Levi Ackermann (Attack on Titan)

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Dieser Oneshot wurde sich gewünscht von Kagsess.

Ich wollte der Menschheit schon lange von Nutzen sein und wie meine Eltern dem Aufklärungstrupp beitreten, um die Titanen zu töten und den Menschen ihre Freiheit wiederzugeben. Das war mein Ziel, nur deshalb wollte ich Soldatin werden.

Mit der 104. Einheit trainierte ich drei Jahre lang, teilte mit ihnen Freud und Leid, bis wir uns für einen Trupp entscheiden mussten. Doch bevor wir das überhaupt konnten, wurden wir, viel zu früh, mit der Realität konfrontiert. Die meisten hatten bis dato weder einen Titanen gesehen, geschweige denn gegen einen gekämpft.
Die Verluste waren groß, doch wie durch ein Wunder haben die meisten aus unserem Trupp überlebt, aber es war klar, dass sich nur noch wenige, wenn überhaupt jemand, freiwillig für den Aufklärungstrupp meldet. Dazu kam noch, dass wir bei der Gerichtsverhandlung die Grausamkeit der Welt noch einmal genau zu Augen geführt bekommen haben. Diese Erlebnisse änderten jedoch nichts an meinen Wunsch, im Gegenteil sie bekräftigten diesen viel mehr.
Aber das Einzige, was mir von diesem Tag in Erinnerung geblieben ist, sind die Augen des Hauptgefreiten Levi Ackermann. Seine sturmgrauen Iriden zogen mich förmlich in ihren Bann, vom ersten Augenblick an. Ich hätte ihn hassen oder wenigstens sauer auf ihn sein sollen, dass er Eren zusammengeschlagen hatte, aber ich konnte es nicht. Irgendwie hatte ich dadurch das Bedürfnis meine Fähigkeiten unter Beweis zu stellen. Ich war nicht schwach und hätte es locker unter die besten zehn geschafft, allerdings wollte ich das nicht, da ich ja sowieso nicht vor hatte zur Militärpolizei zu gehen, anders wie viele Andere meiner Kameraden.

Auch nachdem ich dem Aufklärungstrupp beigetreten bin, habe ich mich weiterhin angestrengt besser zu werden, habe meine Kameraden ermutigt, die kurz davor waren das Handtuch zu werfen oder große Angst hatten, vor dem, was noch kommen mag, bis es mir gelang die Aufmerksamkeit des Hauptgefreiten auf mich zu ziehen.
"Kadett (N/N), herkommen", befahl er harsch, während sich meine Einheit gerade im Nahkampftraining befand.
"Ja", antwortete ich schnell und kam seiner Aufforderung nach.
"Ab morgen wirst du nicht mehr mit den anderen Kadetten trainieren", bestimmte er, ohne weitere Details preiszugeben.
"Hauptgefreiter, aber wieso?", fragte ich überrascht.
"Du gehörst ab sofort meiner Einheit an", seufzte er leicht genervt.
Fassungslos stand ich da, konnte nichts erwidern, weil ich vor Freude meine Stimme kurzzeitig verloren hatte. Levi wartete immer noch auf eine Antwort meinerseits, obwohl ich mich seinem Befehl schlecht hätte widersetzen können.
"Jawohl", entgegnete ich und versuchte, mir meine Vorfreude nicht all zu stark anmerken zu lassen.
"Dann zurück ans Training", erwiderte er.
Ich salutierte, ehe ich dem nachkam.

Es war eine große Ehre in seine Einheit aufgenommen zu werden, da dort nur die Besten der Besten waren, alle von ihm selbst herausgesucht und ausgebildet. Erfüllt mit stolz erzählte ich dies meinen Freunden, auch wenn ich Bedenken hatte, wie diese darauf reagieren werden, da ich weiß, dass Eren auch unbedingt in seine Einheit wollte.
"Mach dir keine Sorgen, ehe du dich versiehst bin ich auch in seiner Einheit und dann werde ich allen zeigen, wie gut ich bin", erklärte er mir zuversichtlich, was mich dann doch zum Lachen brachte.
Er hat wirklich einen ausgesprochen eisernen Willen, diesen wird er brauchen, wenn er in dieser Welt überleben will.
"Davon bin ich fest überzeugt", ermutigte ich ihn, was sein Grinsen noch breiter werden ließ.
Durch ihren Zuspruch war ich beruhigt und konnte dem nächsten Morgen entspannter entgegenblicken.

