Soma Schicksal (God Eater)

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Ebenfalls ein Wunsch von Yukiko_Okumura.

Soma wird von den meisten anderen God Eatern gefürchtet und Todesengel genannt. Dieser Spitzname entstammt unhaltbaren Gerüchten, dass das Risiko zu sterben in seiner Gegenwart besonders hoch sei. Alles völliger Blödsinn. Leider glaubt Soma selbst daran, weil seine Mutter bei seiner Geburt gestorben ist und er sich die Schuld dafür gibt. Es geht sogar soweit, dass er in Kämpfen waghalsige Angriffe einsetzt, um zu sterben. Aber das will ich nicht zulassen, denn das würde mein Herz zerreißen. Genau aus diesem Grund habe ich so hart trainiert, um in Einheit 1 aufgenommen zu werden und ihm zu zeigen, wie schön das Leben sein kann, dass es auch in so einer Welt noch Hoffnung geben kann.

Lindow und Sakuya wurden beide auf Solomissionen geschickt, so blieben nur noch Soma und ich übrig. Major Amamiya beauftragte uns damit, mit einer Einheit von Frischlingen eine Horde von Ogretails zu töten. Eigentlich ein simpler Auftrag. Diese Aragami sind nicht sonderlich stark, es sei denn, man vernachlässigt seine Deckung oder man wird von ihnen umzingelt.

 Diese Aragami sind nicht sonderlich stark, es sei denn, man vernachlässigt seine Deckung oder man wird von ihnen umzingelt

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Es dauerte nicht lange, bis wir diese lästigen kleinen Viecher erledigt hatten. Die Neulinge schlugen sich gut, in anbetracht der Tatsache, dass es ihre erste Mission war. Sie haben nur wenige Plessuren davongetragen. Wir waren gerade auf den Rückweg zum Stützpunkt, als wir plötzlich von einem Ravana angegriffen wurden. Ausgerechnet ein hochrangiger Aragami, die Anfänger konnten nicht viel ausrichten und auch wir beide würden ihn nur mit Mühe und Not aufhalten können. Von töten war keine Rede, wir würden es maximal schaffen, ihn solange zu beschäftigen bis Verstärkung eintrifft.

"Kehrt zum Stützpunkt zurück!", wies ich die unerfahrenen God Eater an, welche beinahe zu Salzsäure erstarrt sind vor Angst

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"Kehrt zum Stützpunkt zurück!", wies ich die unerfahrenen God Eater an, welche beinahe zu Salzsäure erstarrt sind vor Angst.
Ich selbst stellte mir währenddessen die Frage, was dieser Aragami hier machte. Es war weder sein Revier, noch hatte die Zentrale ihn bemerkt.
"(V/N), geh auch!", befahl mir Soma, als er gerade einen Angriff parierte.
"Nein! Ich lasse dich nicht allein zurück. Ich werde schon nicht sterben, denn du bist kein Todesengel!", erwiderte ich wütend.
Er wollte mich loswerden, damit ich ihm nicht von seinem Kamikaze-Angriff abhalten kann.

"Was wissen wir über diesen Aragami?", fragte ich über Funk den Stützpunkt.
Einen Moment herrschte Stille, ehe wir die Antwort erfuhren.
"Ravana, ein Aragami, der zum Teil aus Maschinen und zum Teil aus Lebewesen besteht. Gleicht einem Vajra, wenn es angreift. Es gibt Spekulationen dass ein Vajra Waffen verschlang und sich zu Ravana entwickelte, aber die Wahrheit ist unbekannt. Es verwendet hauptsächlich Fernangriffe, wenn es erregt ist. Nehmt euch auch davor in acht, wenn es seine Kanone bereit macht und sie nach vorne dreht, ist die Kanone selbst auch ein Angriff, so dass er jeden in seiner Bewegung unterbrechen kann, der sich in unmittelbarer Nähe befindet", hörten wir die Zentrale durch unsere Ohrstecker.

Auf den großen weitflächigen Gelände konnten wir zwar den Angriffen besser ausweichen, aber diese Bewegungsfreiheit kam auch unserem Gegner zugute. Zudem erschwerte es uns den Ravana zu attackieren, da er immer wieder zurückwich.
Im Laufe des Kampfes bemerkte ich, dass sein Kopf empfindlicher auf Treffer reagierte. Deshalb zielte ich vermehrt darauf. Allerdings versetzte es den Aragami in Rage, wodurch er uns unkontrolliert mit seiner Kanone unter Beschuss nahm.
Durch die Druckwelle, welche von dem letzten Schuss ausging, wurde ich zurückgeschleudert und ließ dabei meine Verteidigung fallen, während Soma noch aufrechtstand, da er seinen God Arc als Schild einsetzte. Ich gab nun ein gefundenes Fressen für den Ravana ab.

