L Lawliet (Death Note)

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Dieser Oneshot wurde sich gewünscht von FoxSinofGreed97.

(H/F) = deine Haarfarbe
(F/P) = Farbe der Perücke

Der Alltag im Gefängnis war so langweilig, die behandeln einen alle, als sei man eine zum Tode verurteilte Schwerverbrecherin, na gut, im Grunde war ich das auch, aber das ist nebensächlich.
Zur Zeit trieb Kira sein Unwesen und die meisten Insassen fürchteten sich davor, dass es sie erwischen könnte. Ich hingegen wartete nur darauf, denn es könnte noch Jahre dauern, bis ich hingerichtet werde und das Warten machte mich müde.
Doch dann kam eines Tages meine Erlösung in Form eines älteren Herrens mit Hut und Mantel, der einen Laptop bei sich hatte.

Einer der Wärter brachte mich, in Handschellen, in den Raum, in dem ich meinen Besuch empfangen konnte. Man ließ uns auf bitten des Mannes allein. Dieser klappte den Laptop auf, auf dessen Bildschirm war ein verschnörkeltes L zu sehen.
"Du bist also (N/N) (V/N)", ertönte eine verzerrte Stimme aus dem Laptop.
Ich hatte bereits eine Ahnung, wer es sein könnte, aber es war auch zu einfach.
"Und du bist L, richtig? Was willst du?", äußerte ich meine Vermutung und kam gleich zum Punkt.
"Korrekt. Man hat es dir sicherlich noch nicht mitgeteilt, aber man konnte in allen Fällen deine Unschuld zu 100 Prozent wiederlegen, was bedeutet, dass du bald hingerichtet wirst", begann er zu erklären.
"Und weiter?", kam es leicht genervt von mir.
Dass die das überhaupt überprüft haben, nachdem ich solange mit ihnen Katz und Maus gespielt habe und mich schlussendlich gestellt hatte. Die japanische Polizei ist wirklich zu freundlich, obwohl sie doch alle Hände voll zu tun hatten diesen Kira zu schnappen.

"Du fragst dich sicherlich, weshalb die Polizei das untersucht hat, oder? Nun, ich habe sie darum gebeten", kommentierte er meinen unausgesprochenen Gedankengang.
"Was bringt dir das?", fragte ich weiter und zog meinen rechten Fuß auf die Sitzfläche.
"Deine Hinrichtung ist in exakt zwei Tagen angesetzt. Es wurde bereits den Medien mitgeteilt. Wie du dir sicherlich denken kannst, sind alle Reporter bereit über deinen Tod zu berichten. Dies möchte ich ausnutzen und dir etwas vorschlagen", meinte er.
"Also willst du mich wie diesen Lind L. Tailor als Köder benutzen, um Kira zu schnappen", stellte ich eine Vermutung an.
"So in der Art, allerdings werde ich dich nicht für Pressemitteilungen verwenden, sondern für eine Offensive", entgegnete er und erklärte mir seinen Plan, dem ich schlussendlich zustimmte.
Noch am selben Tag wurde ich von dem älteren Herrn, der sich als Watari vorgestellt hatte, aus dem Gefängnis in ein Hotel gebracht.

Meine (H/F) farbenen Haare wurden durch eine (F/P) Perücke bedeckt, damit mich niemand auf dem Weg zum Hotel, in welchem sich L aufhalten soll, erkennt. Ebenso hatte ich andere Sachen an. Man hatte mir die Handschellen schon vor dem Gefängnis abgenommen und auch sonst gab es keine Sicherheitsvorkehrungen, für den Fall eines Fluchtversuches meinerseits. Watari lief voran, bis zu einer Tür, welche er, nachdem er angeklopft hatte, öffnete. Ich betrat das Zimmer nach ihm und erblickte einen schwarzhaarigen Mann mit blasser Haut und dunklen Augenringen.
"Bist du der echte L oder einer seiner Doppelgänger?", fragte ich misstrauisch.
"Ich bin der Echte, aber von jetzt an nennst du mich Ryūzaki", erwiderte der Meisterdetektiv.
Ich nickte nur.
"Dieses Gebäude gehört mir und dient der Sonderermittlung als Zentrale, du kannst also ruhig die Perücke abnehmen. Ach, hier ist ein Bild deiner Zielperson. Sein Name ist Yagami Light", meinte er und gab mir ein Foto von einem brünetten Studenten.

Ich zog die Perücke runter und nahm das Bild entgegen. Das soll also Kira sein. Interessant.
"Wieso hast du mich gewählt? Es gab sicherlich genug Verbrecher, die durch die Medien bekannt sind, wie ein bunter Hund, also warum?", fragte ich ihn und verstaute das Foto in meiner Tasche.
"Das stimmt, aber keiner von ihnen hat es der Polizei so schwer gemacht, wie du", sprach er und machte mir mit einer Geste deutlich, ihm zu folgen.
Watari kam ebenfalls hinter uns her. Zu Dritt stiegen wir in den Fahrstuhl, der uns in einen von zwei Stockwerken unterhalb des Erdbodens brachte.
"Du wirst gleich die Mitglieder der Sonderkommission kennenlernen, zu denen auch Light's Vater gehört. Sie alle sind bereits in den Plan eingeweiht", meinte er.
Nur hatte er ihnen verschwiegen, welchen Verbrecher er sich für die Durchführung ausgewählt hatte. Yagami Soichiro war nicht sehr begeistert, zu sehen, dass L sich eine Massenmörderin dafür gesucht hatte. Er schrie den Detektiv an und fuhr förmlich aus der Haut. Sein Zorn war nachvollziehbar, dennoch wollte ich es mir nicht nehmen, ihn ein wenig zu ärgern.
"Keine Sorge, ich werde ihn schon nicht töten", grinste ich und lehnte mich leicht zurück.

Sie sahen mich entsetzt an und ich musste mir ein Lachen wirklich unterdrücken. Ich werde sicherlich noch viel Spaß mit ihnen haben. Sie diskutierten über die Notwendigkeit dieses Schrittes, während ich nur halbherzig zuhörte. Klar, wenn sie sich schlussendlich dagegen entscheiden, würde meine Hinrichtung definitiv stattfinden, wenn nicht zögert sich mein Tod noch etwas heraus. Beides war mir recht, also konnten sie ruhig weitermachen. Schlussendlich konnte sich Ryūzaki durchsetzen. Watari brachte mich auf mein Zimmer, da Light gleich von der Schule herkommen würde und dieser mich ja nicht sehen sollte. Er ließ mich allein. Ich schaltete den Fernseher an. In den Nachrichten wurde schon viel über meinen bevorstehenden Tod berichtet. Elende Assgeier.

Am nächsten Morgen versammelten sich alle in der Zentrale, da L, auf bitten von Inspektor Yagami, ausführlich erklärte, wie er zu dem Entschluss kam, dass Light Kira war. Für mich war dies nicht sonderlich relevant, da ich nur den Auftrag ausführen sollte, dabei spielte es keine Rolle, wie L auf die Idee kam, dass dieser Student der gesuchte Mörder ist.
Ich riss erschrocken meine Augen auf und fasste mir krampfhaft an die Brust. Kalter Schweiß lief mir die Stirn hinab, als ich seitlich von meinem Stuhl kippte und zu Boden fiel. Die Männer wurden durch meinen dumpfen Aufprall auf mich aufmerksam und kamen auf mich zu. Der Schock stand ihnen förmlich ins Gesicht geschrieben.

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