Ich freute mich sehr meine neuen Teamkameraden kennenzulernen, auch wenn ich etwas nervös war, wie sie wohl auf mich reagieren würden. Eld, Gunther und Petra nahmen mich mit offenen Armen in die Gruppe auf, wobei man den beiden Männern eher eine verhaltene Freude ansah, während Petra richtig strahlte. Auruo hingegen sah meinem Beitritt mit Argwohn entgegen, aber gegen die Entscheidung des Hauptgefreiten konnte er nichts tun, egal, wie sehr es ihn auch stören mag. Trotz dessen war ich auch weiterhin gewillt mein bestes zu geben und kümmerte mich um meine Kameraden, wenn diese sich beim Training verletzt hatten, selbst, wenn sie nicht zu meiner Einheit gehörten. Denn die Ehre in seine Einheit aufgenommen worden zu sein, hat nicht meinen Charakter verändert, der schon immer fürsorglicher Natur war. Die Aufmerksamkeit des Hauptgefreiten war mir sicher, jedoch bemerkte ich in dieser Zeit auch dass ich mich in ihn verliebt habe, allerdings sah ich wenig Hoffnung, dass er diese Gefühle erwidern würde. Ich musste mit jemanden darüber reden, also entschloss ich mich es Eren und den Anderen, aber auch Hanji, die eine gute Freundin geworden ist, davon zu erzählen. Es tat gut, mir das alles einmal von der Seele zu reden.

Einige Zeit später wurde ich von Hanji in den Lagerraum gerufen, da sie mir etwas wichtiges erzählen wollte, um was es sich dabei handelte, verschwieg sie mir allerdings. Um dies in Erfahrung zu bringen, blieb mir nichts anderes übrig, als sie dort zu treffen, jedoch war sie nirgends zu sehen. Ich hörte Schritte hinter mir und anschließend eine Stimme, die bei mir Gänsehaut erzeugte.
"(V/N), was machst du denn hier?", fragte mich der Hauptgefreite.
Genau in diesem Moment fiel hinter uns die Tür ins Schloss, welche augenblicklich zugeschlossen wurde.
Allein mit meinem Vorgesetzten, der auch noch mein Schwarm ist, in einem Raum eingeschlossen zu sein, war mir etwas unangenehm, allerdings konnte ich mir schon denken, wer da dahinter steckt, nur bezweifle ich, dass dieser Versuch Früchte tragen wird. Levi schien ebenfalls nicht sonderlich begeistert zu sein.

"Mach sofort die Tür wieder auf!", befahl der Schwarzhaarige harsch.
"Nicht bis du (V/N) deine Gefühle gestehst", ertönte Hanji's Stimme von der anderen Seite der Tür.
Ein genervter Seufzer entfleuchte seinen Lippen.
"Ich liebe dich, (V/N). So bist du nun zufrieden, Vierauge?!", fragte er gereizt.
"Nicht ganz, Shorty, du könntest dir ruhig ein wenig mehr Mühe geben, außerdem fehlt noch (V/N)'s Antwort", entgegnet sie nur.
Ihr scheint das wirklich Spaß zu machen.
"Ich liebe dich auch", erwiderte ich sein gezwungen wirkendes Geständnis und sah verlegen zur Seite.
Die Tür öffnete sich und eine breit grinsende Hanji trat in den Raum.
"Das wurde aber auch Zeit, jetzt fehlt nur noch ein Kuss", strahlte sie.

"Tch, das weiß ich selbst", gab er zurück und umfasste sanft mein Kinn, so, dass mir nichts anderes übrig blieb, als ihn in seine sturmgrauen Iriden zusehen, die noch immer die gleiche Wirkung auf mich haben, wie damals.
Unsere Lippen trennten nur noch wenige Zentimeter, als ich meine Augen schloss und den letzten Rest überbrückte. Es war ein rauer Kuss und man merkte deutlich, dass keiner von uns beiden sonderlich viel Erfahrung darin hatte, aber das störte nicht im Geringsten. Wir lösten uns nach kurzer Zeit wieder. Aus dem Augenwinkel konnte ich sehen, dass Armin, Eren und Mikasa vor dem Lager standen und mehr als nur zufrieden aussahen.
"Das ist alles auf eurem Mist gewachsen, dafür werdet ihr frechen Gören drei Tage lang, nachdem Training, Strafrunden laufen, bis ihr umfallt und zwar ab heute!", befahl er streng.

Da das Training bereits vorbei war, salutierten die Drei, ehe sie sich auf den Weg machten. Ich wollte ihnen folgen, wurde aber von Levi aufgehalten.
"Wo willst du denn hin?", fragte er verwirrt.
"Sie sind mein Freunde, sie wollten mir nur helfen, deshalb werde ich deine Strafe ebenfalls absolvieren", gab ich von mir, ehe ich zu den Dreien aufschloss.
"So, nun kommen wir zu dir, Vierauge", hörte ich ihn noch, bevor wir außer Reichweite waren.
"Tut mir wirklich leid, dass ihr meinetwegen bestraft wurdet", entschuldigte ich mich bei meinen Freunden.
"Ach, dass macht doch nichts, dafür sind Freunde schließlich da, die Hauptsache ist doch, dass der Plan funktioniert hat", grinste Eren.
Und wie er das hatte.

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