Gilgamesh (Fate/Stay Night UBW) Teil 2

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Wie in einem Meer aus Nichts drohte ich in der Dunkelheit zu ertrinken, doch der Schmerz, welchen ich nur noch stumpf vernahm, signalisierte mir, dass ich noch lebte. Es fühlte sich so an, als wäre mein Körper nicht mehr weit von seinem Tod entfernt. Meine Sinne schalteten langsam ab, so dass ich meine Umgebung bloß noch schwach wahrnahm. Es war nur noch eine Frage der Zeit, bis mein Herz aufhören würde zu schlagen.
"Willst du etwa hier sterben?", drang gedämpft die Stimme meines Masters an mein Ohr.
Ja, das wollte ich, um wenigstens in diesem Krieg diesen Teufelskreis zu durchbrechen. Dieses eine Mal würde es mir schon genügen. Ich öffnete meine Augen und sah den Heldengeist mir gegenüber verschwommen, dennoch glaube ich, ein Lächeln bei ihm erkannt zu haben.
"Du bist doch mein Servant, daher befehle ich dir, überlebe und töte deinen Gegner", damit verwendete er seinen letzten Befehlszauber.
Meine Glieder schmerzten, als sich mein Körper zu bewegen begann. Ich schritt zurück und die Klinge glitt aus meinem Leib.
"Du lebst also noch", stellte Gilgamesh leicht grinsend fest.
Könnte ich nach meinem freien Willen handeln, dann wäre dies sicherlich nicht mehr der Fall.
"Das wird sich gleich ändern", kam es von ihm, als er sein Noble Phantasm, Gate of Babylon, beschwor.

Eine goldene Wand mit einer Vielzahl von Schwertern erschien. Der Untergang für jeden Gegner. Ich hätte mich fast glücklich schätzen können, durch diese Fähigkeit gerichtet zu werden, wenn ich denn nicht noch mein eigenes Noble Phantasm gehabt hätte, welches die stärkste Verteidigung beinhaltet, allerdings ist diese nicht undurchdringbar. Und genau dieses aktivierte sich, noch ehe die ersten Schwerter auf mich losschoßen. Die hellblaue Barriere fing die meisten Schwerter ab, jedoch durchbrachen einige den Schild und trafen mich. Eine Besonderheit hatte meine Fähigkeit jedoch, sie wirkte wie ein Spiegel, der die Angriffe des Gegners reflektiert und diese auf ihn zurückwirft. Wirklich passend für jemanden wie mich, der die meisten Kämpfe nur mit solchen Taktiken gewonnen hatte. Ich habe mich schon immer als Feigling gesehen, der das Gefecht gescheut hat, aber nie die Wahl hatte, diesem zu entgehen. Ich besaß nicht die Kraft, um den Kampf mit reiner Stärke für mich zu entscheiden. Daher bewundere ich Menschen, wie Gilgamesh, die dies, ohne Tricks anzuwenden, schaffen.

Die Schwerter, die in dem Kraftfeld stecken geblieben waren, drehten sich nun mit der Spitze zu ihrem Besitzer, so dass es aussah, als hätte ich sein Noble Phantasm kopiert. Er ließ noch mehr Schwerter erscheinen.
"Dann wollen wir mal sehen, wer stärker ist", Gilgamesh schien nicht besonders erfreut zu sein, dass jemand sein Eigentum so einfach gegen ihn richtet.
Ich hatte schon viel Blut verloren und würde nicht mehr lange durchhalten, doch der Befehlszauber zwang mich dazu, den Angriff zu vollenden. Fast zeitgleich schossen die Schwerter auf uns zu. Während die meisten meiner Schwerter gegen welche von seinen prallten, so dass diese gegenseitig zu Boden fielen, schnitten sich die anderen tief in unser Fleisch. Der Kampf wird wohl für uns beide kein gutes Ende nehmen.

Nur warum ist er nicht ausgewichen? Gilgamesh hätte es sicherlich ohne Probleme geschafft, doch er hat die Schwerter nicht einmal abgewehrt. Ob er sich freiwillig hat treffen lassen? Hat es ihm sein Stolz verboten oder gab es für sein Handeln einen anderen Grund?
Darüber nachzudenken war pure Zeitverschwendung, da es mich nicht im geringsten weiterbrachte und ich die Antwort sowieso niemals erfahren werde.
Meine Beine verloren ihre Kraft und ich fiel zu Boden. Auch Gilgamesh lag nach einer Weile auf dem Erdboden, darauf wartend, dass er stirbt.
Der einsetzende Regen vermischte sich mit unserem Blut und bildete eine Lache, um unser beider sterbender Körper.

Ich weiß nicht genau, was ich mir dabei gedacht hatte, aber ich streckte mit letzter Kraft meine Hand nach ihm aus, obwohl ich ihn nicht erreichen konnte, gab mir seine Nähe Halt und verhinderte, dass ich einen Nervenzusammenbruch erlitt.
Letztendlich war es doch genau wie damals, ich hatte mir umsonst Hoffnungen gemacht, dass durch ihn der Teufelskreis durchbrochen werden würde. Aber es war wirklich schön, ihn kennenlernt zu haben und ich hoffe sehr, dass ich ihm irgendwann wieder begegnen werde, allerdings ohne einen Kampf.

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