Tora Igarashi (Maid Sama)

1K 41 5
                                    

Dieser Oneshot wurde sich gewünscht von NeneKer6.

Durch ein Stipendium habe ich es auf die Miyabigaoka Oberschule geschafft, aus eigener Hand hätte ich die Schulgebühren nicht tragen können. Um dieses nicht zu verlieren lerne ich die meiste Zeit in der Schulbibliothek. Was mich quasi zu einem Außenseiter gemacht hat, der von einigen, aufgrund meiner guten Noten, beneidet wird. Wiederum andere haben mich regelrecht angefleht ihnen Nachhilfe zu geben. Na ja, dagegen habe ich eigentlich nichts, wenn es da nicht diesen überheblichen Schülerpräsidenten gäbe, der mit seinem Können protzt. Allerdings lagen wir bei den Prüfungen meisten gleich auf.

Als ich wie so oft, mit der Nase in einem der Bücher steckte, vernahm ich Schritte, die sich auf mich zu bewegten, was mich instinktiv zum Aufblicken verleitete.
"Kann ich etwas für dich tun, Igarashi-kun?", fragte ich den Blonden, der normalerweise nie hierher kam, geschweige denn etwas mit mir zu tun haben wollte.
"(V/N), dir fällt es doch schwer die Lehrmittel zu bezahlen, habe ich recht? Der Schülerrat könnte dir dabei unter die Arme greifen, dafür müsstest du nur in den Prüfungen schlechter abschneiden, als ich", sprach mit leicht überheblichen Ton, als er sich demonstrativ mit der Hand auf der Tischplatte abstützte.
Das war also seine Intension. Unsere Schule als Einser-Schüler und Schülerratspräsident zu repräsentieren reicht ihm anscheinend nicht, er will auch noch Jahrgangsbester werden, wobei ich ihm allerdings im Weg stand.

"Tut mir leid, wenn ich für dich eine Konkurrentin darstelle, aber ich bin nicht käuflich, du solltest lieber lernen, als dich mit irgendwelchen Leuten zu amüsieren, die es nur auf dein Geld abgesehen haben.
Außerdem will ich mein Stipendium nicht verlieren", entgegnete ich gleichgültig.
Augenblicklich bereute ich den letzten Satz. Tora hat an dieser Schule großen Einfluss und könnte mir mein hart erarbeitetes Stipendium einfach so wegnehmen, wenn ihm danach ist. Aber ich wollte mir nicht erlauben auch nur eine einzige Schwäche zu zeigen, weshalb ich die desinteressierte Fassade aufrechterhielt.
"Was fällt dir ein...", bevor er weiter reden konnte, unterbrach ich ihn.
"Ich bin nicht an deinem Geld interessiert, wenn du mich nun entschuldigen würdest, ich habe besseres zu tun", meinte ich und sah wieder in mein Buch.
"Tch", kam es nur von ihm, als er sich umdrehte und die Bibliothek verließ.

Scheinbar hatte ich soeben sein Ego und womöglich auch seinen Stolz verletzt. So wie ich ihn einschätze, wird er nicht so schnell locker lassen, vor allem, da die Prüfungen bevorstanden.
Einige Tage vergingen in denen er mich weder ansprach noch eines Blickes würdigte. Ich hatte ihn wohl wirklich gekränkt. Es würde mich nicht wundern, wenn er sich irgendetwas ausdenkt, um sich an mir zu rächen, etwas, was mir genauso unangenehm ist.

