Kapitel 175 - Elena

451 11 0
                                    

Es waren willkürliche Momente in denen die Erinnerung wie ein Geistesblitz in mein Kopf schossen. Ich wollte es nicht, aber ich konnte es nicht kontrollieren. Als mich Samu so direkt darauf ansprach musste ich ihm alles erzählen, er hatte eine Erklärung für mein Verhalten verdient und die Worte, die er mir danach schenkte, waren so wunderschön, dass ich sie in mein Hirn einbrannte und nie wieder vergessen wollte. Ihn an meiner Seite zu wissen, was das größte Glück, was ich haben konnte. Schließlich stiegen wir aus der Dusche, Samu legte mir einen Bademantel um und reichte mir ein Handtuch, "Sauna?" - "Hast du die wirklich angeschmissen?", fragte ich erstaunt. "Klar, ich will doch noch etwas deinen Prachtkörper begutachten", zwinkerte er mir zu. "Samu, du bist unmöglich", gab ich ihm lachend einen Klaps auf seinen knackigen Hintern und folgte ihm nach unten. In dem kleinen hölzernen Räumchen war es schon mächtig warm, doch die Kälte des Sees war noch immer nicht ganz aus meinen Knochen. Es roch angenehm nach Holz und Tannenzweigen. Samu legte sich auf die obere Etage, während ich es mir unten gemütlich machte. Vorsichtig ließ er seine Hand herunterbaumeln und streichelte zärtlich meinen Arm. Ich schloss meine Augen und genoss seine sanften Berührungen, sowie die warme Luft auf meiner Haut, die schon bald tief in mich eindrang. Samus Idee war wieder mehr als gut, denn wir kamen beide ziemlich entspannt aus der Sauna heraus und duschten erneut zusammen. Dieses Mal verloren wir uns in einen innigen Kuss und ich konnte ihn in vollen Zügen genießen. Seine Lippen, seine Zunge, sie fühlten sich sagenhaft an. In Bademäntel eingewickelt, legten wir uns vor das lodernde Feuer im Kamin und erzählten wieder die halbe Nacht über Gott und die Welt. Am liebsten hörte ich ihm einfach nur zu und sog seine Stimme und seine Worte tief in mich ein. Ich hätte ihm tagelang zuhören können. "Wie lange bleiben wir eigentlich?", fragte ich ihn, da ich irgendwie schon total die Zeit vergessen hatte. "Übermorgen, ich hab da leider noch einen Termin, den ich nicht verschieben kann, aber ... aufgepasst und zugehört ... du darfst Osmo und Riku auf einen kleinen Gig begleiten. Es wird dir sicher gefallen", streichelte er mir über die Wange. "Wirklich? Wahnsinnig gerne, danke Schatz", küsste ich ihn sanft und schmiegte mich wieder an seine Brust.

Am nächsten Morgen wurde ich erneut im Bett wach und kuschelte mich sofort an Samu, der noch tief und fest schlief. Seine Wärme durchströmte mich und ich schlief direkt wieder ein. "Hey, du Siebenschläfer, das mit dem ins Bett tragen nimmt langsam Überhand. Ich meine ich übe gerne für später, wenn wir mal Kinder haben, aber du wiegst keine zehn Kilo", weckte mich Samu äußerst freundlich und küsste mich danach. "Du bist ein Idiot", brummte ich und zog ihn in meine Arme. "Nö, bin ich anderer Meinung. Auf geht's, wir wollen doch heute wieder etwas sehen oder machst du schlapp?", forderte er mich heraus. Rasch sprang ich auf und ging freudestrahlend nach unten, obwohl ich lieber noch weiter geschlafen hätte. Den Tag machten wir nur eine kleinere Wanderung, da für den Abend wohl Regen gemeldet war, sodass wir am frühen Nachmittag wieder im Mökki waren und etwas gemeinsam kochten. Wie auf Knopfdruck setzte bei Anbruch der Dunkelheit Regen ein, der von einem gewaltigen Donner- und Blitzspektakel begleitet wurden. Wir machten überall das Licht aus und stellten Kerzen auf, bevor wir uns wie jeden Abend vor den Kamin legten und den tanzenden Flammen zusahen. Immer wieder wurde die Nacht in ein grelles, stählernes Licht getaucht, auf welches ein heftiger Donnerschlag folgte. Ich kuschelte mich noch näher an Samu, nicht weil ich Angst hatte, sondern weil ich einfach noch mehr seine Nähe spüren wollte bei diesem ungemütlichen Wetter.

Beautiful Lifesaver | Samu & Elena (Teil 1)Where stories live. Discover now