Kapitel 134 - Samu

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Die gesamte Zeit über hatte ich wahnsinniges Herzrasen, doch das war absolut unnötig. Sie weinte zwar wieder, aber lächelte dabei und genau das wollte ich erreichen. Sie fühlte das Lied genauso wie ich es tat. Sie war das Beste, was mir passieren konnte und sie war wunderschön und perfekt, so wie sie war und nicht anders. In meinen Armen liegend küssten wir uns weiterhin, bis wir es uns schließlich in ihrem Bett bequem machten und einfach nur aneinander gekuschelt dem jeweils anderen Wärme und Geborgenheit spendeten. "Um wie viel Uhr geht dein Flieger?", fragte sie wie aus dem Nichts. Ich hatte gar nicht mehr daran gedacht, dass ich am kommenden Tag schon wieder nach Hause fliegen würde. Was heißt nach Hause, nach Helsinki eben, denn gerade war mein zuhause auch bei Elena. Hauptsache sie war bei mir! Doch ich hatte Termine und noch einiges zu organisieren und zu besprechen, es ging nicht anders. So gerne ich auch hier geblieben wäre. "Gegen Abend erst, hab extra den letzten Flug gebucht, damit ich noch lange bei dir sein kann", zog ich sie noch näher und gab ihr einen Kuss auf den Scheitel. "Aber bald bin ich sicher wieder hier", sagte ich. "Da freu ich mich schon drauf. Dann aber ganz bald bitte, weil ich dich dann ganz schön vermissen werde, wurde ja die letzten Tage ziemlich verwöhnt von deiner Anwesenheit", murmelte sie etwas wehmütig. "Naja, wenn du dann nach Helsinki ziehst ist das alles gar kein Problem", lachte ich etwas. "Ja das hättest du wohl gerne, dass ich sofort mit dir mitkomme. Vielleicht irgendwann, wenn wir länger zusammen sind und ich einen Job finde, können wir uns darüber nochmal unterhalten", küsste sie mich zärtlich. "Aber wir kennen uns doch schon lang genug." - "Du weißt was ich meine. Also mit Marc bin ich erst nach acht Jahren zusammengezogen, davor geht gar nichts", sagte sie ganz ernst. "Ehm ... acht Jahre?", fragte ich sie stirnrunzelnd. "Du glaubst auch echt alles. Natürlich nicht. Aber trotzdem, deine ganzen Eigenarten hast du mir sicher noch nicht offenbart", strich sie mir übers Gesicht. "Na gut, du hast gewonnen, aber wir kommen auf das Thema nochmal zurück", zog ich sie an mich und küsste sie innig. Immer stürmischer verloren wir uns ineinander.

Den Sonntag verbrachten wir wie einen typischen Sonntag eben. Wir schliefen aus, frühstückten lange, machten einen kleinen Spaziergang und setzten uns schließlich aneinander gekuschelt auf die Couch, bis es etwa nachmittags an der Tür läutete. "Erwartest du jemanden?", fragte ich Elena irritiert. "Nein eigentlich nicht. Mal sehen wer da kommt. Hoffentlich nicht schon wieder meine Mutter so unverhofft wie das letzte Mal", grinste sie und gab mir einen Kuss. Ja das letzte Mal, als wir uns beinahe das erste Mal geküsst hatten. Gefühlt war das schon eine Ewigkeit her und ich fühlte mich so, als kannten Elena und ich uns schon so gut wie immer. Ich holte mein Handy heraus und schaute kurz nach, ob mir jemand geschrieben hatte, denn die letzten Tage, als ich mit ihr zusammen war, hatte ich es beiseitegelegt und absolut nicht vermisst. Von den Jungs waren es einige besorgte Nachrichten, da ich nie so lange ohne Handy auskam, dann war da noch eine von Nessa, die fragte, ob wir uns nochmal aussprechen konnten, bei einer Tasse Kaffee und von Mikko, der etwas genervt klang. Es tat mir ja etwas Leid, dass ich nicht erreichbar war, aber Elena hatte nun mal Priorität, ganz gleich um was es jetzt ging. Ich hatte mir eine kurze Auszeit verdient. Zumindest am Wochenende. "Paul, was machst du denn hier?", hörte ich Elena erstaunt und etwas überlaut sagen. Fuck, was machte der denn hier? Ich wurde ganz nervös und wusste nicht was ich nun tun sollte. Verstecken war ja albern, sicherlich würde Elena ihn nicht mal reinlassen, aber trotzdem war es merkwürdig hier zu sitzen. Wenn er mich sah würde dieser Kerl sie rausschmeißen und das konnte ich nicht zulassen. Dafür bedeutete ihr der Job zu viel, weswegen ich einfach nur mucksmäuschenstill da saß und versuchte das Gespräch an der Tür mitzuhören, was mir nur teilweise gelang.

Beautiful Lifesaver | Samu & Elena (Teil 1)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt