Ray (The Promised Neverland)

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Dieser Oneshot wurde sich gewünscht von Bloody_Girl_1345.

Enthält einige Spoiler zum Beginn der ersten Staffel/ des Mangas.

Das Grace Field House ist ein Ort der Freude und Harmonie, zumindest wenn man nicht um das schreckliche Geheimnis weiß, welches es umgibt.
Früher war ich ein durchschnittlich begabtes Kind, welches seinem Alltag unbeschwert nachging. Doch eines Tages folgte ich unserer Mutter, Isabella, die wieder einmal ein Kind verabschiedete, zum Tor. An diesem Tag habe ich krank im Bett gelegen, weshalb es mir nicht möglich war auf Wiedersehen zu sagen. Als ich das erfuhr, bin ich nach draußen geeilt, in der Hoffnung sie noch zu erwischen. Ich sah damals, was wirklich mit den Kindern geschah. Mutter hatte mich bemerkt gehabt, jedoch hielt sie das vor den Monstern geheim. Später im Haus fragte ich sie, ob dieses Schicksal allen Kindern blüht, sie bejahte dies, meinte aber gleichzeitig, dass die klügsten Kinder, bis zum Schluss überleben könnten. Diese Worte nahm ich mir zum Anreiz, um meine Leistungen zu verbessern und so lange wie möglich zu leben.
Sie hatte mir einmal gesagt, dass ich sie an ihr jüngeres Ich erinnern würde, dies verstärkte sich nachdem ich von dem Geheimnis erfahren habe.

Meine Verbesserung blieb von den Anderen nicht unbemerkt, doch die Meisten lobten dies oder beneideten mich ein wenig. Nur Ray sagte nichts zu alledem. Der Schwarzhaarige hat mich erst später darauf angesprochen, allerdings verfolgte er hierbei eine andere Intension, als die restlichen Kinder.
"Wie kommt es, dass sich deine Leistungen so schlagartig gebessert haben?", fragte er mich, als wir am Abend alleine waren.
Ich schwieg, da ich nicht wusste, was ich darauf erwidern sollte.
"Ich nehme an, du hast herausgefunden, was mit den Kindern passiert, die dieses Haus verlassen", sprach er seine Vermutung aus.
Meine Augen weiteten sich vor Schock. Er wusste also auch davon. Es dauerte einen Moment, bis ich mit einem Nicken seine Aussage bestätigte.

Der Schwarzhaarige erzählte mir alles, was er über die Monster und dieses Heim wusste, es ähnelte dem, was mir Mutter gesagt hatte.
Ray und ich unterhielten uns seitdem oft und lange, auch dass er im Falle eines Fluchtversuches sich selbst opfern würde, gestand er mir. Es erstaunte mich, dass er mir dies anvertraute. Aber ich war die Einzige, mit der er offen darüber reden konnte. Ich konnte seine Beweggründe gut nachvollziehen, immerhin lagen ihm die Kinder sehr am Herzen, obwohl er dies nicht immer zeigte, und deswegen wollte er ihnen somit helfen, da Isabella dadurch abgelenkt wäre. Aber ich konnte sein Vorhaben nicht akzeptieren. Ich wollte nicht, dass er sich opfert. Allerdings war mir klar, dass ich ihn nicht davon abbringen konnte.
Ich unterstütze Ray, Emma und Norman, so gut es ging, bei der Planung ihrer Flucht, auch wenn ich beschlossen hatte sie nicht zu begleiten. Ich denke zwar nicht, dass die Flucht missglücken würde. Ich will nur die jüngeren Kinder, die wir nicht mitnehmen können, nicht allein zurücklassen.

Dann kam der Tag, auf den wir so lange hingearbeitet hatten, alles verlief nach Plan, auch Ray sein Part, mit dem Unterschied, dass er sich nicht wirklich geopfert hat. Emma hatte ihn glücklicherweise davon abhalten können, sich umzubringen.
Es gelang uns Isabella mit unserem Ablenkungsmanöver abzuschütteln. Wir rannten zu der Mauer, die die Ersten bereits hochkletterten.
"(V/N), komm schon", kam es von dem Schwarzhaarigen, der mir seine Hand entgegenhielt.
Sein bittender Blick hatte ich fast dazu verleitet das Gemäuer zu erklimmen, doch in diesem Moment tauchte Isabella auf, die mich an der Schulter festhielt.
"Nutze deine Chance und sei frei", rief ich ihm hinterher, ehe ich mich unserer Mutter zuwandte.
"Willst du denn gar nicht mit ihnen gehen?", fragte sie mich.
Ich schüttelte leicht den Kopf.
"Nein, ich bleibe hier."
Sie sah mich verwundert an.
"Du solltest nicht die gleiche Fehler begehen, wie ich, sondern deine Chance nutzen", riet sie mir.
"Ich sehe es nicht als Fehler, ich möchte den Kindern damit die Möglichkeit bieten zu überleben. Die Monster werden dich sicherlich dafür bestrafen wollen und werden dir die restlichen Kinder wegnehmen. Aber mit mir hast du noch einen Trumpf in der Hand, denn durch mich könnte die anderen auch zu Premium-Qualitäts-Fleisch werden und das wollen sie sich sicher nicht entgehen lassen", entgegnete ich entschlossen.

Da ich mir sicher war, dass sie dies nicht ausschlagen konnte, schließlich wollte sie den Ruf ihres Bauernhofes nicht verlieren.

Sie stimmte dem Angebot schlussendlich zu und konnte auch die Monster davon überzeugen, unter der Bedingung, dass Isabella mich zu einer Mutter erzieht und die Kinder nie davon erfahren werden.

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