Er ludt seine Kanone auf und feuerte den Schuss auf mich ab. Meine Körpermitte wurde durchlöchert. Ein stechender Schmerz durchzog meinen Körper, der mich auf die Knie zwang. Blutspuckend saß ich am Boden, die Kleidung, die ich an meinem Leib trug, wurde mit der roten Flüssigkeit getränkt. Soma warf seine letzte Blendgranate auf den Aragami und eilte in meine Richtung. Er hob mich hoch und brachte mich in Sicherheit. Soma lehnte mich an die Wand eines eingestürzten Gebäudes.
"Sein Kopf... ist die Schwachstelle", teilte ich ihm meine Feststellung mit, da mir bewusst war, dass er weiterkämpfen würde.
Er nickte verstehend und lief wieder in Richtung Aragami. Soma hätte mich zurücklassen und lieber sein eigenes Leben retten sollen, anstatt es zu riskieren, um mich zu beschützen.

Er verschwand aus meinem Sichtfeld, nur noch die Kampfgeräusche waren zu hören.
Wie kam es eigentlich dazu, dass ich mich in ihn verliebt habe? Fragte ich mich selbst, als ich kurz in Erinnerungen schwelgte.
Meine frühere Einheit bestand aus einem Haufen lebensmüder Idioten, die einen in jede missliche Lage brachten, die man sich vorstellen kann. Nur durch Einheit 1 konnten wir dem Tod mehrere Male gerade so von der Schippe springen. Das war einer der Gründe, weshalb ich mich versetzen ließ. Der andere ist Soma, schon damals weckte seine verschlossene Art mein Interesse. Die Gerüchte über ihn ließen dieses Gefühl nicht abflauen, sondern bestärkten es noch.

Als ich Einheit 1 eingeteilt wurde, konnte ich ab und an beobachten, wie sich ein kleines Lächeln auf Soma's Lippen schlich. Zusammen mit Sakuya und Lindow fühlte es sich so an, als seien wir Vier eine Familie und das gute Verhältnis zu jedem bestätigte für mich dieses Gefühl. Ich würde alles dafür tun, um ihn noch einmal Lächeln zu sehen.
Auf einmal vernahm ich Schüsse, die nicht von dem Ravana stammen, dies ließ mich aus meinen Gedanken hochschrecken. War denn etwa schon Verstärkung eingetroffen? Langsamen Schrittes näherte ich mich dem Schlachtfeld, um ein besseres Bild über die momentane Lage zu verschaffen. Immer mehr Blut tropfte aus der riesigen Wunde, aber ich wollte nicht stehen bleiben, bis ich wusste, ob es Soma gut ging.

Schemenhaft konnte ich die Silhouetten von Sakuya und Lindow erkennen, aber diese waren doch selbst auf Mission, wie konnte das sein?! Meine Aufmerksamkeit richtete sich auf Soma, der erbittert auf den Aragami einschlug. So wie auch sein Kamerad, unser Anführer Lindow, während Sakuya ihnen Feuerschutz gab. Ich hatte keine Ahnung, ob ich mir das nur einbilde, schließlich hatte ich bereits viel Blut eingebüßt oder ob das wirklich der Realität entsprach. Mein God Arc lag noch immer in der Lache aus meinem eigenen Blut. Ich werde ihm helfen, auch wenn es mich mein eigenes Leben kosten wird. Zumindest er soll lebend zurückkehren. Kurz bevor ich meine Waffe erreichte, gaben meine Beine nach. Verzweifelt streckte ich meine Hand nach meiner sensenförmigen Waffe, doch sie war zu weit weg, als dass ich es geschafft hätte sie zu ergreifen.

Ich wurde auf den Rücken gedreht und sah seine platinblonden Haare. Was war passiert? Ich konnte den Ravana nicht mehr hören, hatte er ihn etwa besiegt? Er beugte sich über mich, in seinen dunkelblauen Iriden spiegelte sich Traurigkeit aber auch Zorn wieder. Meine Sicht verschwamm allmählich, mit mir geht es wohl zu Ende. Dann will ich ihm wenigstens noch etwas auf seinen weiteren Weg mitgeben. Meine Gefühle für ihn spielen im Moment keine Rolle, wichtig ist, dass er weiterlebt, auch wenn ich hier sterbe.
"Du bist kein Monster und auch kein Todesengel, ich hoffe, das hast du endlich verstanden. Also erfüll mir diese eine Bitte und lebe weiter", erhob ich zum letzten Mal meine Stimme und legte meine linke Hand, welche noch nicht mit Blut befleckt war, an seine Wange.

Er biss sich auf die Lippen und kniff die Augen zusammen. Soma schien wirklich im Inneren mit sich zu ringen, da er doch sein ganzes Leben lang etwas anderes getan hatte.
"Ich werde weiterleben, für dich!", meinte er auf einmal entschlossen.
"Das wollte ich hören", flüsterte ich.
Meine Hand sank zurück in die größerwerdende Blutlache. Meine Iriden verloren ihren Glanz und Soma's Stimme hörte sich an, als wäre sie weit weg.
Ich kann ihn zwar auf seinem weiteren Werdegang nicht begleiten, aber ich werde immer über ihn wachen.
Es tut mir leid, Soma, dass ich dir nicht die Schönheit dieser Welt zeigen konnte und dass ich dich einfach allein zurücklasse. Ich hoffe, du vergibst mir irgendwann.

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