Rin Okumura (Blue Exorcist)

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Ebenfalls ein Wunsch von love_book_life und serenaHigurashi9.

Das Leben eines Dämons ist nicht so einfach, wie es sich manche vorstellen, erst Recht nicht, wenn man in Assiah lebt und die Heiligkreuz-Akademie besucht. Es fiel den Exorzistenanwärtern, aber vor allem den älteren Exorzisten schwer meine Anwesenheit an ihrer Schule zu akzeptieren. Was wohl hauptsächlich daran lag, dass sie die Dämonen entweder nur als ihre Feinde oder als ihre Untergebenen sehen und nicht als ebenbürtige Kameraden. Aber es ist nicht jeder Dämon feindlich gesinnt, genau das wollte ich ihnen beweisen. Schließlich bin ich in Assiah geboren und aufgewachsen, deshalb ist es mein Wunsch, diese Welt zu beschützen.
Meine Klassenkameraden haben zuerst protestiert, als sie erfahren haben, dass ich ebenfalls ein Exorzist werden will. Sie jedoch verstanden bald darauf, dass es mir Ernst war und akzeptierten mich in ihrer Gruppe. Nicht zuletzt, weil Rin sich für mich eingesetzt hat, da auch er, zumindest zur Hälfte, ein Dämon ist.

Bei einem Trainingsausflug mit Rin, sollten wir beide zusammen mit Exorzistenanwärtern von einer anderen Schule eine Horde Dämonen austreiben, um zu sehen, wie gut wir im Team arbeiten. Doch auch hier war die Feindseligkeit gegenüber nicht menschlichen Wesen deutlich zu spüren.
"Verschwinde von hier, du Dämonenabschaum! Du hast hier nichts verloren", blaffte mich einer der Schüler an und stieß mich zu Boden.
"Was fällt dir ein!", knurrte Rin und packte ihn am Kragen.
Yukio, der hier war, um uns zu beaufsichtigen, wollte dazwischen gehen, doch ich hielt ihn davon ab, in dem ich mich selbst dem älteren der Zwillinge näherte.
"Rin, lass ihn los", bat ich ihn und legte eine Hand auf seine Schulter.
"Aber er hat dich runtergemacht, nur weil du anders bist", versuchte der Blauhaarige sein Tun zu rechtfertigen.
"Das macht doch nichts, schließlich ist mir nichts passiert und außerdem ist es nur natürlich Abneigung gegenüber etwas oder jemanden zu empfinden, der einen Fremd ist", versicherte ich ihm lächelnd.

Okumura ließ von dem Mann ab und wandte sich mir zu.
"Wie kannst du dabei lächeln und so tun, als sei nichts gewesen?", fragte er verständnislos.
"Wenn man anderen negative Gefühle entgegenbringt, fühlen sie sich dadurch in ihrem Tun bestätigt."
Den Spruch hatte ich von meiner Mutter, sie sagte ihn immer zu mir, wenn wir aufgrund unserer Herkunft, von Menschen schikaniert wurden.
Es ist nicht so, als hätten mich die Worte des fremden Exorzistenanwärters völlig kalt gelassen, aber Menschen haben soetwas nun Mal eben an sich. Das ist etwas, was man akzeptieren kann oder nicht. Ich habe es nicht vollständig akzeptiert, dafür verletzen mich ihre Worte noch zu sehr, allerdings toleriere ich ihre berechtigte Angst mir gegenüber.

Die Lehrerin, die für die Anderen Exorzistenanwärter verantwortlich war, kam dazu und entschuldigte sich für das Verhalten ihrer Schüler.
"Das ist kein Grund sich zu entschuldigen", entgegnete ich nur, wobei sie mich verwundert ansah.
"Es gehört zu der Natur der Menschen alles zu fürchten, was sie nicht kennen oder verstehen. Und gerade die Exorzisten wissen um die Macht und die Brutalität mancher Dämonen, weshalb es nur verständlich ist, dass sie vorsichtig sind", erklärte ich weiter.
"Das mag sein, aber es rechtfertigt nicht, dass sie dir gegenüber gewalttätig waren."
"Dabei handelt es sich nur um ein paar kleine Schrammen, das verheilt wieder, etwas anderes wäre es gewesen, wenn sie mich mit ihren Waffen angegriffen hätten", scherzte ich.
Rin sah mich an, als sei ich von allen guten Geistern verlassen worden, nicht nur er, sondern auch alle anderen.

Von allen angestarrt zu werden, war mir dann doch etwas unangenehm, weshalb ich mich am Hinterkopf kratzte und verlegen lachte, als ich fragte, ob wir nun endlich mit der Mission beginnen können.
Etwas zögerlich stimmten sie dem zu und die Übung verlief ohne weitere Komplikationen.
"Vielen Dank, dass du dich vorhin für mich eingesetzt hast", bedankte ich mich bei dem Blauhaarigen, als wir uns auf den Rückweg machten.
"Dafür brauchst du dich nicht zu bedanken, für seine Freunde sollte man schließlich einstehen", entgegnete dieser grinsend.
Für ihn mag das selbstverständlich sein, aber es gibt viele, bei denen es nicht so ist.
Es fühlt sich gut an, jemanden an seiner Seite zu wissen, der einen unterstützt und akzeptiert, wie man ist.

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