Satori Tendō (Haikyuu!!)

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Ebenfalls ein Wunsch von Violett200712.

Kränklich und schwach beschrieb mich eigentlich ganz gut. Nur mit viel Mühe habe ich es geschafft mir meinen Wunsch zu erfüllen und Klassensprecherin zu werden. Einzig Tendō kennt mein kränkliches Ich, welches ich vor den Anderen zu verstecken versuchte.
Ich kann es mir selbst nicht erklären, aber aus irgendeinem unerklärlichen Grund bekam ich andauernd Liebeserklärungen von Jungs, die ich gar nicht kannte, ich wusste nur, dass sie auf die gleiche Schule gehen, wie ich. Es tat mir jedes Mal leid sie zurückzuweisen, weil ich ihre Gefühle nicht erwidere. Irgendwann wurde es dann doch ziemlich anstrengend und lästig, so, dass ich nach einer anderen Lösung suchte, die verdeutlichte, dass ich kein Interesse hatte.

Mir kam nach geraumer Zeit eine Idee, die mehr als nur eigennützig war und diese wollte ich nicht verwenden, da ich dabei meinen besten Freund benutzen würde. Allerdings änderte sich meine Einstellung, als ich mit ihm zusammen zu Mittag aß. Von weitem konnte man bereits wieder einen liebeskranken Jungen sehen, der auf uns zukam.
"Tendō, kann ich dich um einen Gefallen bitten? Könntest du meinen Freund spielen, natürlich, nur, bis dieser Aufruhr ein Ende hat", offenbarte ich ihm meine Idee, auf die ich selbst nicht sonderlich stolz war.
Er überlegte einen Moment, ehe er zustimmte. Ich war erleichtert über seine Zusage, aber auch ein bisschen überrascht, ich hätte nicht gedacht, dass er einfach so zusagt.

Mittlerweile war auch der Junge bei uns angekommen. Er zögerte einen Augenblick, ehe er den Mut gefasst hatte, mir seine Liebe zu gestehen.
"(N/N)-san, ich habe mich in dich verliebt, würdest...", weiter kam dieser jedoch nicht, da Tendō ihn unterbrach.
"Tut mir leid, aber (V/N) hat bereits einen Freund, nämlich mich, also halt dich gefälligst von ihr fern", um seine Worte noch einmal zu bekräftigen, legte er einen Arm um mich, was mich erröten ließ.
Er spielte seine Rolle wirklich erstaunlich gut, dafür, dass er diese gerade zum ersten Mal zeigte.
Der Junge, dessen Namen ich nicht einmal kannte, sah gekränkt aus, als er wieder zu seinen Freunden zurückging.

"Vielen Dank", bedankte ich mich bei ihm, da es so gut mit gemacht hatte.
"Du brauchst dich doch nicht bei mir zu bedanken, immer hin bist du jetzt meine Freundin", grinste er und platzierte einen Kuss auf meiner Wange.
Erneut wurde ich rot und versuchte mein Gesicht vor ihm zu verbergen.
"Ich finde es wirklich süß, wenn du rot wirst", erwiderte der Rothaarige nur belustigt.
Von diesem Tag an hatte er es sich zur Aufgabe gemacht, mich in jeder erdenklichen Situation zum Erröten zu bringen. Selbst, als er bereits seit über einen Monat meinen Freund spielte reagierte mein Körper immer so, wie am Anfang, auf seine Berührungen.

Während der Mittagspause saß ich auf dem Pausenhof und wartete auf Tendō, der noch etwas zu erledigen hatte, als ich plötzlich zwei starke Arme um meiner Taille spürte. Meine Wangen wurden warm und aus dem Augenwinkel sah ich den roten Schopf meines Freundes.
"(V/N)-chan, was bist du denn so rot? Mache ich dich etwa nervös?", fragte er grinsend. 
Da er die Antwort bereits wusste, nickte ich nur.
"Ist das so?", hauchte er an mein Ohr.
Als sein warmer Atem meine Haut streifte, stellten sich mir die Nackenhaare auf und mein Gesicht wurde noch eine Nuance dunkler.
Damals wusste ich nicht, ob er meine Bitte nur angenommen hatte, um mich zu ärgern, oder ob er mir wirklich helfen wollte. Trotz seiner mir unbekannten Beweggründe genoss ich jeden Augenblick mit ihm sehr, obwohl ich mir meiner Gefühle nicht sicher war. Immerhin sind wir doch bloß Freunde, oder nicht?

Alle schönen Momente haben einmal ein Ende, so auch dieser und so kam der Tag, an dem ich unsere Vereinbarung auflösen wollte, schließlich hielten meinen früheren Verehrer nun von mir fern, also gab es keinen Grund dieses Spiel weiterhin aufrechtzuerhalten.
"Tendō, es ist Zeit, unsere Beziehung zu beenden", begann ich, um nicht um den heißen Brei zu reden.
"Und was ist, wenn ich gar nicht mit dir Schluss machen will? Wenn ich weiterhin dein Freund sein möchte?", fragte er.
Zuerst nahm ich an, dass er mich nur necken wollte, aber seine Worte klangen so ernst, dass ich etwas darauf erwiderte.

"A-aber das geht nicht, ich liebe dich doch gar nicht", nuschelte ich.
Ich war mir zu unsicher und wollte ihm deshalb keine falschen Hoffnungen machen, ich meine, ich habe die Zeit mit ihm ja auch davor genossen, wieso sollte es jetzt anders sein, es hat sich ja nichts geändert, wieso sollte dieses Gefühl in meiner Brust plötzlich Liebe sein?
Es tat mir leid, ihn damit zu verletzen, aber für mich ist er nun Mal nur ein Freund, nicht mehr und nicht weniger.
"Dann werde ich dich halt dazu bringen, dich in mich zu verlieben", gab er von sich, was mich total überraschte.
Mit dieser Reaktion hatte ich nun wirklich nicht gerecht, eher, dass er es schmollend akzeptiert und wir in unserer Freundschaft da weiter machen, wo wir stehen geblieben sind. Aber Tendō war nun Mal unberechenbar.

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