Kei Tsukishima (Haikyuu!!)

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Dieser Oneshot wurde sich gewünscht von Rinnight.

Ich hasse dich und du hasst mich, doch wann haben wir angefangen uns gegenseitig zu hassen und wann hören wir auf damit?
Es vergeht kaum ein Tag, an dem wir uns gegenseitig Provokationen an den Kopf werfen.
Alles begann damit, dass ich ihm zufällig im Museum begegnet bin...

Die Karasuno ist die Schule auf die mein Zwillingsbruder und ich in wenigen Tagen gehen werden. Ich habe mich nur ihm zuliebe dort angemeldet, da er sich schwer tut mit anderen normal umzugehen. Kein Wunder, er hat ja auch nur Volleyball im Kopf.
Während er seine Zeit damit verbrachte zu trainieren, war ich, wie so oft, im Museum. Diesen Ort, den wohl die meisten als langweilig empfinden, finde ich um so faszinierender und lehrreich. Aus der Vergangenheit kann man einiges lernen, vor allem sollte man nicht die selben Fehler begehen.
Bei meinem Rundgang blieb ich bei den Skeletten der Dinosaurier hängen. Es ist wirklich erstaunlich, welche Lebewesen früher über unsere Erde wandelten. Aber ich war nicht die Einzige, die diese Exponate bestaunte, sondern noch ein großer blonder Junge mit einer Brille. Es ist das erste Mal, dass ich jemanden in meinem Alter sehe, der sich dafür begeistert, sonst sehe ich hier nur kleine Kinder oder alte Leute. Allerdings ging er, bevor ich die Gelegenheit hatte mit ihm reden zu können.

Auf der Einführungsfeier erfuhren wir nicht nur, in welche Klasse wir gehen, sondern bekamen auch noch unsere Stundenpläne. Während mein Bruder in die 1 - 2 ging, wurde ich der 1 - 4 zugeteilt.
Im Schulflur trennten sich unsere Wege, als wir beide unsere Klassenräume betraten. Ich setzte mich auf einen der freien Plätze und wartete, dass der Unterricht begann, als der großgewachsene Blondschopf zur Tür hereinkam. Das war der Junge, den ich im Museum gesehen hatte.
Wenig später erfuhr ich auch seinen Namen, als der Lehrer die Anwesenheitsliste durchging.
Tsukishima Kei, schien eher jemand zu sein, der keine Freundschaften schloss, bis auf seinen Kumpel Yamaguchi, der mit ihm die Pause verbrachte. Bei mir ist es ähnlich, zwar bin ich hauptsächlich wegen Tobio an diese Schule gegangen, aber auch, weil ich somit jemanden hatte, dem ich mich anvertrauen konnte, ohne neue Freunde finden zu müssen.
Man könnte meinen, ich habe das aus puren Eigennutz getan und vielleicht war das auch so. Insgeheim hoffte ich, dass uns diese Gemeinsamkeit vielleicht näher zusammenbringen würde, dass sich daraus dann eine Freundschaft entwickeln könnte.

Nach dem Unterricht habe ich mir etwas mit Lesen etwas die Zeit vertrieben, bevor ich zur Sporthalle ging, um zu schauen, wie Tobio sich macht. Doch als ich dort ankam, sah ich ihn und einen weiteren Jungen vor dieser sitzen.
"Was machst du denn hier draußen?"
"Nee-san", kam es von ihm, als er zu mir aufsah.
Nach einer weiteren Aufforderung erklärte mir mein Bruder, was vorgefallen war.
"Willst du dir denn wirklich die Chance verbauen diesem Team beizutreten?", fragte ich ihn schlussendlich.
"Nein", war seine kurze Antwort darauf.
"Dann solltest du dich für dein Verhalten entschuldigen und um eine zweite Chance bitten", riet ich ihm, in der Hoffnung, dass er meinen Rat befolgen würde.
Dasselbe ging natürlich auch für den kleinen aufgeweckten Jungen, der uns die ganze Zeit beobachtete.
"Kageyama, du hast eine Schwester? Sie ist aber ganz anders, als du", kam es von diesem, der uns verdutzt ansah.
Ich musste mir ein Lachen unterdrücken, während Tobio nur irgendetwas unverständliches grummelte. Wir sehen uns ähnlich, verhalten uns aber, wie das Gegenteil des jeweils Anderen, bis auf manche Situationen.
Am Ende des Tages, haben sie meinen Rat doch befolgt und es wurde ihnen eine zweite Chance gewährt.

Bis zu diesem Punkt war noch alles gut und es gab nichts, was mich zu diesem Zeitpunkt hätte zweifeln lassen, dass ich mich mit Tsukishima anfreunden könnte. Allerdings kam dieser Moment früher, als gedacht.

Einige Tage später, als Tobio und der kleine Junge von Letztens, der sich als Hinata vorgestellt hatte, Abends für das Drei gegen Drei, was darüber entscheiden würde, ob sie in die Mannschaft aufgenommen werden, trainierten, kamen Tsukishima und Yamaguchi auf uns zu. 
"Seid ihr die Beiden, die schon am ersten Tag Probleme gemacht haben?", kam es von dem bebrillten Jungen, ehe er Hinata wegen seiner Größe aufzog.
Durch Tobio erfuhr ich, dass dies die Beiden sind, gegen welche sie am Samstag spielen.
"Du bist doch Kageyama von der Kitagawa Daichi, was macht so ein Eliteschüler, wie du, auf der Karasuno?", fragte er mit leicht spöttischen Ton.
Mein Bruder ging nicht darauf ein, versicherte ihm aber, dass er gewinnen würde. Da kam wieder seine egoistische Ader durch, welche mich auch dazu gebracht hatte auf die gleiche Schule, wie er, zu gehen.
"Du bist aber selbstsicher, wieder ganz der König?", meinte der Blonde und traf damit seinen wunden Punkt.
"Was willst du eigentlich", erwiderte Tobio sichtlich gereizt.

"König klingt doch voll cool, das passt wie die Faust aufs Auge, mein König. Ich habe das Finale komplett gesehen, wirklich beeindruckend, wie die Anderen deine egoistischen Vorlagen ausgehalten haben, ich könnte das nicht, ah, sie ja am Ende auch nicht mehr, habe ich nicht recht, King?", fragte er süffisant.
Das war der Moment, als er den Bogen überspannte und ich mich zwischen die Beiden stellte. Hinata sah auch so aus, als wolle er etwas unternehmen, doch ich unterband seinen Versuch, in dem ich Tsukishima am Kragen packte und ihn ein Stück zu mir runterzog.
"Was fällt dir ein, so über Tobio zu reden? Er mag zwar etwas egoistisch sein, aber das gibt dir noch lange nicht das Recht, so etwas zu sagen", schnauzte ich ihn an.
Ich lasse mir ja einiges gefallen, aber wenn es um meinen Bruder ging, kommt der Beschützerinstinkt in mir durch.
"Jetzt wird der König auch noch von seiner Schwester beschützt, da bekomme ich es glatt mit der Angst zu tun", fuhr er fort.
Ich war kurz davor, ihm eine Ohrfeige zu geben, als er sich aus meinen Griff befreite und zu Yamaguchi ging, der das ganze nur stumm beobachtet hatte.
"Wie es aussieht hat unser König auch nicht mehr zu bieten, vielleicht gewinnen wir am Ende sogar gegen unsere Hoheit", waren seine letzten Worte, ehe er den Platz verließ.

Er hatte in diesem Moment so arrogant gewirkt, dieses Bild hat sich in mein Gedächtnis eingebrannt, so, dass es immer wieder aufflackerte, wenn ich ihn zu Gesicht bekam.
Dieser Junge und ich hätten bestimmt so etwas wie Freunde werden können, wären wir beide nicht so verdammt stur und eigensinnig gewesen.

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