Sabo (One Piece)

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Ebenfalls ein Wunsch von Rinnight.

Es sind schon einige Jahre seit ihrem Tod vergangen, aber ich konnte sie einfach nicht vergessen. Immer wieder denke ich an unsere Kindheit zurück, wie wir mit Ace und Luffy zusammen Unfug getrieben und davon geträumt haben Piraten zu werden. Es sind meine Liebsten und leider auch einzigen Erinnerungen an sie, denn viel älter ist sie auch nicht geworden.
Sie wuchs, wie wir anderen auch, im Windmühlendorf auf.

Ace und ich begegneten ihr das erste Mal, als wir in der Mülldeponie nach brauchbaren Teilen für unser erstes Schiff gesucht haben. Sie wollte ihre, wie sie es nannte, kostbaren Schätze nicht ohne Gegenleistung abgeben und forderte daher im Austausch, dass sie Mitglied unserer Crew wird. Zuerst waren wir dagegen, da es uns damals gar nicht in den Kram passte ein Mädchen in die Bande aufzunehmen, doch sie blieb hartnäckig und forderte uns sogar heraus. Luffy machte sie ohne weiteres fertig, was früher auch nicht so schwer war, aber selbst Ace und ich hatten Schwierigkeiten gegen sie anzukommen, nur zu Zweit gelang es uns, sie zu besiegen. Weshalb wir uns geschlagen gaben und sie in die Crew aufnahmen.  
Fortan tüftelten wir zu Viert an unserem ersten Schiff und legten uns gelegentlich mit irgendwelchen Wachen oder Dorfbewohnern an.

Irgendwann bekam Dadan von ihr Wind und gab uns ab und an etwas zu Essen für (V/N) mit, da es für sie nicht immer leicht war, sich selbst etwas zu beschaffen. Die Anführerin der Banditen tat zwar immer so, als wären ihr die Anderen egal, aber in Wahrheit machte sie sich um diese oftmals viele Sorgen. Was sich hier überdeutlich zeigte.
Sie wuchs nicht nur mir und meinen Brüdern, sondern auch Dadan und ihrer Banditenbande sehr ans Herz.

Als es endlich soweit war und ich mit unserem ersten Schiff in See stechen wollte, hatte mich (V/N) begleitet. Es hätte ja niemand ahnen können, dass das Boot abgeschossen wird und in Flammen aufgeht. Dennoch gebe ich mir bis heute die Schuld daran. Ich hätte sie bitten sollen im Windmühlendorf zu bleiben. Wieso habe ich sie nur mitgenommen? Ich weiß es nicht und egal, wie oft ich mir diese Frage auch stelle, ich komme zu keiner vernünftigen Antwort. 

Jedes Jahr aufs neue besuchte ich ihren Grabstein, den Dadan und ihre Bande für sie aufgestellt hatten, allerdings gab es keine Leiche, die sie hätten begraben können.
"Wer würde schon nach einer einzigen Leiche suchen?", kam es von den Fischern.
Ich habe Tage, nein, sogar Wochen, gar Monate lang das Meer nach ihr abgesucht, um wenigstens etwas von ihr begraben zu können. Doch ich fand nicht eine Spur von ihr. Diese Tatsache entfachte in mir einen kleinen Funken Hoffnung, dass sie vielleicht doch noch leben könnte. Vielleicht wurde sie ja, ebenso, wie ich, von jemandem gerettet. Ich war nicht bereit ihren Tod zu akzeptieren, ich konnte es einfach nicht. 

Wie gern würde ich noch einmal ihre Stimme hören oder das Strahlen in ihren Augen sehen, wenn sie sich über etwas freute. 
Sie lebt in meinen Erinnerungen weiter und diese werde ich bis zu meinem Ende in Ehren halten. Das ist auch das Einzige, was ich tun konnte, damit sie nicht in Vergessenheit gerät.
Ich denke gern an diese Zeit zurück, obwohl diese Erinnerungen auch viele negative Gefühle wieder aufwühlen, die ich versuche zu unterdrücken, doch immer, wenn ich vor ihrem Grab stehe, übermannen mich diese und ich breche in Tränen aus.
In diesen Momenten bilde ich mir immer ein (V/N) würde eine Hand auf meine Schulter legen und mir etwas zu flüstern. Allerdings habe ich mich nie umgedreht, um meiner Illusion nicht beraubt zu werden.
Ihre Worte klangen verständlicher, als je zuvor an mein Ohr.
"Gib dir nicht weiterhin die Schuld, du konntest nichts dafür", hauchte sie mit sanfter Stimme.
Meine Hand, die bis eben noch auf dem Grabstein geruht hatte, verkrampfte sich zu einer Faust, was den kläglichen Versuch gleichkam mich daran zu hindern, mich nach ihr umzudrehen. Um mir die Hoffnung zu erhalten, dass sie noch am Leben war und ich nicht jeden Moment ins Leere schauen würde, sobald ich nach hinten sah.

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