In der Pause setzte ich mich nach Draußen, um wenigstens einmal am Tag an der frischen Luft zu lernen. Als der Schülerratspräsident auf mich zu kam. Wieso muss er eigentlich immer kommen, wenn ich gerade lerne?
Du bist ja schon wieder fleißig am Lernen, gönne dir doch Mal eine Pause", begann er und ich wusste genau worauf er hinaus wollte.
Er konnte hier draußen nicht so ausfällig werden, wenn er seinen guten Ruf nicht verlieren wollte. Deshalb setzte ich ganz beruhigt mein Spiel fort.
"Ich werde dein Angebot nicht annehmen, egal wie oft du es versuchen magst, Igarashi-kun", kam ich ihm zuvor, ehe er überhaupt die Möglichkeit hatte wieder damit anzufangen.
"Na komm, gib doch zu, dass dir das Lernen und der Druck gute Noten schreiben zu müssen, um an der Schule zu bleiben zu viel wird, der Schülerrat kann dir bei deinen Geldproblemen unter die Arme greifen, dafür musst du nur bei den Prüfungen schlechter abschneiden, als ich."
Es wäre zwar schön, nicht immer so unter Druck zu stehen, aber damit würde ich auch meine bisherigen Leistungen einfach so wegradieren.

"Wie bereits gesagt, habe ich kein Interesse daran."
"Dir ist aber schon bewusst, dass ich dein Stipendium jederzeit unwirksam machen kann, also warum bist du so stur?"
Ich hatte damit gerechnet, dass er diese Möglichkeit in Betracht ziehen könnte, aber, was mache ich denn jetzt? Ohne Stipendium kann ich nicht mehr auf diese Schule gehen, allerdings wollte ich auch nicht klein beigeben, sonst denkt er am Ende noch, er kann sich alles erlauben.
"Ja, das ist mir bewusst, aber ich habe für das Stipendium hart gearbeitet und ich will nicht, dass diese Arbeit umsonst war. Wenn du also unbedingt besser, als ich werden willst, könnten wir zusammen lernen", schlug ich ihm schlussendlich vor.
"(V/N), ich kann mir die besten Nachhilfelehrer leisten, ich brauche deine Hilfe nicht", entgegnete er mit einem süffisanten Grinsen.
"Dann solltest du es ohne Probleme schaffen, mich zu übertreffen", meinte ich schulterzuckend und ging.
Wenn er so davon überzeugt ist, es auch ohne Hilfe zu schaffen, wieso hat er dann zuerst versucht mich zu bestechen?

Scheinbar war er dann doch nicht mehr so überzeugt davon es nur mit seinen Privatlehrern zu schaffen, dass er auf eine andere Taktik umschwenkte. Nämlich mich nach Leibeskräften vom Lernen abzuhalten, in dem er mir die Aufgaben aufdrückte, die normalerweise der Tagesdienst erledigte. Immer wenn ich ihn darauf ansprach, tat er so, als würde er von nichts wissen. Aber am Ende hatten wir wie durch ein Wunder in jeder Prüfung die gleiche Punktzahl, was mich doch etwas überraschte, da ich kaum Zeit zum Lernen gefunden hatte. 

"Siehst du, ich hab dir doch gesagt, dass ich deine Hilfe nicht brauche"
"Aber übertroffen hast du mich dennoch nicht. Vielleicht schaffst du es ja nächstes Jahr, ohne faule Tricks anzuwenden, Igarashi-kun."
"Meinetwegen, aber das Igarashi-kun kannst du dir sonst wo hinstecken, nenn mich gefälligst einfach nur Tora", verlangte der Blonde auf einmal.
Meint er das ernst, aber wieso? Wir kennen uns doch kaum. Er hat mich ja auch von Anfang an beim Vornamen genannt, also ist das doch nur fair, oder?
"Von mir aus, Tora. Leichter werde ich es dir deswegen auch nicht machen", entgegnete ich neckend.
Er sah mich ja schließlich als Konkurrentin, also werde ich mich weiterhin bemühen Jahrgangsbeste zu bleiben, allein schon, um ihn zu ärgern.
"Alles andere wäre auch zu langweilig"
Verstehe, für ihn ist das also nichts weiter, als ein Spiel. Das hätte ich mir auch denken können.

Anime/Manga OneshotsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt