Kapitel 194 - Samu

404 12 0
                                    

Am nächsten Mittag erwachte ich erst und rieb mir meinen brummenden Kopf. Nachdem ich mir eine Aspirin aufgelöst hatte und mir einen starken Kaffee gekocht hatte, ging es mir wieder etwas besser. Am Nachmittag fuhr ich zu meiner Schwester, da ich auf Fanni und Kaisa aufpassen sollte, während sie wohl seit langem wieder ein Date hatte. "Danke großer Bruder, die beiden freuen sich schon", nahm mich Sanna in den Arm. "Gerne. Du siehst toll aus. Wie heißt denn der Glückliche?", fragte ich neugierig. "Mal sehen", zuckte sie mit den Schultern, hauchte mir einen Kuss auf die Wange und verschwand. Die gesamte Zeit spielten wir draußen und kochten später etwas gemeinsam. Am Abend lagen wir auf der Couch und kuschelten beim Fernsehen. "Onkel Samu. Wo ist denn Elena?", fragte Kaisa. "Sie ist im Moment bei ihren Eltern. Ihr Bruder hat gestern seinen Abschluss gemacht", erzählte ich ihnen. "Können wir sie anrufen?", fragte Kaisa. "Ehm ... ja klar warum nicht. Moment", stand ich auf, holte mein iPad und rief sie über Facetime an. Nach ein paar Versuchen ging sie ran und strahlte über beide Backen in ihr Handy, "Hei." - "Naa, wie geht's?", fragte ich sie. "Gut, warum rufst du an?" - "Darf ich nicht?", zog ich meine Augenbrauen zusammen. "Doch klar. Aber wir waren gerade am Spielen", erzählte sie. "Naja, eigentlich wollten zwei kleine Mäuse mit dir sprechen", setzte ich mich wieder zwischen Fanni und Kaisa, die strahlend in die Kamera sahen. "Hei Elena", winkten sie. "Hi, na ihr beiden. Passt denn euer Onkel gut auf euch auf?", fragte sie. "Ja, wir haben eben Spaghetti gekocht. Und jetzt gucken wir die Eiskönigin", erzählte Fanni ganz glücklich. "Die Eiskönigin also. Der Film ist genau das richtige für den Onkel oder?", grinste Elena frech. "Ja, er wollte den unbedingt sehen", lachte Kaisa. "Hey, du Frechdachs, gar nicht", pikste ich Kaisa in die Seite, weswegen Elena herzlich lachte. "Wie war der Abiball gestern?", erkundigte ich mich. "Schön, wirklich, ehm ... ich muss dir noch was erzählen", sah sie mich angespannter an. "Ja klar, ihr kleinen Mäuse ich komm gleich wieder", stand ich auf und ging in die Küche. "Ja?", fragte ich und hoffte nur, dass es nichts schlimmes war. "Marc, mal wieder. Er war gestern auch da. Er erzählte mir, dass er mich noch lieben würde und so weiter. Naja, ich hab ihm gesagt was Sache ist, aber als er ziemlich betrunken war, kam er wieder zu mir. Ich hab ihn dann heim gebracht, aber es ist nichts passiert, bevor du jetzt irgendwas denkst. Ich wollte dir das einfach nur erzählen", zuckte sie mit den Schultern. Ich wusste, dass sie mich nicht betrügen würde und es bedeutete mir viel, dass sie so offen zu mir war und mir alles erzählte, doch trotzdem fühlte es sich merkwürdig an, dass dieser Kerl schon wieder so um sie herum schwänzelte. Ich war schon immer sehr eifersüchtig, zumindest nachdem ich schon viel zu oft betrogen und hintergangen wurde. "Ok, wow, und sonst alles klar?", harkte ich nach. "Ja, ach keine Ahnung, es ist so komisch, wenn er immer da ist. Ich will das ja gar nicht, aber ich weiß nicht, wie ich dem aus dem Weg gehen soll. Wie auch immer. Ich wollte nur, dass du das weißt." - "Mhm ...", grübelte ich. "Du musst dir keine Gedanken machen, wirklich. Ich ... ich", stotterte sie. "Keine Sorge. Ich vertrau dir doch. Und vor allem glaube ich dir. Auch das schaffen wir ... gemeinsam. Bis auch Marc merkt, dass er an mich nicht ran kommt. Ich liebe dich, aber jetzt muss ich zu den beiden Mäusen zurück", lächelte ich und zwinkerte ihr zweideutig zu. "Dann viel Spaß noch bei der Eiskönigin mein Eiskönig. Und grüß Sanna von mir. Ich liebe dich", machte sie einen Kussmund und lächelte übers ganze Gesicht. "Mach ich und du grüß deinen Bruder und deine Eltern. Ich liebe dich auch", legte ich auf und ging zu Kaisa und Fanni zurück die sich sofort wieder eng an mich kuschelten und wir den Film weiterguckten, wobei sie binnen weniger Minuten einschliefen und ich sie nacheinander in ihre Federn trug. Einen Moment beobachtete ich sie noch beim Schlafen. Wie friedlich Kinder dabei ausschauten. Ich könnte stundenlang dabei zusehen. Wie es wohl bei eigenen Kindern ist? Ich dachte an Vivi und Artuu, wie der Kleine wohl sein wir? Momentan war ich absolut zwiegespalten. Einerseits freute ich mich darauf endlich Vater zu werden, andererseits wollte ich das ganz und gar nicht. Zumindest nicht so. In Gedanken schlurfte ich nach unten, fläzte mich auf die Couch und sah mir irgendeine Serie an, bei welcher ich auch irgendwann eindöste.

Beautiful Lifesaver | Samu & Elena (Teil 1)Where stories live. Discover now