Er wollte, dass ich diese nachbacke, allerdings hatte ich nicht die geringste Ahnung, aus was diese bunten Kugeln, die Einheimische offenbar Mochi nennen, bestehen, weshalb die erste Versuche gehörig in die Hose gingen. Der grünhaarige Dämon verlor nach einige weiteren Fehlschlägen scheinbar das Interesse daran. Zumindest schlussfolgerte ich dies, da er wieder zu Mephisto zurück nach Assiah ging und seither nicht mehr aufgetaucht war. Ich kann ja verstehen, dass ihn die Kultur, des Ortes, den man Japan nennt, fasziniert, aber deswegen muss er doch nicht jeden Tag dort verbringen. Er hat ja nicht umsonst sein Anwesen hier in Gehenna zusammen mit einer, wenn auch etwas kleineren, Dienerschaft. Mir steht es im Grunde nicht einmal zu ihn deswegen zu verurteilen. Schließlich besteht meine Aufgabe darin seine Wünsche zu erfüllen, mich während seiner Abwesenheit um Behemoth zu kümmern und sein Heim auf seine Ankunft vorzubereiten. Ersteres gelang mir bedauerlicherweise nicht immer. Jedoch war ich nicht gewillt aufzugeben. Ich werde ihm Mochi zubereiten koste es, was es wolle.

Ich ging sogar soweit, dass ich selbst nach Assiah reiste, um zu erfahren wie man diese süßen Kugeln herstellte und das, obwohl uns Bediensteten eingebläut wurde, dass wir nur auf ausdrücklichen Befehl unseres Herrn in die Welt der Menschen dürfen. Der genaue Grund für diese Regel wurde uns nie genannt. Aber streng genommen handle ich ja auf seinen Befehl, auch wenn dieser zeitlich schon etwas zurückliegt.
Nachdem ich in Japan angekommen war, konnte ich nachvollziehen, was ihn an diesem Land und dessen Speisen so begeistert. Das motivierte mich noch mehr den Auftrag meines Herrn zu erfüllen.

Nach einigem Suchen fand ich einen kleinen Laden, der hausgemachte Süßspeisen verkauft. Ich erklärte den Besitzern meine Situation und sie haben sich bereiterklärt mir zu helfen. Eine ältere Dame brachte mir nicht nur bei, wie man *Mochi zubereitet, sondern auch **Dorayaki und einige andere bekannte Süßspeisen, zubereitet. Ich bedankte mich bei ihr und machte mich anschließend auf in die Heiligkreuz Akademie, um Amaimon die Süßspeisen zu bringen. In meiner Euphorie vergas ich ganz, dass ich eigentlich gar nicht in Assiah sein dürfte, was mir erst bei Mephisto's Reaktion bewusst wurde.
"Aber (V/N), was machst du denn hier?", fragte er verwundert.
"Ich habe etwas für meinen Herr mitgebracht", begann ich unsicher und wandte mich an Amaimon, der in Gestalt eines Hamsters auf der Schulter seines älteren Bruder saß.
"Verzeiht, dass es so lange gedauert hat", entschuldigte ich mich bei dem Grünhaarigen, ehe ich die sorgfältig verpackten Süßspeisen hervorholte.
Ich überreichte dem kleinen Wesen einen Mochi, welchen er erfreut entgegennahm.

Ich hoffte sehr, dass es ihm schmeckt. Bisher war das Problem immer, dass es ihm nicht süß genug war, allerdings hatte ich auch nicht die richtigen Zutaten parat gehabt.
Gespannt beobachtete ich seine Reaktion, doch seine Mimik blieb unbeeindruckt. Hatte ich es wieder nicht geschafft? Ich war drauf und dran mich mit einer Entschuldigung zurückzuziehen, als Amaimon mir einen ausgestreckten Daumen zeigte und sich in seine normale Form zurück verwandelte.
"Hat es Euch wirklich geschmeckt?", hinterfragte ich skeptisch, da es nicht das erste Mal wäre, dass er mich dahingehend getäuscht hat.
"Na klar, bei Süßigkeiten mache ich keine Späße", nuschelte er mit vollem Mund, als er sich an die Dorayaki machte.
Bei seinen Worten fiel mir wahrlich ein Stein vom Herzen.
"Das freut mich sehr", entgegnete ich und wollte mich wieder nach Gehenna begeben, als mich mein Herr aufhielt.
"Willst du denn wirklich schon gehen? Du hast noch nicht einmal selbst von dem Essen gekostet", kam es von ihm, ehe er mir einen Mochi hinhielt.
Woher wusste er das denn?

"Aber ich dürfte eigentlich gar nicht hier sein..."
"Du bist doch nur meinem Auftrag nachgegangen und hast nichts weiter angestellt", im selben Atemzug gab mir mein Herr den Befehl noch eine Weile hierzubleiben, den ich wirklich nicht ausschlagen konnte.
So nahm ich den Mochi entgegen und sah mir an, was Amaimon alles in Japan geholt hatte.
Ich habe wirklich einen lieben Herrn, auch wenn manche das Gegenteil behaupten.

*Mochi sind japanische Reiskuchen
**Dorayaki japanische Pfannkuchen, die als Sandwich zusammengeklappt und in der Mitte mit einer süßen Masse - klassischerweise mit einer roten Bohnenpaste - gefüllt werden

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