Beautiful Lifesaver | Samu & Elena (Teil 1)

Kapitel 154 - Samu

"Unfassbar!", stürmte ich aus dem Sender und musste erstmal durchatmen. Das konnte doch wohl nicht ihr ernst sein. "Hi, alles klar?", meldete sich Mikko. "Gar nichts ist klar. Ich dachte du hättest denen vorher gesagt, es gibt keine privaten Auskünfte", motzte ich ihn an. "Was ist denn los?", fragte er. "Fuck diese unmögliche Frau hat nicht eine Frage zu The Voice oder der Tour oder der Band gestellt. 'Samu, darf man denn schon bald zu der Hochzeit gratulieren?', 'Weiß man denn schon das Geschlecht?'. Ich hätte ihr beinahe eine geklatscht. Was sollte das? Ich hab immer wieder gesagt, dass ich dazu keine Auskünfte geb. Fuck", fluchte ich erneut. "Ja und dann ist doch ok", sagte er ruhig. "Nein es ist nichts ok. Scheiße ich hab der gesagt, dass Vivi und ich nicht mehr zusammen sind", fuhr ich mir über die Augen. "Ja und?" - "Nichts 'Ja und'! Verdammt ich hab Elena versprochen keine Auskünfte darüber zu geben. Sie meinte, dass ich so den Prozess sprengen kann. Scheiße, was soll ich denn jetzt machen?", ließ ich meinen Kopf hängen. "Hapa, jetzt wart es erstmal ab. Bleib ruhig und sprech mit ihr", versuchte er mich zu beruhigen, doch ich konnte das gerade absolut nicht.

Unruhig lief ich in ihrer Wohnung auf und ab. Gleich würde sie heim kommen und ich musste ihr so eine Scheiße erzählen. Sie würde sicherlich durchdrehen. "Bin wieder da", hörte ich sie rufen. "Hi, wie war dein Tag?", ging ich zu ihr und gab ihr einen zärtlichen Kuss. "Ganz gut, aber ich muss dir was sagen", sah sie mich angespannt an. "Was denn?", zog ich die Augenbrauen zusammen. Wir setzten uns aufs Sofa und sofort begann sie zu erzählen von dem neuen Mandanten und der neuen Möglichkeit dieses Schwein loszuwerden und ich freute mich wirklich darüber. "Aber das ist doch gut", strich ich ihr über die Wange. "Ja ... ja schon nur, Samu ich kann Freitag nicht mit dir fliegen, erst Samstag oder so. Ich muss mich um den neuen Klienten kümmern und der kann nur am Freitagabend für ein Geschäftsessen. Es tut mir so leid, dass schon wieder mein Job so zwischen uns steht, das ist nicht fair, aber es geht nicht anders und ich komm sofort ein Tag später nach", redete sie sich ganz in Rage, doch sogleich legte ich meine Lippen auf ihre um sie zum Schweigen zu bringen. "Das ist doch völlig in Ordnung. Wir buchen den Flug einfach gemeinsam um und fliegen Samstag zu mir", zog ich sie in meine Arme. "Echt? Danke Baby", gab sie mir ein Kuss auf die Wange und kuschelte sich an mich. Ich musste ihr das jetzt erzählen mit dem Interview. Jetzt oder nie! "Elena, ich muss ... ich muss dir auch was sagen", stotterte ich schließlich und sie sah irritiert zu mir hoch. "Ich war ja heute bei einem Radiosender um ein Interview zu geben und ... also", druckste ich erneut herum. "Und?", zog sie ihre Augenbrauen hoch. "Fuck Elena, die hat nur Fragen über mein Privatleben gestellt und irgendwann ist mir der Kragen geplatzt und ich hab ihr gesagt, dass das mit Vivi und mir vorbei ist. Ich wollte das nicht, das musst du mir glauben, der Prozess ist für uns beide wichtig, aber ich konnte mich da nicht mehr kontrollieren. Es tut mir leid", ließ ich den Kopf hängen. Als sie nichts sagte oder tat, sah ich zu ihr hoch in ihr Gesicht, das an Undefinierbarkeit nicht zu übertreffen war. "Baby, ich wollte wirklich nicht, dass ich so eine Kacke fabrizier, es tut mir so unglaublich leid Elena", nahm ich ihre Hände in meine und blickte in ihre hellblauen Augen, doch sogleich ließ sie leicht kopfschüttelnd den Kopf hängen. "Schon ok Samu", nuschelte sie leise. "Nein ist es nicht. Sorry, das war echt scheiße von mir", hob ich ihr Kinn an. "Ja das war es", sagte sie plötzlich ziemlich scharf. "Es tut ..." - "... dir leid, ich weiß. Das hast du ja schon zum Ausdruck gebracht, aber du hattest eine Aufgabe. Eine Samu! Ich weiß, dass du nichts dafür kannst, wenn die dich so mit Fragen löchern und es dann irgendwann mit dir durchgeht, aber glaubst du wir haben jetzt noch irgendeine Chance was vor Gericht zu beweisen? WIR müssen irgendwie vorbringen, dass die Scheiße veröffentlicht haben, aber jetzt ... Wie soll das jetzt klappen? Ich hoff wir bekommen das hin, ich war recht zuversichtlich, aber jetzt müssen wir echt alle Register ziehen, damit wir das noch hinbiegen können. Ich will dich wirklich gerade nicht so anmachen, aber denk doch bitte vorher an die Konsequenzen, bevor du sowas raushaust", wurde sie nicht lauter, aber deutlich bissiger und funkelte mich ziemlich sauer an. Beschämt ließ ich den Kopf hängen.