Beautiful Lifesaver | Samu & Elena (Teil 1)

Kapitel 156 - Samu

Am nächsten Abend wartete ich schon ungeduldig vor der Halle, zu welcher mich Elena geschickt hatte. Die ersten Kinder mit ihren Eltern kamen bereits und ich sah dieses großartige, erwartungsvolle Grinsen in diesen kleinen Gesichtern, doch ich stellte mich etwas abseits, damit ich nicht sofort im Fokus stand. "Hey", kam Elena mit einem Lächeln auf alle zu und die ersten kleinen Mädchen rannten auf sie zu und umarmten sie. "Na hattet ihr tolle Ferien?", fragte sie und bekam ein einheitliches, lautes 'Jaaa' entgegengeschmettert. "Dann können wir ja loslegen, also alle umziehen und nochmal auf Toilette", schloss sie die Halle auf und die Kinder stürmten rein, während die Eltern wieder verschwanden. "Du kannst aber gut mit Kindern Süße", flüsterte ich ihr ins Ohr, bevor ich sie in einen innigen Kuss verwickelte. "Alle Seiten kennst du eben noch nicht an mir", zwinkerte sie mir zu, "Und jetzt ab umziehen." Kurz darauf standen wir in der Halle mit etwa zwanzig kleinen Kindern, die total ruhig am Rand saßen und warteten bis Elena das Training begann. Wahnsinn wie viel Disziplin sie hatten. Schließlich kam sie in den Raum und trug einen weißen Anzug und um ihre Hüfte war ein schwarzer Gürtel gebunden. Irgendwie gefiel mir, wie sie aussah. Beim Kickboxen, was ich gerne machte, trug man nicht solche Wettkampfanzüge, doch so sah es viel goldiger aus, dass zwanzig kleine Stoppel in weiß hier herum standen. "So dann alle mal in einer Reihe aufstellen. Heut hab ich etwas Unterstützung mitgebracht, er heißt Samu und guckt heute mal zu, also anstrengen", stellte sie mich vor. Die Kleinen sahen mich mit großen Augen an, bevor sie Elena im Kreis laufen ließ und verschiedene Übungen machte. So gut ich konnte machte ich alles mit, aber für einige Sachen war ich schlicht zu unbeweglich. Im Gegensatz zu Elena, die sich locker in den Spagat setzen konnte. Himmel sowas könnte sie auch gerne wo anders machen, musste ich schmunzeln. Die Kinder hatten sichtlich Spaß und waren durch die Bank weg motiviert. Sie hingen Elena praktisch an den Lippen und saugten ihre Worte auf wie ein Schwamm. Auch Elena ging richtig auf in dieser Aufgabe, kümmerte sich rührend um die Kleinen und war so sagenhaft geduldig mit ihnen. Sie wäre sicherlich eine wunderbare Mutter. "Gut zum Abschluss noch ein kleines Spielchen, wer weiß was kommt?", fragte sie grinsend in die Rund und ein Chor aus: "Schildkrötenfangen", drang uns entgegen, wobei ich sofort auflachen musste. Ein kleines Mädchen meldete sich, "Ja Fiona, was ist denn?", fragte sie Elena. "Spielt Samu auch mit?", knibbelte sie schüchtern an ihrem weißen Gürtel. Auch die anderen Kinder nickten. "Aber klar macht er mit, dafür ist er extra gekommen", zwickte sie mir in die Seite und am liebsten hätte ich sie in meine Arme gezogen und geküsst. Zwei Kinder stellten sich auf die eine Seite der Halle, während sich alle anderen auf der anderen Seite auf alle Viere knieten und auf Elenas Signal versuchten auf die andere Seite zu krabbeln, während die beiden Stehenden versuchten die Krabbelnden auf den Rücken zu drehen. Bald war, wie sollte es anders sein, nur noch ich übrig und alle zwanzig Kinder zerrten und rissen an mir herum, doch sie waren einfach zu klein und zu schwach, was ich zum Schreien komisch fand. "Muss ich euch etwa helfen? Los nehmt seine Arme und Beine und hochheben", dirigierte Elena lachend die Kinder und sogleich hing ich in der Luft. "Jetzt umdrehen", kicherte Elena erneut und die Kinder schafften es wirklich mich auf den Rücken zu heben, wo ich wie ein Marienkäfer lag und mich über mich selbst kaputt lachte. Es war sehr laut in der Halle, die Kinder lachten und jubelten, klatschten sich ab und freuten sich richtig, dass sie mich auf den Rücken gedreht hatten. "Sehr gut, gut zusammen gearbeitet. Dann mal wieder aufstellen", entschärfte sie wieder die Situation, alle Kinder stellten sich in einer Reihe auf, verbeugten sich und Elena beendete das Training. "Bleib noch kurz hier, ich hol dich gleich", wisperte sie mir zu. "Tschüss Samu", winkte mir ein kleiner Junge zu und auch ein paar andere der Kleinen sagten mir 'Tschüss' was ich wirklich wahnsinnig süß fand. Es war eine tolle Entscheidung mitzukommen. Elena in ihrem Element zu sehen, mit den Kindern, war herzerwärmend und ich genoss diese Zeit und Eindrücke.