Senri Shiki (Vampire Knight)

484 20 0
                                    

Ebenfalls ein Wunsch von Fushimi_Saki_Chan.

Mein Vater schickte mich auf die Cross-Academie, weil er meinte, dass ich dort sicher wäre, zumal Kaname, ein alter Freund der Familie, diese Schule ebenfalls besucht. Allein bei dem Gedanken, mit all den anderen Vampiren zusammenzuwohnen, stellten sich mir die Nackenhaare auf.
Dementsprechend weniger begeistert betrat ich den Campus meines neuen Heims, wo bereits ein brünettes Mädchen und ein weißhaariger Junge auf mich warteten.
"Du musst (V/N)-san sein. Ich bin Yūki und der grimmige Kerl neben mir ist Zero", stellte sie sich und ihren Kollegen vor.
Ich nickte nur und die Beiden brachten mich zum Büro des Rektors, wo auch Kaname bereits auf mich wartete. Kaien belehrte mich noch über die Regel an seiner Schule, ehe mich der Brünette zum Mondwohnheim führte.
Kaname, der mir meinen Missmut wohl angesehen hatte, entgegnete vor dem Wohnheim, dass ich mir keine Sorgen, um meine neuen Mitschüler machen zu brauche, da es sich keiner wagen würde den Frieden hier zu stören. Aber das taten sie nur, weil sie alle so viel Respekt vor ihm hatten.

Schon in den darauffolgenden Tagen eckte ich mit meiner Art bei einigen meiner Mitbewohner an, was nicht selten in einem Streit endete. Gerade Aidō hatte es sich zur Aufgabe gemacht mich zu provozieren.
Glücklicherweise gelang es mir ab und an ihm aus dem Weg zu gehen, auch wenn das nicht immer ganz einfach war. In diesen Momenten begebe ich mich meist in den Wohnbereich, wo mir nur ein schlafender Senri Gesellschaft leistet. Das sind die einzigen Augenblicke, wo ich wirklich ich selbst sein kann und die Stille um mich herum genoss.
Normalerweise war ich längst auf meinem Zimmer, wenn mein Gegenüber aufwachte, doch dieses Mal öffneten sich seine blaugrauen Augen früher als sonst. Ich versuchte mir das allerdings nicht anmerken zu lassen, schließlich wollten wir beide nur unsere Ruhe.

Wortlos hielt der Rothaarige mir seine Packung Pockys entgegen. Zögerlich nahm ich mir einen und bedankte mich leise.
"Du hast ja doch andere Seiten an dir", meinte er plötzlich, was mich überrascht aufsehen ließ.
"Wie meinst du das?", erwiderte ich verwirrt.
"Ich hatte nicht gedacht, dass du auch mal ruhig sein kannst. Das finde ich wesentlich angenehmer", erklärte er mit müdem Blick.
Seine Worte ließen meine Wangen erröten, weshalb ich beschämt nach unten sah, so, dass meine Haare mein Gesicht verdeckten.
Bei dieser, in meinen Augen etwas peinlichen Begegnung, blieb es nicht.

Senri's Pov

(V/N)'s streitlustige und aufbrausende Art in der Nähe von den Anderen ist schon manchmal ganz schön anstrengend und schwer zu ertragen. Allerdings glaube ich, dass sie vor uns allen nur die Starke spielt, weil sie ihre verletzliche Seite nicht zeigen möchte. Wenn sie mit mir allein ist, ist sie viel ruhiger, fast schon schüchtern. Diese beiden Seiten von ihr sind so unterschiedlich wie Tag und Nacht.
Dadurch viel es mir anfänglich schwer mir ein Bild von ihr zu machen, doch nachdem ich zufällig ein Gespräch von ihr und Kaname mitangehört hatte, viel es mir deutlich leichter sie zu verstehen.
Denn ich fand heraus, dass sie scheinbar ein Mischling aus Mensch und Vampir war, was einiges erklären würde. Die Kinder zweier Rassen wurden bisher in der Geschichte immer verachtet, da sie unreines Blut hätten und ihre Vorfahren damit entehren würden.

"Meint ihr, sie ist wirklich ein Vampir, sie wirkt auf mich jedenfalls nicht so", brachte Aidō eines Abends zur Sprache.
"Du wirkst auch nicht gerade wie einer, aber ich verstehe, was du meinst", entgegnete Ruka zustimmend.
Auch ich habe mir bereits etwas ähnliches gedacht, aber Kaname's Worte gaben mir Gewissheit, über das Geheimnis, welches sie zu hüten versuchte.
Ich mischte mich nicht in Diskussion ein, sollten sie dich denken, was sie wollten, ich wusste es besser. Aber niemand würde es von mir erfahren, das wäre schließlich nicht fair (V/N) gegenüber.

Als wir uns im Wohnbereich erneut schweigend gegenüber saßen, fragte ich, ob ich mich mit meiner Annahme richtig lag, dass sie die Anderen auf Abstand hält, um nicht Gefahr zu laufen, dass diese sie verletzen könnten, sobald sie von ihrer Herkunft erfahren würden.
Sie war zuerst überrascht, bestätigte dies dann aber.
"Wirst du mich nun auch verachten, nachdem du die Wahrheit weißt?", fragte sie mich mit einem traurigen Unterton in der Stimme, während ihre Augen meinem Blick auswischen.
"Nein, mir ist es egal, was für Blut in deinen Adern fließt, das ändert immerhin nichts an deinem Charakter", erwiderte ich nur, woraufhin sich ihre Anspannung löste und ein leises "Danke" ihre Lippen verließ.

Anime/Manga OneshotsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt